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Version vom 12. August 2024, 17:32 Uhr
- Gebäude
- Siegelsdorfer Straße 55
- Gesellschaftsform
- GmbH
- Standort
- Fürth
- Branche
- Bauunternehmen
- Telefon
- +49 (0)911 372750
- Webseite
- www.gs-schenk.de
- info@gs-schenk.de
- Ehemals
- Nein
Das Bauunternehmen GS Schenk GmbH wurde von Georg Schenk 1914 gegründet. Der damals 24-Jährige etablierte das Bauunternehmen zunächst in Nürnberg in der ehem. Gärtnerstraße, heute Heroldstraße 18. Schenk hatte zuvor an der Nürnberger Baugewerbeschule die nötige Fachausbildung erworben und arbeitete dann als „Bauführer“ im väterlichen Betrieb. Der elterliche Betrieb war seit einigen Jahren bereits in Nürnberg ansässig. Die Familie Schenk kam ursprünglich aus Amerdingen in der Riesalb und war bekannt für ihre Steinhauer- und Maurerarbeiten.[1]
Geschichte
Bereits kurz nach Gründung des eigenen Unternehmens wurden die Aktivitäten im eigenen Betrieb durch den Beginn des 1. Weltkrieges im Juli 1914 jäh unterbrochen. Schenk wurde am 7. August 1914 zum Kriegsdienst eingezogen, sodass sein gerade erst neu gegründetes Unternehmen bis zum Kriegsende 1918 ruhte. Nach Ende des Krieges und Entlassung aus dem Militärdienst nahm Schenk erneut seinen Aktivitäten auf. Er gründete in Nürnberg in der Juvenellstraße von 1920 an die erforderlichen Werkstätten und Lagerräume. Der offizielle Firmensitz lautete ab 1922 Juvenellstraße 19 in der Nordstadt Nürnbergs. Auch das Einsetzen des Weltwirtschaftskrise 1929 konnte das Unternehmen relativ unbeschadet überstehen, allerdings begannen die nächsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch den Beginn des 2. Weltkrieges im September 1939. Vor allem wurden die unternehmenseigenen Maschinen, Pferde und Material sowie die Männer im wehrfähigen Alter eingezogen, sodass das Unternehmen zunehmend Probleme hatte den Betrieb aufrecht zu erhalten. Auch die beiden Söhne Georg Schenks wurden ab 1943 eingezogen, Franz und Werner Schenk.
1943 wurde das Betriebsgelände in Nürnberg durch einen Bombenangriff vollständig zerstört, alle Baumaschinen und auch die kaufmännischen Akten wurden Opfer des Angriffs. Der designierte, älteste Sohn Franz Schenk fiel im gleichen Jahr an der Ostfront in Russland. Nur ein Jahr später, am 21. Februar 1944, starb der Firmengründer Georg Schenk im Alter von nur 54 Jahren, sodass alle Aktivitäten des Unternehmens ab dieser Zeit endgültig ruhten.
Nachkriegszeit
Erst nach Kriegsende 1945 können wieder erste Aktivitäten verzeichnet werden. So übernahm die Ehefrau des verstorbenen Unternehmensgründers, Marie Schenk, die Geschäftsführung. Bereits im Mai 1945 begannen die ersten Arbeiten. 1946 verfügte das Unternehmen wieder über zehn Beschäftigte, 1950 stieg die Zahl der Beschäftigten bereits auf 35 an. Auch der noch verbliebene Sohn Werner Schenk, trat nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft, erneut in das Unternehmen ein. Zuvor hatte er noch erfolgreich den Abschluss zum Bauingenieur an der Fachhochschule in Coburg absolviert, sodass er ab 1950 neben seiner Mutter zum Geschäftsführer ernannt wurde.
Werner Schenk hatte sich frühzeitig mit der Stahlbetonbauweise beschäftigt, wovon nun die Baugeschäfte des Unternehmens profitierten. Gleichzeitig gründete er die Firmen "Ratio-Beton" (1963) und "Ratio-Bau" (1969), die im Wesentlichen mit Betonfertigbauteilen ein schnelleres und effektiveres Bauen ermöglichten. Das elterliche Unternehmen partizipierte von dem Wachstum und dem Bauboom der 50er und 60er Jahre, so dass es 1964 nach eigenen Angaben bereits über 100 Mitarbeiter beschäftigte. Ab 1967 stieg die Firma in das Bauträgergeschäft ein, trotz der beginnenden Rezession, die sich allgemein in der Wirtschaft abzeichnete.
