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Zusammenfassend schlug er vor, die bestehende Pumpe mit Benzinmotor als Reserve zu belassen und ein neues Pumpenaggregat mit Elektromotor der Fa. Schuckert zu beschaffen sowie eine elektrische Ofenanlage einzubauen. Der beigeheftete detaillierte Kostenanschlag für mehrere Varianten, aufgestellt von seinem Mitarbeiter Wilhelm Haagner, belief sich für die preisgünstige Version auf 6300 M.
 
Zusammenfassend schlug er vor, die bestehende Pumpe mit Benzinmotor als Reserve zu belassen und ein neues Pumpenaggregat mit Elektromotor der Fa. Schuckert zu beschaffen sowie eine elektrische Ofenanlage einzubauen. Der beigeheftete detaillierte Kostenanschlag für mehrere Varianten, aufgestellt von seinem Mitarbeiter Wilhelm Haagner, belief sich für die preisgünstige Version auf 6300 M.
 
Der Verwaltungsrat der Heilstätte entschied Mitte Dezember 1908 die Sache auf Eis zu legen; einmal wurde das Vorhaben als nicht dringlich angesehen, andererseits sah man keine wesentliche Verringerung des Hilfspersonals. Die hohen Kosten werden ihr Übriges getan haben.
 
Der Verwaltungsrat der Heilstätte entschied Mitte Dezember 1908 die Sache auf Eis zu legen; einmal wurde das Vorhaben als nicht dringlich angesehen, andererseits sah man keine wesentliche Verringerung des Hilfspersonals. Die hohen Kosten werden ihr Übriges getan haben.
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=== Einsatz von Brennspiritus ===
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Wegen großen Benzinmangels ließ der  Leiter der Heilstätte, Dr. Julius Ziller den Pumpwerksmotor auf Spiritusbetrieb umstellen und informierte am 15. Januar 1915 darüber die Pflegekommission.
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=== Betriebsstörung vom 1./2. Juli 1922 ===
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Am Vortag wechselte Personal des Technischen Betriebsamts im Auftrag der Heilstätte einen Schieber im Hebewerk aus, zugleich wurde in Oberfürberg ein Hausanschluss ausgeführt. In dieser Zeit blieben Leitung und Pumpwerk ohne Wasser. Am Samstag, den 1. Juli, wurde das Pumpwerk wieder in Betrieb genommen, danach traten starke Schläge in der Rohrleitung auf, die Leitungen und Wassermesser in verschiedenen Anwesen in Ober- und Unterfürberg beschädigten. Zugleich wurde kein Wasser in den Wasserturm der Heilstätte gefördert, dennoch wies der Tourenzähler nach Betriebsabbruch 100 000 Umdrehungen auf. Ursache war das wegen eingetretener Inkrustation festgeklemmte Saugventil der Pumpe; infolgedessen drückte die Pumpe nicht in die Druckleitung zum Wasserturm, sondern in die Zuleitung, wo es deshalb zu Druckschlägen kam.
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Am 5. Juli berichtete Direktor [[Georg Spitzfaden|Spitzfaden]] darüber dem Stadtrat und stellte klar, dass für die entstandenen Schäden die Heilstätte verantwortlich sei und somit das Technische Betriebsamt die Kosten dem Stadtrat in Rechnung stellen wird. Daraufhin wurde der Pfleger für die Heilstätte, Stadtrat [[Julius Haller|Haller]] zur Stellungnahme aufgefordert. Dieser wusste aber von keiner Aufstellung als Pfleger und wollte damit nichts zu tun haben. Erst nach Einsicht in das Schriftstück, wo seine Pflegschaft verfügt war, kümmerte er sich um die Angelegenheit. Nach erfolgten Erhebungen gab er in seiner Stellungnahme vom 22. August an, dass die Schuld die Lungenheilstätte trifft und sie für die Schäden in Höhe von rd. 1000 M aufzukommen habe. Allerdings lehnte er die vom Technischen Betriebsamt berechneten Wasserbezugskosten infolge der 100 000 Touren ab. In der darauffolgenden Sitzung des Verwaltungsrates der Lungenheilstätte, dem [[Georg Zorn]] als Vorsitzender vorstand, wurde dem Befund von Haller gefolgt und die Kostenübernahme für die Schadensbeseitigung an Leitungen und Wassermessern beschlossen. Ergänzend wurde bestimmt, dass im Pumpwerk ein Wassermesser einzubauen ist, der die tatsächlich geförderte Wassermenge ermittelt. Der Finanz- und Verwaltungsausschuss trat diesem Beschluss am 30. August bei.
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Das Technische Betriebsamt sagte mit Schreiben vom 24. Oktober 1922 den Einbau des Wassermessers auf seine Kosten zu, die Unterhaltung und die Mietgebühren sollte das Sanatorium tragen. Ferner wurde angekündigt, dass in die Saugleitung noch eine Rückschlagklappe eingebaut wird, deren Beschaffung und Einbau auf Kosten der Heilstätte erfolgen soll. Eingebaut wurden Wassermesser und Rückschlagklappe vom 4. bis 8. Dezember. Die Rückschlagklappe lieferte der namhafte Armaturenhersteller Fa. [[wikipedia:Bopp & Reuther|Bopp & Reuther]], sie kostete inflationsbedingt 54.212,80 M, mit Einbau insgesamt 119.404 M. Anstaltsleiter Dr. Julius Zeller lehnte die Bezahlung der Kosten für die Rückschlagklappe ab, da diese technisch notwendig vor der Pumpe eingebaut wurde und somit nach ortspolizeilichen Vorschriften zum städtischen Rohrnetz gehörte. Der Verwaltungsrat der Heilstätte beschloss am 19. April 1923 dementsprechend die Ablehnung dieser Kostentragung.
    
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