Stadtrat 1946 - 1948
Die erste Kommunalwahl nach dem 2. Weltkrieg fand am 26. Mai 1946 statt. Die Grundlage hierfür bot die Ausschreibung der Gemeindewahlen durch die US-Militärregierung vom Dezember 1945. Hierzu hatte die US-Militärregierung festgelegt, dass zur Wahl alle deutsche Staatsangehörigen zugelassen wurden, die mindesten das 21. Lebensalter vollendet hatten, sowie kein NSDAP-Mitglieder vor dem 1. Mai 1937 waren bzw. Amtsträger oder Führer z. B. in der SA, SS, HJ, BDM etc. waren. Die Amtszeit wurde zunächst auf zwei Jahre festgesetzt.[1]
Ergebnisse der Kommunalwahl
Die Wahl fand am Sonntag, den 26. Mai 1946 statt.
- CSU: 28,9 % / 11.992 Stimmen
- SPD: 47,1 % / 19.556 Stimmen
- Liberal-Demokratische Partei: 10,0 % / 4.142 Stimmen
- Kommunistische Partei: 9,3 % / 3.870 Stimmen
- Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung (WVA): 4,7 % / 1.939 Stimmen
Sitzverteilung
Der Stadtrat Fürth hat 40 Mitglieder. Die Sitze verteilen sich wie folgt:
- CSU: 12
- SPD: 20
- Liberal-Demokratische Partei: 4
- Kommunistische Partei: 3
- WVA: 1
Wahlbeteiligung
Bürgermeister
Am 6. Juni 1946 werden folgende Personen gewählt:
- Oberbürgermeister: Dr. Hans Bornkessel
- 2. Bürgermeister: Johann Schmidt
Berufsmäßige Stadträte
In der Stadtratssitzung vom 22. August 1946 werden folgende berufsmäßigen Stadträte gewählt:
- Stadtrat Heinrich Burghart (SPD), vom 26. September 1946 bis 30. November 1947
- Schulrat Schorer
- Dr. Hacker
- Stadtrat Anton Hausladen (KPD)
Zunächst wird am 1. November 1946 Dr. Anton Kaltenhäuser als Rechtsassessor eingestellt. Am 1. Oktober 1947 wird er zum Rechtsrat bestellt, sodass er die Aufgaben des zum 1. November 1947 in Ruhestand gehenden Stadtrats Burghart übernahm.
Ab dem 1. April 1947 übernimmt das seit dem November 1946 verwaiste Baureferat Dipl.-Ing. Maximilian Heinisch.
Stadträte
CSU
- Karl Drechsel, Amtsgerichtsdirektor a. D. - Fraktionsvorsitzender
- Hans Werner, Automechaniker
- Heinrich Berthold, Fabrikant
- Martin Saffer, kaufm. Angestellter
- Dr. Karl Weber, Regierungsdirektor
- Michael Liebel, Kaufmann
- Karl Leber, Ingenieur
- Hanns Ulrich, Buchdruckereibesitzer
- Georg Kracker, Arbeiter
- Georg Tauber, Landwirt
- Hermann Scheinsberger, Zimmermeister
- Alfred Göß, Kaufmann
SPD
- Hans Schmidt, Bürgermeister
- Willi Fischer, Kaufmann
- Emilie Eberhard, Geschäftsinhaberin
- Hans Rupprecht, Schreiner
- Hans Segitz, Abteilungsleiter
- Fritz Gräßler, Kontrolleur
- Georg Lederer, Schreiner
- Sigmund Schmaus, Werkmeister
- Johann "Hans" Wolf, Bau-Oberaufseher
- Babette Rögner, Stepperin
- Julius Haller, Uhrmachermeister
- Johann "Hans" Fehn, Bundesbahnwerkmeister
- Konrad Grünbaum, Metalldrücker
- Fritz Otto, Zuschneider
- Dr. Wilhelm Kluth, Arzt
- Christian Bauermann, Friseurmeister
- Leo Rosenthal, Kaufmann
- Georg Franz, Kriminal-Angestellter
- Erich Herrmann, Direktor
- Otto Gellinger, Angestellter
- Ernst Engelhardt, (Nachrutscher)
Deutsche Demokratische Partei (FDP)
- Josef Ostler, Studienprofessor
- Ludwig Klauser, Handelsvertreter
- Dr. Hans Hacker, Bürgermeister a. D.
- Hans Lotter, Lebküchnermeister
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
- Anton Hausladen, Metalldrücker
- Fritz Hopf, Bildhauer
- Georg Metzler, Angestellter
Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung (WAV)
- Richard Leupoldt, Kaufmann und Schriftsteller
- Hans Bauer, Werkmeister (Ersatz)
Einzelnachweise
- Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth - online abrufbar
Literatur
- Hrsg. Kreisverband SPD Fürth: 90 Jahre Fürther Sozialdemokratie 1872 - 1962. Eigenverlag Fürth, 1962
Siehe auch
Bilder
- ↑ Mitteilungen der Amerikanischen Militärregierung Fürth, Nr.62, 22. Dezember 1945, S. 2