Quelle: Unterschied zwischen den Versionen

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* ''Spiegel, Spielzeug und Spezialpapier. Industrie- und Gewerbebetriebe im Stadtteil einst und jetzt. Erst mal sehen, was Quelle hat. In: [[Auf in den Süden! (Buch)|Auf in den Süden! Geschichte der Fürther Südstadt]], 2017, Sandberg Verlag, ISBN 978-930699-94-0, S. 205 - 206
* ''Spiegel, Spielzeug und Spezialpapier. Industrie- und Gewerbebetriebe im Stadtteil einst und jetzt. Erst mal sehen, was Quelle hat. In: [[Auf in den Süden! (Buch)|Auf in den Süden! Geschichte der Fürther Südstadt]], 2017, Sandberg Verlag, ISBN 978-930699-94-0, S. 205 - 206
* Quelle-Fertighaus GmbH: ''Quelle-Fertighaus'', Artikel (mit Fotos und Grundrissen) in: "Das Werk: Architektur und Kunst", Band 53 (1966), Heft 4: Fertighäuser - [https://doi.org/10.5169/seals-41185 online]
* Quelle-Fertighaus GmbH: ''Quelle-Fertighaus'', Artikel (mit Fotos und Grundrissen) in: "Das Werk: Architektur und Kunst", Band 53 (1966), Heft 4: Fertighäuser - [https://doi.org/10.5169/seals-41185 online]
* K. H. Winkel: [[Der Neubau (Buch)|Der Neubau]] - Eine Quelle-Dokumentation 1954 - 1969, Eigenverlag, Fürth


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==

Version vom 6. Dezember 2024, 16:27 Uhr

Quelle-Logo, Alt und Neu

Die Quelle war ein deutschlandweit bekanntes, 1927 von Gustav Schickedanz gegründetes Versandhaus mit dem Logo der reichenden bzw. helfenden Hand. Die Quelle AG fusionierte 1999 mit der Karstadt AG zu der KarstadtQuelle AG. Am 1. Juli 2007 erfolgte die Umbenennung in Arcandor AG.

2009 musste der Konzern Insolvenz anmelden, später wurde bekannt, dass das Traditionsunternehmen Quelle komplett abgewickelt wird, lediglich der Markenname wird vom Konkurrenten Otto übernommen.

Die Anfänge

Historischer Briefkopf der Fa. Schickedanz von 1934

Gustav Schickedanz machte seine ersten Erfahrungen mit dem Geschäftsleben ab 1919 als Angestellter in der Kurzwarenhandlung Otto Lennert, in der er kurze Zeit später auch Teilhaber wurde. Die Ursprünge der Quelle gehen auf die am 7. Dezember 1922 gegründete „Gustav Schickedanz, Kurzwaren en gros“-Handlung in der Moststraße 25 zurück. Offizielles Gründungsdatum ist jedoch der 11. November 1927, weil Schickedanz das Versandhaus Quelle separat in das Handelsregister eintragen ließ. Sitz war zunächst die Königswarterstraße 10 in den Räumen der ehemaligen Zichorienfabrik Julius Cohn. Das Anfangssortiment bestand aus Wolle, Stoffen und kleinen Artikeln des täglichen Bedarfs - stets mit der Prämisse, hochwertige Waren - ohne Zwischenhändler - direkt an den Endverbraucher zu verkaufen, wodurch Schickedanz stets einen günstigeren Preis anbieten konnte, als viele seiner Konkurrenten. Die Nachfrage zog langsam an, meist reichte aber noch ein kleiner Leiterwagen, um die Pakete zur Post zu fahren.

Ab 1929 fanden die preisgünstigen Quelle-Angebote zunehmend Resonanz, doch die "goldenen zwanziger Jahre gingen jäh zu Ende: Der große Bankenkrach in den USA zog die Wirtschaft der ganzen Welt in einen tödlichen Strudel." 1932 war der Tiefpunkt der Weltwirtschaftskrise erreicht. Quelle wurde zum Partner in der Not. Was die Kunden dringend brauchten, wurde zu Preisen, die der verminderten Kaufkraft entsprachen, angeboten.[1] Im gleichen Jahr hatte der Betrieb trotzdem bereits einen solchen Umfang angenommen, dass in der Artilleriestraße, heute Sonnenstraße 48, vom Bayerischen Staat ein etwa 8.000 qm großes neues Fabrikgelände erworben wurde.[2]

NS-Regime und Zweiter Weltkrieg

Rechnung März 1938

Die Wirtschaftspolitik der Nationalsozialisten belebte den Markt und die Quelle wurde zum größten Wolleversandhaus Deutschlands. Man warb sogar mit dem Spruch "Kauft deutsche Waren in dieser deutschen Quelle."[3]

Allerdings galten damals große Versandhandelsunternehmen als unerwünschte Betriebe, weil man dort jüdisch beherrschte Niedrigpreispolitik vermutete. Die Quelle wurde deshalb mit einer Warenhaussteuer belegt. Gustav Schickedanz gelang es aber bereits frühzeitig, das NS-System auf seiner Seite zu wissen. So trat Schickedanz bereits 1932 der NSDAP bei und beteuerte, dass sein Betrieb rein arisch sei. Des Weiteren wurde Schickedanz bereits 1935 zum Stadtrat berufen, mit der speziellen Aufgabenstellung der Arisierung jüdischer Betriebe. Der Aufstieg und Erfolg der Firma Quelle war letztendlich ein Ergebnis der langjährigen Arisierungstätigkeiten Schickedanz', die gegen Ende des Krieges auf 7 Mio. Reichmark nur aus jüdischem Besitz beziffert wurde. Sein Gesamtvermögen wurden nach dem Krieg auf 9,3 Mio. RM geschätzt.

