Spiegelglasfabriken
Dr. Beeg nennt in seinem 1857 gedruckten Artikel Die Fürther Spiegelmanufaktur als die erste – „wenigstens die erste bedeutende Fürther Spiegelglas-Fabrik und Handlung“ die von L. H. Gostorffer. Die aufbewahrten Handelsbücher dieses Hauses gingen laut Beeg bis zum Jahre 1762 zurück. Die Schleif- und Polierwerke dieses Hauses waren zuerst in Kaidenzell, später in Forchheim und schließlich in Vach (1857 unter dem Firmennamen: L. H. Gostdorffers Erben). [1]
Im 18. Jahrhundert hatte die Spiegelglasindustrie bedeutenden Fortschritt gemacht: Bestanden gegen Ende des 18. Jahrhunderts 28 bis 30 Glaswerke in der Umgebung, von welchen 6 nach Fürth gehörten, so verschob sich das Verhältnis immer mehr zu Gunsten der Fürther Unternehmer, indem die meisten der Nürnberger Glaswerke in Fürther Hände kamen.
Die folgende Liste von 1857 zeigt Fürther Unternehmer, die Glas-, Schleif- und Polierwerke in der näheren Umgebung übernommen haben: [2]
- M. Büchenbacher und G. Zäh: Schniegling
- M. Büchenbacher: Doos
- J. Bach: Röthenbach bei Lauf
- Feuchtwanger: Rollhofen
- Frankenthal: Pfaffenhofen bei Roth
- J. L. M. Offenbacher: Stein
- Müller Eckardt/gepachtet von H. Zäh: Obere Mühle in Fürth
- Müller Förster/gepachtet von J. Offenbacher: Untere Mühle in Fürth
- L. H. Gostorffers Erben: Vach
- J. L. Lehmann und Heilbronn: Benzendorf
Insgesamt gab es im Jahre 1857 42 Glasschleif- und Polierwerke in Mittelfranken, Oberfranken und der Oberpfalz, die 24 Fürther Fabrikanten gehörten (6 davon in Pacht)[3]:
- Arnstein und Söhne
- J. Bach (*)
- Bendit und Söhne (*)
- Berlin und Ehrmann (*)
- M.J. Büchenbacher (*)
- J. Dörmaul
- S. M. Eifer
- B. Feuchtwanger
- Fleischmann (*)
- A. Frankenthal (*)
- L.H. Gostorffers Erben (*)
- S. Gostorffers Wittwe
- H. Hechinger
- L. Heilbronn (*)
- J. Offenbacher (*)
- J. Lehmann (*)
- B. Lewin
- J.L.M. Offenbacher
- K. Weinschenk (*)
- J.G.L. Winkler (*)
- W. Wolf
- G. Zäh und K. Zäh
- G. Zäh
- K. Zäh
(Die mit (*) gekennzeichneten Fabrikanten besaßen zudem eigene Belegen.)
So wurde Fürth die Zentrale der bayerischen Spiegelglasindustrie. 1909 waren 75 Firmen, die sich in irgendwelcher Weise mit Spiegelglasfabrikation oder Spiegelglashandel befassen, in Fürth eingetragen. Von 6000 in der bayerischen Spiegelglasindustrie beschäftigten Arbeitern entfielen auf Betriebe, die Fürther Firmen gehörten, über 5000.[4]
Einzelnachweise
- ↑ J. K. Beeg: Die Fürther Spiegelmanufaktur. In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57, S. 15. - online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ J. K. Beeg: Die Fürther Spiegelmanufaktur. In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57, S. 15. - online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ J. K. Beeg: Die Fürther Spiegelmanufaktur. In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57, S. 17f. - online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ Philipp Berlin: Die Bayerische Spiegelglasindustrie., 1909, S. 22f. zum online-Digitalisat
Siehe auch
Weblinks
- J. K. Beeg: Die Fürther Spiegelmanufaktur. In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57. - zum online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek (genaueste Beschreibung der Spiegelglas- und Spiegelherstellung)