Patrizier Bräu: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bild:IMG 5129.jpg|thumb|right|Werbespruch der Patrizier Brauerei]]Die '''Patrizier AG''' | [[Bild:IMG 5129.jpg|thumb|right|Werbespruch der Patrizier Brauerei]]Die '''Patrizier AG''' wurde am [[23. Februar]] [[1972]] gegründert und entwickelte sich zu einem fränkischen Brauereiriese durch die Zusammenlegung verschiedener bestehender Brauereien in ganz Nordbayern. Den Zusammenschluss unternahm die [[Schickedanz]]-Gruppe gemeinsam mit der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank. | ||
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Der Name der neugeschaffenen Brauerei geht auf eine Biermarke der in ihr aufgegangen Brauerei ''Lederer, Nürnberg'' zurück. | |||
== Fürther Brauereien in der Patrizier == | == Fürther Brauereien in der Patrizier == | ||
In der Patrizier Bräu gingen ab Gründung die [[Brauerei Humbser-Geismann]] und die [[Brauerei Grüner]] auf, in letztere war die Schickedanz-Gruppe erst [[1969]] mit 25 % eingestiegen<ref name="FG">Felix Geismann:Brauwesen in Fürth - Die Geschichte der Brauerei Geismann, 2008</ref>. [[1974]] wurde | In der Patrizier Bräu gingen ab Gründung die [[Brauerei Humbser-Geismann]] und die [[Brauerei Grüner]] auf, in letztere war die [[Schickedanz]]-Gruppe erst [[1969]] mit 25 % eingestiegen<ref name="FG">Felix Geismann:Brauwesen in Fürth - Die Geschichte der Brauerei Geismann, 2008</ref>. Bis 1974 produzierte die Patrizier Bräu AG weiterhin Biere unter den aufgekauften Namen, ab [[1974]] wurden die ersten Produkte unter den Namen "Patrizier" auf den Markt gebracht. So gab es ab [[1974]] die Marken: Patrizier Pils, Patrizier Edelweizen, Patrizier Bock und Patrizier Poculator. | ||
[[1975]] erlangte die Patrizier Bräu AG die Mehrheitsbeteiligung an der nächsten Fürther Traditionsbrauerei: der [[Bergbräu]]. Die [[Bergbräu]] behielt noch Ihren Braustandort bis [[1979]]. Am [[30. September]] [[1979]] wurde der letzte Sud gekocht. Anschließend wurde die Brauerei geschlossen und die Marke vom Markt genommen. | |||
Ab [[1989]] werden von der Patrizier Bräu AG alle kleinen Standorte geschlossen, lediglich die ehem. [[Humbser]] Brauerei in der Südstadt und die Brauerei in Zirndorf werden weiterhin als Braustätte genutzt. Der Ausstoß beträgt zu dieser Zeit etwa 800.000 Hektoliter Bier. | |||
== Übernahme / Verkauf / Neuer Betrieb == | |||
Ab [[1991]] beginnt der "Ausverkauf" der Patrizier Bräu AG. Die ersten Brauereien, Gaststätten, Immoblilien und Grundstücke werden verkauft. [[1994]] erwarb der Münchner Brauerei-Unternehmer Dr. Hans Inselkammer die Aktienmehrheit, fusionierte mit der Nürnberger [[Tucher Bräu|Tucher Bräu AG]]. Dr. Inselkammer gliederte die [[Tucher Bräu]] AG und Augsburger Hasen Bräu aus. Die Marke Patrizier wurde aufgegeben. | |||
[[1999]] eröffnete die Inselkammergruppe im Fürther Gewerbepark Süd ein neues Logistikzentrum, ab 2003 wurde die neue Abfüllanlage in Betrieb genommen. Das Bier wurde in der ehem. Humbser hergestellt, die Abfüllanlage stand aber im Gewerbepark. Beide Orte wurden mittels einer "Pipeline" verbunden. | |||