Bereits 1932 wurde über ein weiteres Standbein in der industriellen Produktion nachgedacht. Verhandlungen mit den jüdischen Eigentümern der Vereinigten Papierwerke (VP) scheiterten jedoch zunächst. Erst 1935 wurden die Vereinigten Papierwerke dann doch zum angeblich 1933 ausgehandelten Preis übernommen. Es ist davon auszugehen, dass die Verhandlungen 1935 unter dem Druck der Arisierungen stattfanden. In der Regel wurde lediglich 10 % des tatsächlichen Wertes als Verkaufswert angesetzt, und selbst diese 10 % gingen auf ein Sperrkonto der NSDAP, so dass der ehem. jüdische Eigentümer für seinen Besitz nichts bekam. Die Leitung der VP übernahm der Schwager von Gustav Schickedanz, Daniel Kießling. 1937 wurde zudem mit dem Erwerb der Brauerei Geismann der Grundstein für die spätere Patrizier-Brauereigruppe gelegt.[4]

1936 war die Zahl der Quelle-Kunden bereits auf eine Million gestiegen. Die Mitarbeiterzahl hatte sich seit 1927 verhundertfacht: von fünf auf fünfhundert.

1938 erreichte der Umsatz 40 Millionen Reichsmark - der höchste Wert vor dem Zweiten Weltkrieg. 1939 stieg die Kundenzahl auf zwei Millionen an, doch blockierte der begonnene Krieg jäh die weitere Aufwärtsentwicklung. Warenmangel engte die Handelstätigkeit zunehmend ein.

In der Nacht vom 10. August auf den 11. August 1943 wurden die Quelle-Gebäude schwer beschädigt, der Versand wurde notdürftig in Ersatzräumen weitergeführt.

Zu Kriegsende wurden die Betriebsräume militärisch besetzt, die noch verbliebenen Maschinen, Waren, Akten sowie die Kundenkartei beschlagnahmt oder zerstört. Gustav Schickedanz zog mit seiner Familie in das nahe gelegene Hersbruck, wo seine Frau Grete in der Folgezeit ein Textilgeschäft eröffnete. Gustav Schickedanz selbst wurde im Rahmen des Entnazifizierungsverfahrens zunächst mit einem Berufsverbot belegt, seine Frau übernahm stattdessen die Geschäftsführung. 1949 wurde Schickedanz, vermutlich erst im Revisionsverfahren, als „Mitläufer“ eingestuft und lediglich zu 2.000 Mark Geldbuße verurteilt. Schickedanz galt zu dieser Zeit als „unverzichtbarer Faktor zu Beginn des Wirtschaftswunders“, so dass sein Berufsverbot 1949 aufgehoben wurde.[1]

Beschäftigung von Zwangsarbeitern im Dritten Reich

Während der Zeit von 1942 bis 1945 waren sog. Ostarbeiter bei bei der Firma Quelle und deren Tochterunternehmen eingesetzt.[5] Aus den Akten im Staatsarchiv sind u.a. die Namen der Ostarbeiter erkennbar, die bei den Vereinigten Papierwerke in Heroldsberg nach Fürth zur Fa. Schickedanz versetzt wurden. Das geschah ab 1943 bis zuletzt im Januar 1945. Dabei handelte es sich um 57 Ostarbeiterinnen laut Liste des Vereinigten Papierwerke an die Gendarmeriestation Heroldsberg, die am 11. Januar 1945 versetzt wurden an den Strickerei-Nebenbetrieb Fürth. Dabei handelte es sich vermutlich um den Betrieb in der Flößaustraße 22. Die Karteikarten und Aufenthaltsanzeigen wurden an das Polizeiamt Fürth übersandt.

Aus den Akten des Polizeiamts Fürth dürfte zu ersehen sein, wo diese Personen in geschlossenen Lagern (Baracken) in Fürth untergebracht waren und wie dies reglementiert wurde. Das „Fremdvölkische“ wurde ja streng überwacht. Mehr als 10 ausländische Arbeitskräfte waren lt. Erfassungsberichten an die Regierung auch in anderen Fürther Betrieben untergebracht: Süddeutsche Spiegel- und Flachglasfabrik Karl Dietel in der Waldstraße 49, Süddeutsche Spiegelglas-Gesellschaft Denzel & Sebald in der Schwabacher Straße 32, Waffel-, Lebkuchen- und Zwieback-Fabrik Johann Neubauer in der Schwabacher Straße 330, Metallwarenfabrik Christian Götz & Sohn in der Jakobinenstraße 24, Transformatoren- und Apparatefabrik Paul Metz in der Leyher Straße 10, Möbelfabrik Richard Münch in der Gabelsberger Straße 5, Möbelfabrik Scheidig in der Theresienstraße 17, Maschinenfabrik David Stenz, Erlanger Straße 33-37, Vinzenz Lehrrieder, Schornstein-, Feuerungs- und Backofenfabrik in der Kurgartenstraße 24. Dies ergibt sich aus Meldungen vom April, August und Oktober 1942. Der Schriftverkehr lief immer über das Polizeipräsidium Nürnberg-Fürth für die beiden Städte zusammen.

Gesellige Veranstaltungen der Firma in der NS-Zeit

Wie sich Gustav Schickedanz mit seinen Mitarbeitern bei geselligen Veranstaltungen in der NS-Zeit verhielt, kann aus Zeitungsartikeln in der Rieß-Chronik im Archiv bei Artikeln über Auftritte des Volksschauspielers Fritz Bernet ersehen werden: Die Faschingszeitung von 1938, die von der Fürther Carnevalgesellschaft e. V. herausgegeben wurde, brachte in einem Beitrag zum Fürther Musentempel: "Fritz Bernet prunkt mit alten Witzen / Und möcht´ sich neue gern stibitzen / Er will sich selber schier bedauern / Mit seinen Ur-Urzeit-Kalauern. / Doch neidlos sei´s ihm zugestanden: / Sein Witz kann nie und nimmer stranden, / Den er poliert und fein garniert, / Im höchsten Alter jung serviert!" "Durch die noch nicht abgereisten Künstler des Zirkus 'GuSchi' kam man auch nicht in Verlegenheit."

