Margarete Retterspitz

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Margarete Retterspitz, ca. 1900

Margarete Retterspitz (geb. 1851; gest. 1905 in Walzenhausen/Schweiz) war Kauffrau für Schönheits- und Heilprodukte. Sie war in erster Ehe verheiratet mit dem Arzt Georg Weber, der ihr Rezepturen für ein Schönheitsmittel gab. Margarete Retterspitz erkannte die vielfältigen Möglichkeiten zum Einsatz des Produkte, z. B. als Schönheitsmittel aber auch zur Hautpflege und zur Behandlung von Krankheiten.[1]

Das Fürther Adressbuch von 1901 führt sie mit "Retterspitz, Margareta Barbara, Rechtskonsulentenwitwe, Herstellung von Universalheilwickelbädern." Die Wohnung war Gustavstraße 13, II. Das Denkmalbuch von Habel bringt Bilder vom Anwesen mit den Galerien im Hof (hölzern, zweigeschossig). 1903 wird sie unter Karolinenstraße 13/III geführt. 1905 ist sie nicht mehr in Fürth verzeichnet.

1884 wurde Margarete Retterspitz bereits wieder Witwe, mit nur 33 Jahren. Die noch vom ersten Ehemann stammende Rezeptur wurde von Margarete weiter verfeinert und ab 1895 mit dem zweiten Ehemann, Friedrich Retterspitz, in Produktion genommen und als Heilwasser in Würzburg vertrieben.

Ab 1901 wurde das Produkt unter dem Namen "Universal-Heilwickel-Bäder von Margarete Retterspitz" als Warenzeichen angemeldet und auf den Markt gebracht. Der Vertrieb lief hauptsächlich über Apotheken, so dass um die Jahrhundertwende bereits über 60 Apotheken das Heilwasser verkauften.[2]

Es folgt ein Aufenthalt in Fürth in der Gustavstraße und Karolinenstraße. Von der Gustavstraße aus begann die Professionalisierung der Produkte und des Vertriebs, bis Margarete Retterspitz erneut den Wohnsitz wechselte, dieses Mal in den Schweizer Kanton Appenzell/Walzenhausen. In Walzenhausen angekommen, gründete sie das Kurhaus Retterspitz, dass sie bis zu ihrem Tod 1905 leitete.

Durch den Wegzug von Margarete Retterspitz war zunächst das Heilwasser in Deutschland nicht mehr käuflich erwerbbar. Erst als ein Nürnberger Apotheker, Hans Scheck, im Selbstversuch sein chronisches Magenleiden mittels des Heilwassers kurieren konnte, wurde der Verkauf des Heilmittels von Nürnberg aus in Deutschland wieder möglich. Scheck erwarb die Rezeptur und gründete 1902 in Nürnberg die Produktionsstätte „Retterspitzwasser für äußerliche Heilanwendungen“. Die Firma existiert noch heute und hat ihren Hauptsitz in Schwaig bei Nürnberg.

Einzelnachweise

  1. Retterspitz - Unternehmensgeschichte - online abgerufen am 18. März 2017 | 15:03 Uhr - online
  2. Industrie- und Handelskammer Mittelfranken - 100 Jahre im Markt für Naturheilmittel - online abgerufen am 18. März 2017 | 15:03 Uhr - online

Weblinks