Löwensohn
Löwensohn ist der Name einer Fürther Stifterfamilie.
Personen
- Gerson Löwensohn, Gründer der Bilderbücherfabrik Löwensohn
- Kommerzienrat Bernhard Löwensohn, Verleger, Druckereibesitzer, Stifter und Erbauer des Doppelhaus in der Hornschuchpromenade 3 und 4
- Geheimrat Theodor Löwensohn, Verleger, Druckereibesitzer, Stifter und Erbauer des Doppelhaus in der Hornschuchpromenade 3 und 4
- Kommerzienrat Gustav Löwensohn, Verleger und Druckereibesitzer
- Robert Löwensohn, Verleger und Druckereibesitzer
Unternehmen
Stiftungen
Löwensohn'sche Arbeiterstiftunen
Am 15. November 1894 gründeten die Brüder Bernhard und Theodor Löwensohn anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Bilderbücherfabrik Löwensohn eine Stiftung über je 15.000 Mark für die Angestellten des Unternehmens. Dabei sollte die "Bernhard Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" "für die Hinterbliebenen [...] der Arbeiter [...] Sorge [...] tragen, so daß es denselben mit Hilfe der ihnen zugewendeten Unterstützung leichter wird, sich durchs Leben zu bringen", [1] während die "Theodor Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" beabsichtigte "denen, die treu und fleißig gearbeitet haben, die Sorgen für die alten und kranken Tage zu erleichtern." [1] Nach dem Tod Bernhard Löwensohns erhöhte dessen Witwe 1910 die Stiftung "dem Wunsch meines sel. Mannes gemäß" [2] um weitere 10.000 Mark.
Sophie Löwensohn'sche Stiftung für Säuglingsernährung
1905 spendete Bernhard Löwensohn 10.000 Mark für die "Sophie Löwensohn'sche Stiftung für Säuglingsernährung", die er "anlässlich eines Familienfestes",[3] nach seiner Frau Sophie benannte. Zum Zweck der Stiftung schrieb Bernhard Löwensohn:
- "Da ich die Höhe der Säuglingssterblichkeit auch darauf zurückführe, dass jenen Müttern, welchen infolge der bestehenden sozialen Verhältnisse die Ernährung der Neugeborenen an der Brust nicht möglich ist, häufig einwandfreie Kindermilch nicht zu Gebote steht, so soll der Hauptzweck der Stiftung sein, ärmeren, in Fürth wohnhaften Müttern einwandfreie Kindermilch [...] entweder unentgeltlich oder zu einem billigeren Preis zu beschaffen."[4]
Rosie Löwensohn'scher Fonds zur Errichtung einer Waldschule
1907 schenkte Theodor Löwensohn der Stadt Fürth 10.500 Mark für den "Rosie Löwensohn'schen Fonds zur Errichtung einer Waldschule", um damit Ferienkolonien für schwächliche und genesende Kinder in Cadolzburg, Emskirchen und Pommelsbrunn zu gründen. 1911 stiftete seine Frau Rosie anlässlich des 90. Geburtstags des Prinzregenten Luitpold weitere 50.000 Mark zu diesem Zweck. Zusätzlich dazu spendete Theodor Löwensohn mehrmals dem "Verein für Ferienkolonien und Waldschulen", sowie anderen Einrichtungen größere Summen, wie 1911 etwa 5.000 Mark an die "Deutsche Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime".
Ehrung
Literatur
- Löwensohn. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 250
- Barbara Ohm: Petits Fürths 4. „...was der Staat allein nicht vollbringen kann“. Sozialmaßnahmen der Fürther Fabrikantenfamilie Löwensohn. In: Fürther Geschichtsblätter, 2/2005, S. 50 - 54
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3296, § 2 der Statuten: Zweck der Stiftung. In: Barbara Ohm: "... was der Staat allein nicht vollbringen kann": Sozialmaßnahmen der Fürther Fabrikantenfamilie Löwensohn. In: Fürther Geschichtsblätter, 2/2005, S. 50 - 54 - online abrufbar
- ↑ Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3296. In: Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 225
- ↑ Aus: Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 221
- ↑ Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3374. In: Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 222