Demzufolge traten bei den Betriebsfeiern der Firma Schickedanz Teile des Ensemble des Stadttheaters auf. In der Zeitung ist ein Foto abgebildet, in dem "Der überrumpelte Graf von Dambach" (Gustav Schickedanz) durch die Prinzengarde gefangen gesetzt wurde, er dies aber sehr vergnügt aufnahm. Während die Große Karnevalsgesellschaft den Rosenmontag in sämtlichen Räumen des Kulturvereins an der Dambacher Straße feierte, versammelte sich die Betriebsgemeinschaft Schickedanz im Parkhotel, um die letzten Stunden des Faschings auszukosten.

Wirtschaftswunderzeit

Schickedanz-Warenhaus an der Fürther Freiheit 1958
Historischer Briefkopf der Fa. Schickedanz von 1952
Quelle an der Fürther Straße, ca. 1960

Nach zehntausenden Kundenanfragen, ob die Quelle noch existiere, begann 1948 schließlich die schwierige und von Mangel geprägte Wiederaufnahme des Versandgeschäfts. Bereits zwei Jahre später konnte der einstige Spitzenumsatz der Vorkriegszeit wieder erreicht werden. Das Sortiment war zunächst auf die Bedürfnisse der ausgebombten und notleidenden Bevölkerung ausgerichtet.

1952 erreichte die Kundenzahl wieder die Millionengrenze. Der Betrieb näherte sich seiner Kapazitätsgrenze, erste Planungen für einen Neubau folgten. 1954 wurde schließlich mit dem ersten Bauabschnitt der Gebäude an der Fürther Straße in Nürnberg begonnen - der Bau wurde erst 1966 beendet. Im Oktober des Folgejahres lief der Versand im damals "modernsten Versandbetrieb der Welt" an, das Sortiment war mittlerweile auf rund 10.000 Artikel angewachsen, darunter auch das erste "Elektrogroßgerät" - eine Waschmaschine.

1957 verließen insgesamt fünf Millionen Pakete das Versandzentrum. Rund 8.000 Beschäftigte arbeiteten für Quelle, ein erstes Auslandsbüro in New York wurde eröffnet. 1958 wurde die Quelle mit 403 Millionen DM Umsatz zum größten Versandhaus Deutschlands. 1959 wurde die "Quelle-Österreich" gegründet, im Folgejahr konnte in Deutschland die fünfzigste Verkaufsstelle in Duisburg eröffnet werden.

1961 übersprang der Quelle-Umsatz die Milliardengrenze, pro Tag verließen über 150.000 Sendungen den Betrieb. Quelle-Foto und Quelle-Film (später Foto-Quelle) entstanden. Ab 1962 wurden erstmals Urlaubsreisen und als Weltneuheit auch Fertighäuser angeboten. 1964 erfolgte die Übernahme von Schöpflin, die Quelle wurde zum größten Versandhaus Europas. In den folgenden Jahren fanden ein kontinuierlicher Ausbau des Unternehmens sowie des Sortiments und die Steigerung des Umsatzes statt.[1]

Die Siebziger und Achtziger Jahre

Das ehem. Quelle-Kaufhaus
Historischer Briefkopf der Fa. Schickedanz von 1977

Auch in den 1970er-Jahren hielt der Aufwärtstrend der Quelle unvermindert an. Weitere Firmen wie Möbel-Hess (1973) sowie mehrere Brauereien wurden übernommen.

1977 wurde zum Freuden- und zugleich Schicksalsjahr für die Quelle: Während der Vorbereitungen zum 50-jährigen Jubiläum der Firmengründung starb Gustav Schickedanz im Alter von 82 Jahren. Die Wiedereröffnung des Quelle-Warenhauses an der Freiheit im Herbst 1977 erlebte der Quelle-Gründer nicht mehr. Das Quelle-Kaufhaus, das Anfang der 1970er Jahre für einen Standort im Sanierungsgebiet des Gänsbergviertels im Gespräch war[6], eröffnete im Herbst 1977 auf 8.600 qm statt der bisherigen 1.900 qm Verkaufsfläche. Das ursprüngliche Kaufhaus, hatte 1949 in unmittelbarer Nähe eröffnet. Dieses wurde nun unter Einbeziehung bzw. Abriss einiger Nachbargebäude, u. A. auch dem markanten Grüner Bräu-Gebäude, durch einen Neubau ersetzt. Damit hatte die Fa. Quelle insgesamt 25 Quelle-Kaufhäuser in ganz Deuschland - zusammen über 139.000 qm Verkaufsfläche.[1] 1990 wurde das Quelle-Kaufhaus an der Fürther Freiheit erneut vollständig saniert.[7]

Die Schickedanz-Firmengruppe bestand mittlerweile aus rund 37 Einzelunternehmen, welche in die drei Gruppen Handel, Papier und Brauereien eingeteilt waren.[1]

Fusion zur KarstadtQuelle AG

Anti-Kriegsdemo 1991 vor dem ehem. Quelle-Kaufhaus

1999 fusioniert die Schickedanz Handelswerte GmbH & Co. KG mit dem Warenhauskonzern Karstadt AG zur KarstadtQuelle AG. Firmensitz war seitdem Essen.

Im März 2005 erreicht der Aktionärspool um Gustav Schickedanz' Tochter Madeleine eine Beteiligung von über 50 Prozent der Aktien. Auf deren Drängen wechselt Aufsichtsrat Dr. Thomas Middelhoff als Vorsitzender in den Vorstand.

In einer ersten "Sanierungsphase" stieß KarstadtQuelle seine Beteiligungen am Sportsender DSF, an der Plattform Sport1 und am Einkaufssender Home Shopping Europe ab. Darüber hinaus wurde ein großer Teil der Logistik an die Deutsche-Post-Tochter DHL veräußert. Der Unternehmensteil Neckermann wurde an einen Finanzinvestor veräußert, auch 75 kleinere Warenhäuser wurden abgestoßen, um die Zahlen im Kerngeschäft zu verbessern.[8]

Mit dem Geld dieser Verkäufe wurde in den vollständigen Erwerb der Anteile am Tourismuskonzern Thomas Cook investiert.

