Flexdorf

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Flexdorf ist ein Ortsteil im Fürther Norden. Es liegt nördlich am linken Ufer der Zenn, sowie westlich vom Main-Donau-Kanal. In unmittelbarer Nähe zum Ort liegen die Ortsteile Atzenhof, Vach und Ritzmannshof sowie der Solarberg. 1972 wurde Flexdorf im Rahmen der Gebietsreform ein Teil der Stadt Fürth.

Entstehung und Geschichte

Das sog. kleine Haufendorf entstand am Nordufer der Zenn und wurde erstmals 1276 als "Flechsdorf" urkundlich erwähnt, die Entstehung geht vermutlich in das 8. Jahrhundert zurück. Auch die Jahreszahl 1276 ist, zumindest laut der Chronistin Barbara Ohm , geschichtlich nicht ganz gesichert. Sie spricht bei der Urkunde, in der "Felchsdorf" erstmals um 1276 urkundlich erwähnt wurde von "wahrscheinlich [einer] Fälschung", gesichert sei jedoch die urkundliche Erwähnung im Jahr 1326.[1]

Flexdorf ist als sog. Haufendorf entstanden. Diese sind meist dadurch gekennzeichnet, das sie eine geschlossene Bebauung mit unregelmäßigen Grundstücksgrundrissen und häufig unterschiedlich großen Höfen aufweisen, zumeist umgeben von einem Zaun. Haufendörfer unterscheiden sich von den meisten anderen Dorfformen auch dadurch, dass sie unplanmäßig angelegt wurden.[2]

Der Schweinfurter Pfarrer und Lehrer Johann Kaspar Bundschuh verfasste zur Zeit der Wende von 18. zum 19. Jahrhundert einige Bücher über die Region Franken. Zu dem Ort Flexdorf schrieb er in dem Band 2 des 1800 erschienenen Werks Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken: "Flechsdorf, nicht weit von Fach, der Rednitz aufwärts, kleines Dorf, hat 4 Unterthanen, welche alle Nürnbergisch sind. Von diesem Orte hatten vermuthlich die Flechsdörfer, ehemaliges Nürnbergerisches Rathsfähiges Geschlecht, den Namen."[3] Die Namensableitung kann sowohl auf den Nürnberger Geschlechtsnamen zurückgeführt werden, aber auch auf das althochdeutsche Wort „flëch“, was einem Landstrich, Platz oder Stelle entspricht.

Um 1824 gab es in Flexdorf sieben Haushalte mit 41 Einwohnern. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Grundherren der Ortschaft waren die Reichsstadt Nürnberg: Landesalmosenamt (1 Hof, 1 Mühle), Heilig-Geist-Spital (2 Höfe) und Nürnberger Patrizier und Eigenherren: von Haller (1 Gut), von Kreß (1 Gut), von Oelhafen (1 Gut). Ein überregional bekannter Baumeister hatte in Flexdorf 1750 seine Spuren hinterlassen. Als markgräflicher Landesbauinspektor, der viele Kirchen im damaligen Fürstentum Ansbach baute, errichtete David Steingruber in Flexdorf eine Steinbrücke über die Zenn. Die heutige Zennbrücke ist allerdings aus der Nachkriegszeit, da die Vorgängerbrücke in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges von den deutschen Einheiten gesprengt wurde.

Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatten die Grundherren im Wechsel inne. 126 Jahre später hatte der Ort bereits zehn Häuser und 73 Einwohner.[4]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818 1824 1840 1861 1871 1885 1900 1925 1950 1961 1970 1987 2012
Einwohner 69 41 58 57 53 56 48 48 73 62 74 97 73
Häuser[5] 6 7 7 6 8 7 10 12 29

Religion

Der Ort ist seit der Reformation überwiegend evangelisch-lutherisch, deren Einwohner stets nach St. Matthäus in Vach gingen. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession gehen nach Mannhof in die Herz-Jesu-Kirche.

Baudenkmäler

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Johannes Alles: Als die Kleeblattstadt sich Richtung Norden fraß. In: Fürther Nachrichten vom 10. Juli 2012 - online abrufbar
  • fn: Alte Säule weist wieder den Weg. In: Fürther Nachrichten vom 10. Mai 2019 (Druckausgabe) bzw. Flexdorf: Alte Säule weist wieder den Weg. In: nordbayern.de vom 10. Mai 2019 - online abrufbar

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt. Band 2, 1. Auflage 1999, Seite 126 ff.
  2. Wikipedia: Historisch gewachsene Dorfformen, online abgerufen am 23. April 2019 | 23:45 Uhr
  3. Johann Kaspar Bundschuh: Flechsdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800 - Online-Digitalisat
  4. Historischer Atlas von Bayern, Franken Reihe I Heft 4: Nürnberg-Fürth, Gemeinden - Online-Digitalisat Kom. für bay. Landesgeschichte, online abgerufen am 23. April 2019 | 23:45 Uhr
  5. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840, 1852 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.

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