Löb Meier Berlin

Aus FürthWiki

Rabbi Löb Meier Berlin (geb. 1. Juli 1737 in Fürth; gest. 21. Mai 1814 in Kassel) war der zweite Sohn des Landesparnes Abraham Meier Berlin und dessen Ehefrau Roeschen Dina Berlin.[1][2]

Nach seiner Ausbildung an der Talmudschule in Halberstadt war er von 1773 bis 1778 Deputierter der Israelitischen Gemeinde in Fürth, durfte seit 1774 an den Beratungen des Rabbinatskollegiums teilnehmen und war ab 1782 bis 1789 Rabbinatsassessor unter Hirsch Josef Janow.[2][3] Außerdem war er Verweser des Rabbinats Baiersdorf.[4] In seiner Fürther Zeit wohnte er Mohrenstraße 1. Dieses Haus hatte er seit 1780 gemeinsam mit Hajum Hirsch.[5]

Danach bekleidete er die Rabbinatsstelle in Bamberg von 1789 bis 1794, wo er sehr unter Denunziation zu leiden hatte.[6] Berlin übernahm dann im Jahr 1794 das Landesrabbinat in Kassel, gehörte als Mitglied dem westfälischen Konsistorium an.[7] Er starb als Oberlandesrabbiner von Kassel am 21. Mai 1814.[2]

Aus seiner Ehe mit Rachel Hamburger ging u. a. der Sohn Wolf Löw Berlin hervor.[8]

Literatur

  • Dr. A. Eckstein: Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstbistum Bamberg, bearb. auf Grund von Archivalien, nebst urkundl. Beil., S. 176–179 - online
  • Dr. A. Eckstein: Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstbistum Bamberg, Nachträge, S. 5–43 - online

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. biographische Angaben nach Rabbi Loeb Meier Berlin Dayan Geni
  2. 2,0 2,1 2,2 Leopold Löwenstein: Zur Geschichte der Juden in Fürth, 1974 Nachdruck, II. Teil, S. 72 - 74
  3. tabellarischer Werdegang auch in Nürnberg-Fürther Isr. Gemeindeblatt vom 1. April 1934, S. 22
  4. Adolf Eckstein: "Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstbistum Bamberg". Handels-Druckerei, Bamberg 1898, S. 176
  5. Siehe Angabe zu Mohrenstraße 1 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940
  6. u. a. wurde ihm vorgeworfen „das fürstliche Privilegium über die jüdische Gerichtsbarkeit zur eigenen Bereicherung missbraucht zu haben.“ Siehe Adolf Eckstein: "Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstbistum Bamberg". Handels-Druckerei, Bamberg 1898, S. 177. An Sporteln und Douceurs soll er 3000 fl. eingenommen haben.
  7. Berlin war damit „Consistorialrabbiner“ in Kassel zu Zeiten des Königreichs Westfalen. Westphalen, damals „eine – vorübergehende – Gründung Napoleons zu Gunsten seines jüngsten Bruders Jḗrồme, 1807. Die Staatsorganisation galt als modern, napoleonisch. Dementsprechend war auch die Organisation der Judenschaft dort an evangelischen Vorbildern orientiert, wie die Titelwahl zeigt.“ Stefan Brunner: Baiersdorfer Feuerwehrgeschichte(n), mit einem Beitrag von Horst Gemeinhardt: Baiersdorfer Juden in Feuerwehr, BRK und anderen Vereinen, S. 254
  8. Michael Berolzheimer Collection 1325–1942, S. 499 - online-Digitalisat

Bilder