Einen Großteil der Konzern-Immobilien brachte Middelhoff in eine Gemeinschaftsunternehmung mit der US-Investmentbank Goldman Sachs ein, später verkaufte er den 50-Prozent-Anteil und seitdem belasteten die hohen Mietzahlungen das Handelsgeschäft stark - Middelhoffs Nachfolger Karl-Gerhard Eick gab die Mietzahlungen 2009 mit über 350 Mio. Euro jährlich an.

Arcandor AG

Auf der Düsseldorfer Bilanzpressekonferenz am 29. März 2007 kündigte der Vorstandsvorsitzende Dr. Thomas Middelhoff die Umbenennung der Holding des KarstadtQuelle-Konzerns in Arcandor an, bestätigt wurde die Umbenennung durch die Hauptversammlung am 10. Mai des Jahres. Offizielle Begründung war, der bisherige Name berücksichtige die Tourismussparte nicht und sei zu wenig international. Die endgültige Bestätigung des neuen Namens der Holding fiel auf der Hauptversammlung des Unternehmens am 10. Mai 2007, die Traditionsnamen Karstadt für die Warenhäuser, Quelle für den Versandhandel und Thomas Cook für das Reisegeschäft blieben erhalten.

Für die Erhöhung ihrer Beteiligung am Arcandor-Konzern hat sich Madeleine Schickedanz Medienberichten zufolge bei der Privatbank Sal. Oppenheim verschuldet. So wurde eine Kapitalerhöhung von 10 % des Grundkapitals im September 2008 vollständig von der Privatbank Sal. Oppenheim gezeichnet. Zusätzlich übernahm Sal. Oppenheim von der bisherigen Großaktionärin einen Anteil in Höhe von 19,5 %. In Folge beider Maßnahmen hielt die Privatbank eine Beteiligung in Höhe von rund 29,5 % an dem Handelskonzern.

Krise und Insolvenz

Das ehem. Quelle-Kaufhaus an der Fürther Freiheit

Mitte Februar 2009 wurde Karl-Gerhard Eick Nachfolger Middelhoffs und gab bekannt, der Arcandor-Konzern habe Schulden von über 2,6 Milliarden Euro, von denen im Juni 2009 alleine 650 Millionen Euro fällig werden, ferner müsse Arcandor Mietzahlungen von ca. 350 Mio. Euro jährlich zahlen. Geplant ist, die Luxus-Kaufhäuser KaDeWe in Berlin, Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München zu verkaufen. Der Ruf nach staatlichen Bürgschaften zur Abwendung einer drohenden Insolvenz wurde bisher besonders von der CDU abgelehnt, woraufhin am 27. Mai 2009 rund 6.000 Beschäftigte von Karstadt in Berlin vor dem Bundesfinanzministerium für eine 650-Mio.-Euro-Bürgschaft und 200 Mio. Euro staatliche Kredite der KfW-Bank demonstrierten. Ein offizieller Antrag an den Bürgschaftsausschuss wurde am 28. Mai 2009 durch den Arcandor-Vorstand eingereicht; dem voraus ging eine Stellungnahme des Fürther Oberbürgermeisters Dr. Thomas Jung gemeinsam mit seinem Nürnberger Amtskollegen Dr. Ulrich Maly mit dem eindringlichen Appell an die Bundesregierung, der Bürgschaft in Höhe von 650 Millionen Euro für Arcandor zuzustimmen. Nur so könne eine Insolvenz und damit die Zerschlagung jahrzehntelang bewährter Strukturen verhindert werden.[9] Allein für das Jahr 2009 braucht Arcandor 960 Millionen Euro, wovon schon bis zum 12. Juni Kredite in Höhe von 650 Millionen Euro bei den drei großen Gläubigerbanken BayernLB, Dresdner Bank und der Royal Bank of Scotland refinanziert werden müssen.[10] Nachdem der Staatshilfe am Vortag eine Absage erteilt wurde, meldete Arcandor am 9. Juni 2009, auch für Quelle, Insolvenz an.

Die Nachricht, dass das traditionsreiche Unternehmen keinen Käufer fand und abgewickelt wird, erschütterte die ganze Region Nürnberg-Fürth, deren Arbeitsmarkt in der Folgezeit stark von der Quelle-Pleite belastet wurde.

Seit 2017 befindet sich im ehem. Quelle-Kaufhaus, welches vorher saniert und renoviert wurde, das sog. Carré Fürther Freiheit.

Standorte in Fürth, Nürnberg und der Umgebung

Standort Sonnenstraße 48 (heute: Xylokastroplatz)

Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gleichzeitig können sich einzelne Funktionen der Gebäude immer wieder einmal geändert haben, so dass die Angabe der Bereiche immer nur eine Momentaufnahme darstellen können. Die Liste basiert im Wesentlichen auf der Basis einer internen Hauspostkennzeichnungsliste, die die ehem. Poststellenleiterin nach der Insolvenz angelegt hat.[11] [12]