[[2003]] verkauft Dr. Inselkammer die [[Tucher Bräu]] AG an die Dortmunder Brau und Brunnen AG - die später nach dem Verkauf an den Oetker Konzern in der Radeberger Gruppe mit aufging. [[2008]] wurde der Standort an der [[Schwabacher Straße]] aufgegeben und die Produktion vollständig in den Gewerbepark Süd verlegt. Hierzu nahm man [[2008]] das sog. "Zwei-Städte-Sudhaus" in Betrieb. Das Sudhaus steht unmittelbar auf der Stadtgrenze der beiden Städte Fürth und [[Nürnberg]]. Am [[29. September]] [[2011]] wird eine alte Fürther Bier-Marke wieder eingeführt: das [[Brauerei Grüner|Grüner Bier]] - mit großem Erfolg. | |||
== Akzeptanz und Kritik == | == Akzeptanz und Kritik == | ||
[[Bild:Nieder mit patrizier.jpg|thumb|right|"Nieder mit Patrizier" - Erlanger Protestaufkleber.]] | [[Bild:Nieder mit patrizier.jpg|thumb|right|"Nieder mit Patrizier" - Erlanger Protestaufkleber.]] | ||
[[Bild:Brauereifreie stadt.jpg|thumb|right|"Fürth - Brauereifreie Stadt". Schuld daran war in den Augen vieler der Schritt zum Einheitsgiganten Patrizier. Postkarte von [[Peter Stutzmann]] [[2011]].]] | [[Bild:Brauereifreie stadt.jpg|thumb|right|"Fürth - Brauereifreie Stadt". Schuld daran war in den Augen vieler der Schritt zum Einheitsgiganten Patrizier. Postkarte von [[Peter Stutzmann]] [[2011]].]] | ||
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* Lederer in der Patrizier Bräu AG - [http://de.wikipedia.org/wiki/Lederer_Bräu#Lederer_in_der_Patrizier_Bräu_AG Wikipedia] | * Lederer in der Patrizier Bräu AG - [http://de.wikipedia.org/wiki/Lederer_Bräu#Lederer_in_der_Patrizier_Bräu_AG Wikipedia] | ||
* Tucher Bräu - Inselkammer verkauft an Brau und Brunnen - [http://www.ihk-nuernberg.de/de/IHK-Magazin-WiM/WiM-Archiv/WIM-Daten/2003-08/Unternehmen-und-Personen/Inselkammer-verkauft-an-Brau-und-Brunnen.jsp IHK HP] | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== |
Version vom 23. Mai 2013, 19:42 Uhr
Die Patrizier AG wurde am 23. Februar 1972 gegründert und entwickelte sich zu einem fränkischen Brauereiriese durch die Zusammenlegung verschiedener bestehender Brauereien in ganz Nordbayern. Den Zusammenschluss unternahm die Schickedanz-Gruppe gemeinsam mit der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank.
Namensgebung
Der Name der neugeschaffenen Brauerei geht auf eine Biermarke der in ihr aufgegangen Brauerei Lederer, Nürnberg zurück.
Fürther Brauereien in der Patrizier
In der Patrizier Bräu gingen ab Gründung die Brauerei Humbser-Geismann und die Brauerei Grüner auf, in letztere war die Schickedanz-Gruppe erst 1969 mit 25 % eingestiegen[1]. Bis 1974 produzierte die Patrizier Bräu AG weiterhin Biere unter den aufgekauften Namen, ab 1974 wurden die ersten Produkte unter den Namen "Patrizier" auf den Markt gebracht. So gab es ab 1974 die Marken: Patrizier Pils, Patrizier Edelweizen, Patrizier Bock und Patrizier Poculator.
1975 erlangte die Patrizier Bräu AG die Mehrheitsbeteiligung an der nächsten Fürther Traditionsbrauerei: der Bergbräu. Die Bergbräu behielt noch Ihren Braustandort bis 1979. Am 30. September 1979 wurde der letzte Sud gekocht. Anschließend wurde die Brauerei geschlossen und die Marke vom Markt genommen.
