Merkwürdige Portraits bayerischer Rabbiner: Unterschied zwischen den Versionen
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Am 10. und 11. März 1934 fand im Sitzungssaal der Münchner Israelitischen Kultusgemeinde eine Ausstellung ''jüdischer Kulturaltertümer Bayerns'' durch den Verein für jüdische Museen in Bayern statt. In | Am 10. und 11. März 1934 fand im Sitzungssaal der Münchner Israelitischen Kultusgemeinde eine Ausstellung ''jüdischer Kulturaltertümer Bayerns'' durch den Verein für jüdische Museen in Bayern statt. In illustrer Weise wurde dabei offenbart, dass der biblische Grundsatz "''Du sollst dir kein Bildnis machen''" (2. Mose 20,4) nie in aller Strenge durchgehalten wurde. Waren im Mittelalter bestenfalls Bildhandschriften und Ausgestaltungen bei Buchillustrationen denkbar, so wurde ab Mitte des 18. Jahrhunderts die Miniaturtradition ins Profane übertragen. | ||
Der Verein für jüdische Museen stellte Alltagsgegenstände mit minutiöser Schönmalerei und feingearbeitete Miniaturportraits aus. Im Wesentlichen wurden dabei Rabbiner-Ansichten | Der Verein für jüdische Museen stellte Alltagsgegenstände mit minutiöser Schönmalerei und feingearbeitete Miniaturportraits aus. Im Wesentlichen wurden dabei Rabbiner-Ansichten dargeboten. "''Man wollte vielleicht das verehrte geistliche Oberhaupt im alltäglichen Leben vor sich sehen und so schmückte man Gegenstände des täglichen Bedarfs mittels der Porzellanmalerei mit den Portraits, der beliebten Kunst des blühenden und ausgehenden Biedermeier: auf Pfeifenkopf und Geschirr trug man das ehrende Bild auf.''"<ref>"Merkwürdige Portraits bayerischer Rabbiner" in: [[Israelitisches Gemeindeblatt|Nürnberg-Fürther Isr. Gemeindeblatt]] vom 1. April 1934, S.22</ref> Unter den abgebildeten Rabbinern befanden sich die Fürther: | ||
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Aktuelle Version vom 24. August 2023, 18:17 Uhr
Am 10. und 11. März 1934 fand im Sitzungssaal der Münchner Israelitischen Kultusgemeinde eine Ausstellung jüdischer Kulturaltertümer Bayerns durch den Verein für jüdische Museen in Bayern statt. In illustrer Weise wurde dabei offenbart, dass der biblische Grundsatz "Du sollst dir kein Bildnis machen" (2. Mose 20,4) nie in aller Strenge durchgehalten wurde. Waren im Mittelalter bestenfalls Bildhandschriften und Ausgestaltungen bei Buchillustrationen denkbar, so wurde ab Mitte des 18. Jahrhunderts die Miniaturtradition ins Profane übertragen.
Der Verein für jüdische Museen stellte Alltagsgegenstände mit minutiöser Schönmalerei und feingearbeitete Miniaturportraits aus. Im Wesentlichen wurden dabei Rabbiner-Ansichten dargeboten. "Man wollte vielleicht das verehrte geistliche Oberhaupt im alltäglichen Leben vor sich sehen und so schmückte man Gegenstände des täglichen Bedarfs mittels der Porzellanmalerei mit den Portraits, der beliebten Kunst des blühenden und ausgehenden Biedermeier: auf Pfeifenkopf und Geschirr trug man das ehrende Bild auf."[1] Unter den abgebildeten Rabbinern befanden sich die Fürther:
Datiert wurden diese Werke um 1800. Die späteren Werke verzichteten mehr und mehr auf Schönmalerei und hoben charakteristische, lebensnahe Merkmale hervor. Damit begann auch die Abkehr von der Porzellanmalerei und Stahlstiche wurden in Portraitdarstellungen bevorzugt. "Der primär gemachte, nach der Natur gestochene Stich ist von kunstloser, schematisierender Hand auf die Tasse übertragen worden.... Die Portraitkunst der Porzellanmalerei ... war erloschen, die Nachfolger der jüdischen Miniaturisten waren inzwischen zu getauften Malern der profanen Kunst geworden."[2]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ "Merkwürdige Portraits bayerischer Rabbiner" in: Nürnberg-Fürther Isr. Gemeindeblatt vom 1. April 1934, S.22
- ↑ "Merkwürdige Portraits bayerischer Rabbiner" in: Nürnberg-Fürther Isr. Gemeindeblatt vom 1. April 1934, S.23
Bilder
"Merkwürdige Portraits bayerischer Rabbiner" in: Nürnberg-Fürther Isr. Gemeindeblatt vom 1. April 1934