Stadt Adresse Hauspostkennzeichen Bereich Sonstiges
Fürth Schwabacher Straße 434 AH Autohaus
Nürnberg Bärenschanzstraße 48 BS ICN
Fürth Schwabacher Straße 434 AH Autohaus
Nürnberg Bärenschanzstraße 48 BS ICN
Nürnberg Buchheimer Straße 1 BU Noris int. Trading
Nürnberg Wertachstraße 35 COC Profectis
Nürnberg Dieselstraße 75 D Kundenbetreuung
Fürth Dambach Db Vermögensverwaltung Madeleine Schickedanz
Nürnberg Duisburgerstraße 75 DU Profectis Leitung
Nürnberg Fürther Straße 107 DZ Vertrieb Ausland / Archiv servicelogiQ
Fürth Gustav- Schickedanz-Straße 2 E Reise Quelle
Nürnberg Wertachstraße 35 ETVK Profectis
Fürth Flößaustraße 10 Werkskindergarten
Fürth Austraße 19 Werkskindergarten
Fürth Glückstraße Werkskindergarten
Fürth Flößaustraße 22 F Neue Medien / Frequenzware / Itellium
Fürth Flößaustraße 24 Versandabteilung und Wäschefabrik mit Näh- und Schneiderabteilung
Nürnberg Neuburger Straße 41 Fa.Arvato
Fürth Gustav-Schickedanz-Straße 2 FF Aus- und Weiterbildung / Dv-Schule
Fürth Finkenstraße 6 Fi Einkauf Textil/Teppiche
Fürth Schwabacher Straße 434 FP Fuhrpark
Fürth Hornschuchpromenade 9 H Verwaltung/Personal/Finanzen
Fürth Hornschuchpromenade 11-13 H Verwaltung/Personal/Finanzen
Nürnberg Höfener Straße 65 HB Bau und Technik – Immobilien
Nürnberg Hundingstraße 11 HL Itellium - Adressmanagement
Nürnberg Hundingstraße 11b HU Itellium Atos
Nürnberg Kirchhoffstraße 5 K2 „24h/48h Service“ DHL (Optimuslogistics)
Nürnberg Karl-Martell-Straße 60 KM Karstadt / Quelle / Neckermann-Versicherungen / Entrium Bank
Nürnberg Bayernstraße 100 KON Sonderwarenversand
Nürnberg Schoppershofstraße 80 KS Kundenservice – Bestelleingang
Nürnberg Kunigundenstraße 71 KU Bausparkasse
Fürth Königswarterstraße 80 Frauenwohnheim Standort der ehem. Villa Engelhardt
Fürth Königswarterstraße 84 KW Controling – Revision- Recht ehem. Frauenwohnheim, nach der Sanierung durch Quelle Wohnungen für Geschäftsleute
Fürth Jakobinenstraße 5 L Database-Management/Marketing - Marktforschung, Verwaltung der Quelle Vorstandsmitglieder, im Innenhof Elektro
Nürnberg Löffelholzstraße 20 LH Profectis
Nürnberg Thomas-Mann-Straße 50 LW Vorstand, Einkauf / Werbung Technik - Foto Quelle; Küchen
Fürth Leyher Straße 80 LY Retoureneingang
Nürnberg Herderstraße 7 M Einzelbesteller /Shops- Finanzmarketing
Nürnberg Menzelhof 4 ME Vertrieb/ Koordination Ausland
Nürnberg Fürther Straße 205 N servicelogiQ, HSE, Versand, Kantine
Fürth Friedrichstraße 13 ehem. Quellekaufhaus
Nürnberg Wandererstraße 80 N Import, Außenhandel
Nürnberg Fürther Straße 188 NET Netdiscount (Selgros)
Nürnberg Prinzregentenufer 9 PRU Mercatura
Nürnberg Ferdinandstraße 21 PU Verteilerzentrale Versand
Nürnberg Fürther Straße 205 Q Einkaufszentrum / Möbel Quelle
Nürnberg Höfener Straße 65 QS Konzernschadensmanagement
Nürnberg Wandererstraße 159 R Vertrieb Ausland – Kurierservice – DHL
Nürnberg Hauptmarkt 1 RH Riedel Holding GmbH & Co. KG
Nürnberg Höfener Straße 65a RL Regionallager
Nürnberg Fürtherstraße 205 RQ Reisebüro
Zirndorf Im Pinderpark 7 SI Madeleine
Fürth Spiegelstraße 5 SP Warenwirtschaft, Liegenschaftsabteilung, Importabteilung Angestelltenwohnung
Fürth Lerchenstraße 83 Wohnhaus ehem. Schickedanz-Villa
Nürnberg Tillystraße 40 (Altbau) TY Einkauf / Werbung Hartwaren
Nürnberg Tillystraße 40 (Neubau) TYN Foto, Typprüfung - Möbel/Hartwaren/Uhren
Fürth Nürnberger Straße 56/58 Verwaltung
Fürth Nürnberger Straße 91/93/95 V Vorstand - Werbung-Textil – Euras - La Ola, Hauptverwaltung, Einkauf, Bemusterungsräume unter dem Dach Sitz von Grete und Gustav Schickedanz, seit 2016 Bay. Landesamt für Statistik
Veitsbronn Reitweg 12 VE Restpostenlager Foxmarkt
Nürnberg Wittekindstraße 26 W Warenprüfung
Nürnberg Wertachstraße 35 WE Profectis
Fürth Nürnberger Straße 125/127/129 X Einkauf Textil -Abverkaufsmanagement, Auslandsvertrieb (Hsnr. 127), Marketing (Hsnr. 129)
Fürth Geierstraße 6 Verwaltung
Fürth Lange Straße 90 Verwaltung
Fürth Sonnenstraße 48 Verwaltung und Lager Vorkriegszeit
Fürth Meckstraße Großparkplatz
Hersbruck Unterer Markt 6 ehem. Kaufhaus Schickedanz
Fürth Fichtenstraße 49 Quelle Foto- und Filmdienst GmbH
Nürnberg Ulmenstraße 52 Kundendienst-Ersatzteilzentrale