Am 1. Januar 1971 starb die Firmenchefin und Mitbegründerin des Unternehmens, ihr Sohn Werner Schenk wurde alleiniger Eigentümer. Erst 1994 veränderte sich die Leitung des Unternehmens, Werner Schenk nahm die langjährigen Bauleiter des eigenen Unternehmens, Jobst Dentler und Hans Arnold, mit in die Geschäftsführung, vermutlich um eine Nachfolgeregelung auf den Weg zu bringen. 1997 wurde das Bauträgersegment durch die Gründung der GS Schenk Wohn- und Gewerbebau GmbH ausgebaut und erweitert.
Bauhoflager Poppenreuth
Die Firma Schenk erwarb in den 1960er Jahren das Anwesen des Maurers Übelein samt dessen Baulager. Das Übelein-Haus wurde anfänglich vermietet, später abgerissen. GS Schenk GmbH richtete dort das Bauhoflager ihres Betriebes ein. Dies befand sich in der Poppenreuther Straße im Bereich der heutigen Hausnummern 173 bis 177, inklusive der ganzen Buchstabennummern von 177 a, 177 b, 177 c, 177 d etc.
Allerdings beklagten sich später die Nachbarn zunehmend wegen der Lärmbelästigung durch eine laute Steinschneidemaschine. Als diese Auseinandersetzung vor Gericht landete, zog sich 1997 die Firma Schenk von dem Gelände zurück und bebaute ihr Poppenreuther Areal mit Ein- und Zweifamilienhäusern. Zu diesem Zweck wurde der Poppenreuther Landgraben verlegt, der heute um die "Schenk-Häuser" - wie sie im Volksmund heißen - herum fließt. Das Haus Poppenreuther Straße 173[2] ist auch 2019 noch im Eigentum der Firma Schenk. Das Jahr 1997 markierte für GS Schenk auch den Einstieg in das Bauträgergeschäft.
1997 wurde die Firma Schenk, als ein in Poppenreuth ansässiger Betrieb, mit der Sanierung der Poppenreuther Friedhofsmauer beauftragt.
Start in Fürth-Burgfarrnbach
Mit dem Wegfall des Bauhoflagers Poppenreuth stellte man zunehmend auf dem alten Betriebsgelände in Nürnberg einen Platzmangel fest - und fand nach einiger Zeit einen neuen Platz für das Unternehmen. Deshalb zog das Unternehmen 2000 von Nürnberg nach Fürth-Burgfarrnbach um. In Burgfarrnbach wurden schließlich ein neuer Bauhof, Werkstätten, eine Steinmetzabteilung und die Verwaltung angesiedelt - in einem modernen neuen Firmensitz in der Siegelsdorfer Straße 55.
2006 zog sich Werner Schenk zunehmend aus Altersgründen aus dem aktiven Geschäftsleben zurück, die beiden Geschäftsführer Arnold und Dentler wurden anteilig an der Firma beteiligt. 2008 wurde die Natursteinabteilung mit dem Wiederaufbau des Pellerhofs am Nürnberger Egidienplatz beauftragt. Den vollständigen Wiederaufbau konnte Werner Schenk nicht mehr erleben, auch wenn es sein Herzenswunsch war. Er starb 2011, seine Tochter Cornelia Eckert wurde Hauptgesellschafterin im Unternehmen. Auch die Enkeltochter Werner Schenks, Martina Böhm, trat in den bis dahin geschaffenen Beirat des Unternehmens ein, sodass das Unternehmen nach wie vor als Familienunternehmen angesehen werden kann. Im Sommer 2014 feierte das Unternehmen seinen 100. Geburtstag bei einer Pressekonferenz im Pellerhof in Nürnberg.
2017 wurde im Rahmen einer Umstrukturierung die Rechtsform und Organisationsstruktur nach eigenen Angaben optimiert. Die Geschäftsbereiche Bauträger, Rohbau, Schlüsselfertigbau und Tiefbau sind nun als eigenständige Tochtergesellschaften organisiert. Ebenfalls wurden erneut aus dem Kreis der eigenen Führungskräfte Mitarbeiter zu verantwortlichen Geschäftsführern bestellt, sodass der Charakter des Familienunternehmens - ganz im Sinne des Firmengründers Georg Schenk - weitergeführt wird.
Referenzen
- 2019: Psychiatrische Klinik des Bezirks Mittelfranken auf dem Gelände des Klinikums Fürth
- 2017: Sportpark Ronhof
- 2015: Wohnarts - 34 Einfamilienhäuser in Stadeln
- 1997: Friedhofmauersanierung in Poppenreuth, Ein- und Zweifamilienhäuser am Poppenreuther Landgraben
Lokalberichterstattung
- Stefanie Banner: „Idee und Philosophie erhalten“. In: Fürther Nachrichten vom 8. August 2024 (Druckausgabe)
Siehe auch
Weblinks
- GS Schenk GmbH - Homepage
Einzelnachweise
- ↑ Homepage GS Schenk Firmengruppe, Rubrik Historie - online
- ↑ hier ist schon seit Jahren (Stand 2019) die Sicherheitsfirma KBS Mieter