Albrecht Volkhart: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
K (Formatierungen) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Person | {{Person | ||
|Bild= | |Bild=Albrecht Volkhart.jpg | ||
|Vorname=Albrecht; Christoph; Alexander | |Vorname=Albrecht; Christoph; Alexander | ||
|Nachname=Volkhart | |Nachname=Volkhart | ||
Zeile 20: | Zeile 20: | ||
Albrecht Volkhart wurde in der [[Markgrafengasse]] 12 als Sohn des Buchdruckers [[Buchdruckerei Volkhart|Johann Leberecht Volkhart]] geboren. | Albrecht Volkhart wurde in der [[Markgrafengasse]] 12 als Sohn des Buchdruckers [[Buchdruckerei Volkhart|Johann Leberecht Volkhart]] geboren. | ||
==Leben und Beruf== | |||
Nach dem frühen Tod der Mutter (1806) und dem Tod des Vaters (1814) kam er zu einem Vormund und erlernte dann das Druckerhandwerk in der Bieling'schen Druckerei in Nürnberg. Später arbeitete er bei seinem Onkel, dem Hofdruckereibesitzer Volkart in Amorbach und als Schriftsetzer im Cotta'schen Verlag der Allgemeinen Zeitung in Augsburg. | Nach dem frühen Tod der Mutter (1806) und dem Tod des Vaters (1814) kam er zu einem Vormund und erlernte dann das Druckerhandwerk in der Bieling'schen Druckerei in Nürnberg. Später arbeitete er bei seinem Onkel, dem Hofdruckereibesitzer Volkart in Amorbach und als Schriftsetzer im Cotta'schen Verlag der Allgemeinen Zeitung in Augsburg. | ||
1827 erwarb er in Augsburg eine eigene Druckerei, in der er auch Schriften oppositioneller Demokraten herausbrachte. Ab 1832 verlegte er die Tageszeitung „Die Zeit“. Wegen der fortgesetzten Veröffentlichung demokratischer Schriften und weil er sich weigerte, seine Auftraggeber zu nennen, wurde er 1832 verhaftet und wegen versuchten Hochverrats und fortgesetzter Majestätsbeleidigung zu einer unbefristeten Zuchhausstrafe verurteilt, was mindestens 16 Jahre bedeutete. Nach 6 Jahren Jahren wurde er begnadigt, obwohl er sich bis zum Schluss geweigert hatte, seine demokratischen Gesinnungsgenossen zu nennen. | [[1827]] erwarb er in Augsburg eine eigene Druckerei, in der er auch Schriften oppositioneller Demokraten herausbrachte. Ab [[1832]] verlegte er die Tageszeitung „Die Zeit“. Wegen der fortgesetzten Veröffentlichung demokratischer Schriften und weil er sich weigerte, seine Auftraggeber zu nennen, wurde er [[1832]] verhaftet und wegen versuchten Hochverrats und fortgesetzter Majestätsbeleidigung zu einer unbefristeten Zuchhausstrafe verurteilt, was mindestens 16 Jahre bedeutete. Nach 6 Jahren Jahren wurde er begnadigt, obwohl er sich bis zum Schluss geweigert hatte, seine demokratischen Gesinnungsgenossen zu nennen. | ||
1842 gründete er das liberale Augsburger Anzeigblatt, das sich zum Sprachrohr der Revolution von 1848 und zum liberalen Kampforgan entwickelte. Bis zu Volkharts Tod im Jahr 1863 wurde es wegen Zensurvergehen 47-mal konfisziert.<ref>"Augsburger Anzeigblatt". In: http://www.stadtlexikon-augsburg.de</ref> 1883 fusionierte das Blatt mit den Augsburger Neuesten Nachrichten. | [[1842]] gründete er das liberale Augsburger Anzeigblatt, das sich zum Sprachrohr der Revolution von [[1848]] und zum liberalen Kampforgan entwickelte. Bis zu Volkharts Tod im Jahr [[1863]] wurde es wegen Zensurvergehen 47-mal konfisziert.<ref>"Augsburger Anzeigblatt". In: http://www.stadtlexikon-augsburg.de</ref> [[1883]] fusionierte das Blatt mit den Augsburger Neuesten Nachrichten. | ||
==Ämter== | |||
* Abgeordneter der schwäbischen Gewerbevereine beim Frankfurter Gewerbekongress (1848) | * Abgeordneter der schwäbischen Gewerbevereine beim Frankfurter Gewerbekongress (1848) | ||
* Magistratsrat der Stadt Augsburg (1848 - 1854) | * Magistratsrat der Stadt Augsburg (1848 - 1854) | ||
Zeile 32: | Zeile 33: | ||
<br clear="all" /> | <br clear="all" /> | ||
''„Sein Einsatz für die Annahme der Reichsverfassung von 1848 durch Bayern und seine vielfältigen sozialen Aktivitäten (…) machten ihn zu einer herausragenden politischen Persönlichkeit Augsburgs im 19. Jahrhundert.“'', schrieb Dr. Josef Mančal im Augsburger Stadtlexikon.<ref>Volkhart. | ''„Sein Einsatz für die Annahme der Reichsverfassung von 1848 durch Bayern und seine vielfältigen sozialen Aktivitäten (…) machten ihn zu einer herausragenden politischen Persönlichkeit Augsburgs im 19. Jahrhundert.“'', schrieb Dr. Josef Mančal im Augsburger Stadtlexikon.<ref>Volkhart. In: [http://www.stadtlexikon-augsburg.de Stadtlexikon Augsburg]</ref> | ||