Sonstiges

Treffen ehem. Mitarbeiter der Fa. Quelle, Okt. 2019

Bereits kurz nach der Schließung der Fa. Quelle fanden erste Treffen der ehem. Beschäftigten im privaten Rahmen statt. Diese Tradition hat sich gehalten, so dass selbst nach vielen Jahren sich eine Vielzahl von ehem. Beschäftigten regelmässig trifft. Insbesondere Marga Hetzner, ehem. Poststellen-Leiterin, hat sich zur Aufgabe gemacht, das Netzwerk der ehem. Mitarbeiter aufrecht zu erhalten und stetig zu erweitern. Gegenüber der Fürther Nachrichten gab sie im Oktober 2019 an, dass sie inzwischen Kontakt zu 530 "Ehemaligen" hat.[13] Zuletzt lud am 18. Oktober 2019 die Stadt Fürth, in Kooperation mit dem Stadtmuseum, ca. 150 ehem. Beschäftigte zu einem Treffen in das Stadtmuseum ein. Mit dabei Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung und die ehem. Betriebsrätin der Fa. Quelle - Renate Schmidt, aber auch der letzte Personalabteilungsleiter sowie Wilhelm Ammon, ehem. Vorstandsmitglied (1986-1997). Anlass der Einladung war sicherlich die kurz vorher im Stadtmuseum eröffnete Sonderausstellung "Von der Quelle-Insolvenz zum kleinen Fürther Wirtschaftswunder". Auch die Ausstellung hatte eine direkten Bezug zur Geschichte der Fa. Quelle, so fand diese genau zehn Jahre nach der Insolvenz der Fa. Quelle im Jahr 2009 statt.

