Christian Hofmann
Christian Hofmann, Aufnahme um 1933 |
- Vorname
- Christian
- Nachname
- Hofmann
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 10. Dezember 1893
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 8. Oktober 1942
- Todesort
- Dachau
- Beruf
- Glasschleifer, Stadtrat
- Partei
- KPD
Funktion | FunktionVon | FunktionBis |
---|---|---|
Stadtrat | 8 Dezember 1929 | 27 August 1930 |
Christian Hofmann (geb. 10. Dezember 1893 in Fürth; gest. 8. Oktober 1942 in Dachau) war KPD-Mitglied in Fürth, von Beruf Glasschleifer und für kurze Zeit Stadtrat. Bis zu seiner Verhaftung wohnte er am Marktplatz 1.
Von Christian Hofmann ist nur wenig bekannt. Er wurde erstmals am 1. Februar 1924 aktenkundig, als er bei der Sittenpolizei angezeigt wurde wegen Zusammenlebens mit Wilhelmine Fischer. Die Anzeige war vermutlich von der "Noch-Ehefrau" erstattet worden. Am 5. Februar 1924 wird Hofmann wegen des sog. Konkubinat (~Beischlaf) zu 10 Reichsmark bzw. 4 Tagen Haft verurteilt. Die Ehe wird kurz darauf am 28. Oktober 1924 geschieden. Aus der Ehe stammen drei Kinder.[1]
Für die KPD in Fürth kandidierte er erfolgreich gemeinsam mit Anton Hausladen am 8. Dezember 1929 für den Stadtrat. Nur kurze Zeit später trat er am 27. August 1930 als Stadtrat zurück. Sein Nachfolger im Stadtrat wurde Hans Blöth. Im Anschluss besuchte er die Parteischule in Moskau, von der er am 13. August 1930 wieder zurück kam. Ab diesem Zeitpunkt war er Mitglied der Bezirksleitung der KPD.
Kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er mit anderen Kommunisten, Sozialisten und Gewerkschaftlern am 10. März 1933 verhaftet und in Schutzhaft genommen. Am 11. April 1933 wurde Hofmann nach Dachau überführt, wo er bis zum 27. September 1939 in Haft blieb. Am 27. September 1939 erfolgte die Verlegung nach Mauthausen und anschließend am 18. Februar 1940 nach Dachau.
Aus den Akten geht hervor, dass spätestens ab dem 2. September 1941 an Christian Hofmann medizinische Versuche durch den SS-Arzt Dr. Helmut Müllmerstaedt vorgenommen wurden. Dr. Müllmerstaedt war ehemals ein praktizierender Arzt aus Hamburg, der erst in Auschwitz und später in Dachau für die Nationalsozialisten Experimente an den Gefangenen durchführte. In Dachau war er vor allem damit beschäftigt, neue Methoden der Tötung zu finden. Hierzu verabreichte er den Gefangenen u. a. Benzin oder Wasserstoffperoxid bei vollem Bewusstsein in die Vene oder wahlweise direkt ins Herz.[2] Bei Hofmann wurde zu "Übungszwecken" die Schilddrüse entfernt. Am 8. Oktober 1942 starb Hofmann an den Folgen der medizinischen Experimente in Dachau. Als offizielle Todesursache wird eine "Angina Pectoris" (~Herzerkrankung) angegeben.