Ab 1989 werden von der Patrizier Bräu AG alle kleinen Standorte geschlossen, lediglich die ehem. Humbser Brauerei in der Südstadt und die Brauerei in Zirndorf werden weiterhin als Braustätte genutzt. Der Ausstoß beträgt zu dieser Zeit etwa 800.000 Hektoliter Bier.
Übernahme / Verkauf / Neuer Betrieb
Ab 1991 beginnt der "Ausverkauf" der Patrizier Bräu AG. Die ersten Brauereien, Gaststätten, Immoblilien und Grundstücke werden verkauft. 1994 erwarb der Münchner Brauerei-Unternehmer Dr. Hans Inselkammer die Aktienmehrheit, fusionierte mit der Nürnberger Tucher Bräu AG. Dr. Inselkammer gliederte die Tucher Bräu AG und Augsburger Hasen Bräu aus. Die Marke Patrizier wurde aufgegeben.
1999 eröffnete die Inselkammergruppe im Fürther Gewerbepark Süd ein neues Logistikzentrum, ab 2003 wurde die neue Abfüllanlage in Betrieb genommen. Das Bier wurde in der ehem. Humbser hergestellt, die Abfüllanlage stand aber im Gewerbepark. Beide Orte wurden mittels einer "Pipeline" verbunden.
2003 verkauft Dr. Inselkammer die Tucher Bräu AG an die Dortmunder Brau und Brunnen AG - die später nach dem Verkauf an den Oetker Konzern in der Radeberger Gruppe mit aufging. 2008 wurde der Standort an der Schwabacher Straße aufgegeben und die Produktion vollständig in den Gewerbepark Süd verlegt. Hierzu nahm man 2008 das sog. "Zwei-Städte-Sudhaus" in Betrieb. Das Sudhaus steht unmittelbar auf der Stadtgrenze der beiden Städte Fürth und Nürnberg. Am 29. September 2011 wird eine alte Fürther Bier-Marke wieder eingeführt: das Grüner Bier - mit großem Erfolg.
Akzeptanz und Kritik
Nicht nur wegen der Schließungen der Grüner und Bergbräu 1977, sondern auch wegen der Tilgung aller traditionsreichen Fürther Biermarken genoss der Einheits-Braugigant in Fürth einen schlechten Ruf; galt als Symbol für die Konzentrationssucht im Braugewerbe und die zunehmende Identifikationslosigkeit der Unternehmen. Die Umsätze nahmen stetig ab.
Da die meisten Bier-Abnahmeverträge der Wirtschaften von den alten Brauereien an Patrizier übergegangen waren, gerieten viele Wirtschaften in eine große Abhängigkeit - Wellen des Wirtschaftssterben fallen in die Patrizier-Ära.
Übernahme
1994 erwarb der Münchner Brauerei-Unternehmer Dr. Hans Inselkammer die Aktienmehrheit, fusionierte mit der Nürnberger Tucher Bräu AG und schloss damit die vollständige Zusammenlegung aller Nürnberger und Fürther Traditionsbrauereien endgültig ab[1].
Trivia
- Obwohl die Patrizier Bräu bereits 1994 in der Tucher Bräu AG aufging, war sie noch von 1994 bis 1996 Trikotsponsor der SpVgg Fürth - der letzte vor dem Beitritt der Fußballabteilung des TSV Vestenbergsgreuth.
- Ein bekannter Werbespruch der Brauerei lautete: "Patrizier Bräu - das tanken wir Franken"
Literatur
- Koch/Täubrich: Bier in Nürnberg-Fürth, Hugendubel, 1987
Querverweise
Netzverweise
- Lederer in der Patrizier Bräu AG - Wikipedia
- Tucher Bräu - Inselkammer verkauft an Brau und Brunnen - IHK HP