Hoch angerechnet wurde ihm auch, dass er sich als Mitglied des Magistratsrat bei einer Cholera-Epidemie im Jahr 1854 ungeachtet des eigenen Lebens helfend und organisierend für die Erkrankten einsetzte. | Hoch angerechnet wurde ihm auch, dass er sich als Mitglied des Magistratsrat bei einer Cholera-Epidemie im Jahr 1854 ungeachtet des eigenen Lebens helfend und organisierend für die Erkrankten einsetzte. | ||
1863 gründeten Augsburger Bürger zu seinem Andenken die Albrecht-Volkhart-Stiftung. Auch eine Straße ist in Augsburg nach ihm benannt. | == Ehrung == | ||
[[1863]] gründeten Augsburger Bürger zu seinem Andenken die Albrecht-Volkhart-Stiftung. Auch eine Straße ist in Augsburg nach ihm benannt. | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
Zeile 42: | Zeile 44: | ||
* Stadtlexikon Augsburg | * Stadtlexikon Augsburg | ||
* „Zum 25. Jubiläum des Bürger-Vereins Augsburg“, in: Augsburger Sonntagsblatt Nr. 39, 1888 | * „Zum 25. Jubiläum des Bürger-Vereins Augsburg“, in: Augsburger Sonntagsblatt Nr. 39, 1888 | ||
== Siehe auch == | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Version vom 5. Juli 2015, 22:06 Uhr
Porträt von Albrecht Volkhart - nach einer Fotografie aus dem Atelier des Augsburger Fotografen Fr. Höfle |
- Vorname
- Albrecht, Christoph, Alexander
- Nachname
- Volkhart
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsort
- Fürth
- Todesort
- Augsburg
- Beruf
- Buchdrucker, Verleger, Politiker
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Frederike Volkhart | Schwester |
Johann Albrecht Lips | Großvater |
Johann Christoph Leberecht Volkhart | Vater |
Julius Volkhart | Halbbruder |
Albrecht Christoph Alexander Volkhart (geb. 10. Juli 1804 in Fürth; gest. 26. September 1863 in Augsburg) war Buchdrucker, Verleger und Politiker. Er kämpfte für Pressefreiheit und ein geeintes, demokratisches Deutschland.
Albrecht Volkhart wurde in der Markgrafengasse 12 als Sohn des Buchdruckers Johann Leberecht Volkhart geboren.
Leben und Beruf
Nach dem frühen Tod der Mutter (1806) und dem Tod des Vaters (1814) kam er zu einem Vormund und erlernte dann das Druckerhandwerk in der Bieling'schen Druckerei in Nürnberg. Später arbeitete er bei seinem Onkel, dem Hofdruckereibesitzer Volkart in Amorbach und als Schriftsetzer im Cotta'schen Verlag der Allgemeinen Zeitung in Augsburg.
1827 erwarb er in Augsburg eine eigene Druckerei, in der er auch Schriften oppositioneller Demokraten herausbrachte. Ab 1832 verlegte er die Tageszeitung „Die Zeit“. Wegen der fortgesetzten Veröffentlichung demokratischer Schriften und weil er sich weigerte, seine Auftraggeber zu nennen, wurde er 1832 verhaftet und wegen versuchten Hochverrats und fortgesetzter Majestätsbeleidigung zu einer unbefristeten Zuchhausstrafe verurteilt, was mindestens 16 Jahre bedeutete. Nach 6 Jahren Jahren wurde er begnadigt, obwohl er sich bis zum Schluss geweigert hatte, seine demokratischen Gesinnungsgenossen zu nennen.
1842 gründete er das liberale Augsburger Anzeigblatt, das sich zum Sprachrohr der Revolution von 1848 und zum liberalen Kampforgan entwickelte. Bis zu Volkharts Tod im Jahr 1863 wurde es wegen Zensurvergehen 47-mal konfisziert.[1] 1883 fusionierte das Blatt mit den Augsburger Neuesten Nachrichten.
Ämter
- Abgeordneter der schwäbischen Gewerbevereine beim Frankfurter Gewerbekongress (1848)
- Magistratsrat der Stadt Augsburg (1848 - 1854)
- Gemeindebevollmächtigter (1857)
„Sein Einsatz für die Annahme der Reichsverfassung von 1848 durch Bayern und seine vielfältigen sozialen Aktivitäten (…) machten ihn zu einer herausragenden politischen Persönlichkeit Augsburgs im 19. Jahrhundert.“, schrieb Dr. Josef Mančal im Augsburger Stadtlexikon.[2]
Hoch angerechnet wurde ihm auch, dass er sich als Mitglied des Magistratsrat bei einer Cholera-Epidemie im Jahr 1854 ungeachtet des eigenen Lebens helfend und organisierend für die Erkrankten einsetzte.
Ehrung
1863 gründeten Augsburger Bürger zu seinem Andenken die Albrecht-Volkhart-Stiftung. Auch eine Straße ist in Augsburg nach ihm benannt.
Literatur
- Volkhart (Volkhardt), Albrecht. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 374
- Stadtlexikon Augsburg
- „Zum 25. Jubiläum des Bürger-Vereins Augsburg“, in: Augsburger Sonntagsblatt Nr. 39, 1888
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ "Augsburger Anzeigblatt". In: http://www.stadtlexikon-augsburg.de
- ↑ Volkhart. In: Stadtlexikon Augsburg
Achtung: Der Sortierungsschlüssel „Volkhart, Albrecht“ überschreibt den vorher verwendeten Schlüssel „Volkhart, Albrecht; Christoph; Alexander“.