Chronik

  • 1895: Geburt Gustav Schickedanz
  • 1911: Geburt Grete Lachner, verh. Schickedanz
  • 1919: 1. Heirat Gustav Schickedanz mit Anna Zehnder
  • 1919: Teilhabe an dem Fürther Geschäft "Kurzwaren en gros" von Otto Lennert
  • 1922: Erste Firmengründung durch Gustav Schickedanz zu "Gustav Schickedanz Kurzwaren en gros" in der Moststraße 25
  • 1927: Gründung "Versandhaus Quelle", Erstanschrift Königswarterstraße 10, ehem. Zichorienfabrik Julius Cohn, Grete Lachner beginnt ihre kaufmännische Ausbildung bei dem Versandhaus Quelle
  • 1929: Übernahme der Wollmarke "Dukaten-Wolle"; Tod der 1. Ehefrau, Sohn und Vater durch einen Autounfall.
  • 1932: Eintritt in die NSDAP, um sich durch die Mitgliedschaften "Vorteile" während der Arisierung zu verschaffen. Zu dieser Zeit hat das Unternehmen bereits ca. 100 Beschäftigte und über 250.000 Kunden in der Adresskartei.
  • 1935: Berufung in den Stadtrat durch den NS-Oberbürgermeister Franz Jakob, mit der Zuteilung der "Aufgabe": Arisierung von Wirtschaftsunternehmen, in Abgrenzung zur Arisierung von Privatvermögen durch den ebenfalls in den Stadtrat berufenen Hans Sandreuter. Im gleichen Jahr wird das jüd. Unternehmen "Vereinigte Papierwerke A.G." durch Gustav Schicekdanz arisiert, samt den Markenname "Tempo".
  • 1936: Die Zahl der Kundendatei überschreitet erstmals die Zahl der 1 Mio. Kunden.
  • 1938: Nur zwei Jahre später vermeldet das Unternehmen den 2. Mio. Kunden in der Adressdatei. Der Jahresumsatz beträgt inzwischen 40 Mio. RM
  • 1939: Die Übernahme der Brauerei Grüner scheitert, da Schickedanz nicht über die notwendigen liquiden Mittel verfügt, da er sich im Vorfeld durch die Arisierung anderer jüd. Unternehmen scheinbar finanziell "übernommen" hat. Gleichzeitig bricht erstmals der Umsatz durch den Beginn des Krieges ein.
  • 1942: Gustav und Grete Schickedanz heiraten.
  • 1943: Die gemeinsame Tochter Madeleine Schickedanz kommt auf die Welt, während wichtige Gebäude des Lager- und Versands durch Bombenangriffe der Alliierten zerstört wird, wodurch die Kundenkartei weitestgehend Opfer der Flammen wird.
  • 1945: Gustav Schickedanz wird im Rahmen der US-Militärregierung „entnazifiziert“ und nach einer Revision als „Mitläufer“ eingestuft. Sein bis 1949 geltendes Berufsverbot wird schließlich 1949 aufgehoben. Bereits 1949 erscheint erstmals die „Neusten Quelle Nachrichten“, der Vorläufer der späteren Quelle-Kataloge.
  • 1952: Nur sieben Jahre nach dem Krieg hat sich das Unternehmen wieder soweit erholt, dass es bereits wieder 1. Mio Kundenadressen besitzt. Der Jahresumsatz beläuft sich auf über 100 Mio. DM
  • 1953: Das bisher bekannte „Q-Logo“ wird erstmals mit der ausgestreckten Hand der Öffentlichkeit präsentiert. Die Quelle feiert (verspätet) ihr 25jähriges Jubiläum
  • 1954: Die Stadt Fürth ehrt Gustav Schickedanz keine zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Goldenen Bürgermedaille, gleichzeitig beginnt der Bau des Versandzentrums an der Fürther Straße im benachbarten Nürnberg. Im gleichen Jahr erscheint erstmals der Quelle-Hauptkatalog für das Frühjahr/Sommer 1954.
  • 1957: Quelle nimmt als erstes Großunternehmen ein sogenanntes Informationssystem in Betrieb, zur Automatisierung des Versandhandels. Gleichzeitig eröffnet die Fa. Quelle ihr erstes Auslandsbüro in New York/ USA, während in Deutschland bereits über 8.000 Beschäftigte für das Unternehmen tätig sind.
  • 1958: Quelle feiert sich als größtes Versandhaus Deutschlands.
  • 1959: Die Stadt Fürth ernennt Gustav Schickedanz zum Ehrenbürger der Stadt Fürth.
  • 1961: Der erste Sonderkatalog wird an die Kunden ausgeliefert - Foto-Quelle
  • 1962: Der Erfolg des erste Sonderkatalog wird durch weitere Kataloge nachgehalten, es entstehen die Sonderkataloge Urlaubsreisen, Fertighäuser und Schmuck
  • 1964: Das Versandhaus Quelle übernimmt den Konkurrenten Schöpflin mit 74,9 %, nur drei Jahre später übernimmt Quelle die restlichen Anteile des ehem. Konkurrenten. Der Name und die Marke Schöpflin bleibt bis zur Quelle-Insolvenz als eigenständige Marke erhalten.
  • 1966: Nach eigenen Angaben arbeiten ca. 20.000 Mitarbeiter inzwischen weltweit im Unternehmen, der Jahresumsatz beläuft sich auf 2 Mrd. DM.
  • 1968: Die Bahnhofstraße zwischen Centaurenbrunnen und Fürther Freiheit wird zu Lebzeiten nach Gustav Schickedanz umbenannt.
  • 1969: Die LAC Quelle entsteht durch die Umbenennung der Leichtathletik-Abteilung des TV 1860 in "Leichtathletik Club Quelle im TV Fürth 1860 (LAC)".
  • 1974: Inzwischen vermeldet das Unternehmen einen Gesamtumsatz von über sechs Milliarden DM. Weitere Spezialkataloge sind hinzugekommen: Garten-Quelle und Madeleine Mode.
  • 1977: Der Unternehmensgründer Gustav Schickedanz verstirbt, die Leitung wird von Grete Schickdanz übernommen. Zusätzlich werden die Schwiegersöhne Hans und Dedi Bühler mit der Unternehmensführung betraut. Im gleichen Jahr öffnete das Quelle-Kaufhaus an der Fürther Freiheit, nachdem man sich gegen einen Standort im neu entstehendem Gänsberg entschieden hatte. Es ist das mittlerweilen 25 Kaufhaus der Firma Quelle. Weitere Sparten, die zugekauft wurden sind: Handel, Papier, Brauereien in insgesamt 37 Einzelbetrieben.
  • 1978: Grete Schickedanz erhält die Goldene Bürgermedaille der Stadt Fürth
  • 1979: Die erste große Wirtschaftskrise in der Firma Quelle, bedingt durch die zweite Ölkrise in Deutschland bzw. Weltweit.
  • 1981: Die Stadt Fürth verleiht nun auch Grete Schickedanz die Ehrenbürgerwürde, gleichzeitig verleiht der Bundespräsident Karl Cartens ihr das Bundesverdienstkreuz mit Stern.
  • 1987: Grete Schickedanz muss aufgrund einer Erkrankung die Leitung des Konzerns abgeben, bleibt aber noch im Verwaltungs- und Aufsichtsrat.
  • 1989: Wirtschaftlicher Aufschwung bei der Firma Quelle, bedingt durch die Grenzöffnungen im Osten und durch die Wiedervereinigung. Millionen neue Kunden bestellen bei der Firma Quelle ihre neuen Produkte.
  • 1990: Die Firma Quelle gibt den ersten gesamtdeutschen Quelle-Katalog heraus und eröffnet in Weida (Thüringen) den ersten Quelle-Shop in den neuen Bundesländern.
  • 1994: Grete Schickedanz verstirbt nach langer Krankheit.
  • 1995: Die Firma Quelle expandiert in den Osten und stellt in Leipzig-Mockau ein neues Versandzentum fertig - das Gegenstück befindet sich in Nürnberg an der Fürther Straße. Gleichzeitig geht das Versandhaus Quelle als erster deutscher Großversender online.
  • 1999: Die Quelle AG & Co KG fusioniert mit Karstadt AG zu KarstadtQuelle AG, damit haben beide Unternehmen einen Jahresumsatz von ca. 17 Mrd. Euro mit weltweit 116.000 Beschäftigten.
  • 2002: Erste Umsatzeinbrüche, bedingt durch Konjunkturrückgänge, Manangementfehlentscheidungen und Investionsstaus in den Warenhäuser der ehem. Karstadt AG belasten den Umsatz.
  • 2007: KarstadtQuelle wird in Arcandor AG umbenannt, die Markennamen Quelle und Karstadt bleiben allerdings erhalten.
  • 2009: Arcandor AG bekommt keine Finanzmittel mehr, weder auf dem freien Markt noch vom Staat. Es folgt der Insolvenzantrag im Juni für Karstadt, Quelle und Primondo. In Fürth wird ein Sonder-Arbeitsamt eingerichtet, ausschließlich für die Vielzahl an ehem. Quelle-Beschäftigten aus dem Stadtgebiet. Der Markenname Quelle wird vom Konkurrenten "OTTO" in Hamburg aufgekauft.
  • 2020: Foto-Quelle geht insolvent, der Markenname wird 2021 von Orwo Net GmbH in Bitterfeld-Wolfen aufgekauft und verschwindet aus dem Markt.
  • 2021: Beginn des Umbaus des ehemaligen Quelle-Versandzentrums an der Fürther Straße in Nürnberg zu "The Q"
  • 2023: Auch die Küchen-Quelle meldete bereits im November 2022 Insolvenz an. Im Mai 2023 geht nichts mehr, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Insolvenzverschleppung.
  • 2023: Im November 2023 meldet die letzte Quelle-Tochter Insolvenz an. Das Modeunternehmen Madeleine (benannt nach der Tochter von Gustav und Grete Schickedanz) konnte den letzten verbliebenen Investor nicht mehr halten, so dass der Betrieb zum 31. Dezember 2023 kurzfristig eingestellt wurde. Am 7. November 2023 wurde den noch verbliebenen 230 Beschäftigten in Zirndorf die Kündigung zum Jahresende ausgesprochen - womit der Name Quelle endgültig vom Markt verschwindet - inkl. aller Tochterfirmen, welche die Insolvenz 2009 überlebt hatten.

Literatur

  • Gregor Schöllgen: Biographie eines Revolutionärs. Gustav Schickedanz 1895 - 1977. Berlin: Berlin Verlage, 2010, 464 S.
  • Regine Franzke: "Erst mal seh'n, was Quelle hat!", in: Eisenbahn in Bayern / Hrsg. Haus der Bayerischen Geschichte. - Regensburg, 2010 (Edition Bayern : Sonderheft 1), S. 34 - 39
  • Spiegel, Spielzeug und Spezialpapier. Industrie- und Gewerbebetriebe im Stadtteil einst und jetzt. Erst mal sehen, was Quelle hat. In: Auf in den Süden! Geschichte der Fürther Südstadt, 2017, Sandberg Verlag, ISBN 978-930699-94-0, S. 205 - 206
  • Quelle-Fertighaus GmbH: Quelle-Fertighaus, Artikel (mit Fotos und Grundrissen) in: "Das Werk: Architektur und Kunst", Band 53 (1966), Heft 4: Fertighäuser - online
  • K. H. Winkel: Der Neubau - Eine Quelle-Dokumentation 1954 - 1969, Eigenverlag, Fürth

Veröffentlichungen

Dies ist eine Liste von Medien rund um die Stadt Fürth, die beim Verlag "Quelle" erschienen sind.

 AutorErscheinungsjahrVerlagGenreAusführungSeitenzahlISBN-Nr
50 Jahre Quelle (Buch)U. A.
Ursula Rassaerts-Röh
1977QuelleFirmengeschichte
Biografie
Wirtschaft und Technik (Lektüre)
206
75 - Das Quelle Jubiläumsjahr im Bild (Buch)Agentur.zs2002QuelleFestschrift
Bildband
Wirtschaft und Technik (Lektüre)
104
75 Jahre Quelle (Buch)Klaus Schamberger2002Quelle
Abendzeitung Nürnberg
Chronik76
Der Katalog (Buch)Theo Reubel-Ciani1991QuelleFirmengeschichte
Wirtschaft und Technik (Lektüre)
Biografie
Festschrift
335
Grete Schickedanz - Ein Leben für die Quelle (Buch)Theo Reubel-Ciani1986QuelleFirmengeschichte
Wirtschaft und Technik (Lektüre)
Biografie
Festschrift
240
Gustav Schickedanz und sein Jahrhundert (Buch)Theo Reubel-Ciani1995QuelleFirmengeschichte
Wirtschaft und Technik (Lektüre)
Biografie
Festschrift
347
Idee und Wagnis eines Mannes (Buch)1953QuelleFestschrift32
Quelle - Leistung eines Lebens (Buch)Impress, München1970QuelleFirmengeschichte
Wirtschaft und Technik (Lektüre)
Biografie
200
Quelle Jahrbuch (Buch)1935 - 1966QuelleWerbung (Lektüre)68,95
Quelle-Katalog (Buch)1928 - 2009QuelleWerbung (Lektüre)


Lokalberichterstattung

  • Alexander Jungkunz: «Deutsche Waren in deutscher Quelle». Rezension zum Buch PastFinder Nürnberg von Robert Kuhn, PastFinder Verlag. In: nordbayern.de vom 11. April 2008
  • Klaus Wonneberger: Ein Poker um die Filetstücke. Verkauf der Marke Quelle verprellt Küchen-Investor. In: Nürnberger Nachrichten vom 6. November 2009 (Druckausgabe)
  • dpa: Gläubiger sollen Quelle-Aus endgültig besiegeln. In: Nürnberger Nachrichten vom 11. November 2009
  • Wolfgang Händel: Katastrophe nach der Quelle-Pleite blieb aus. In: Fürther Nachrichten vom 20. April 2010
  • Birgit Heidingsfelder: Wiedersehen mit großem Hallo. In: Fürther Nachrichten vom 19. Oktober 2019, S. 33 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Buch: "50 Jahre Quelle", 1977, S. 7 - 9
  2. Theo Reubel-Ciani: Gustav Schickedanz. Quelle, 1995, S. 114.
  3. PastFinder Nürnberg, Robert Kuhn (Autor), Maik Kopleck (Hrsg.), PastFinder Verlag
  4. Theo Reubel-Ciani: Gustav Schickedanz. Quelle, 1995, S. 118-136.
  5. Staatsarchiv Nürnberg, Reg. von MFr., Abgabe 1978 LRA Erlangen Nr. 393; Reg. v. MFr. Abg. 1978 Nr. 1774 und 1775, Erfassung ausländischer Zivilarbeiter, Nr. 1762 und 1763, Behandlung der im Reich eingesetzten ausländischen Arbeitskräfte.
  6. n.n.: Hoffnungsschimmer für die Altstadt. In: Fürther Nachrichten vom 30. April 1974
  7. Fn: Quelle krempelt um - Nichts wird mehr so sein wie früher. In: Fürther Nachrichten am 19. Januar 1990, S. 35
  8. Wolfgang Müller: "Wie aus KarstadtQuelle Arcandor wird" in "Die großen Wirtschaftslügen-Raffgier mit System", ISBN 978-3-426-78165-4
  9. "Nachrichten aus dem Rathaus": "Oberbürgermeister von Nürnberg und Fürth fordern Regierung auf, Bürgschaft für Arcandor zu übernehmen". Pressemitteilung Nr. 513 / 26.05.2009 der Stadt Nürnberg. Online hier abrufbar
  10. Stefan Schultz: "Arcandor rüstet zum entscheidenden Gefecht", DER SPIEGEL / Spiegel online vom 3.06.2009, online
  11. E-Mail Schriftverkehr mit dem Bürgermeister und Presseamt der Stadt Fürth vom 18. Oktober 2019 zw. Kramer und Salimi, Quelle Liste von Fr. Marga Hetzner, Poststelle
  12. E-Mail Schriftverkehr mit dem Bürgermeister und Presseamt der Stadt Fürth vom 18. Oktober 2019 zw. Kramer und Salimi, Liste der Quelle Immobilien von Hrn. Wilhelm Ammon, ehem. Vorstandsmitglied Quelle AG
  13. Birgit Heidingsfelder: Wiedersehen mit großem Hallo. In: Fürther Nachrichten vom 19. Oktober 2019, S. 33 (Druckausgabe)

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