Stadelner Hauptstraße 91

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Die Schmiede Stadelner Hauptstraße 93 mit Betonsockel der früheren Tankstelle, 1960
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Baujahr
1478
Geokoordinate
49° 30' 46.25" N, 10° 58' 27.61" E

Das Gebäude Stadelner Hauptstraße 91 liegt etwas zurückgesetzt von der Hauptstraße im Zentrum von Stadeln. Lt. dem Urkataster von 1833 wurde es das Schmiedegut genannt, alte Hausnummer 6. Es wurde, lt. Staatsarchiv Bamberg, erstmals 1478 erwähnt. 1870 ist es mit der Tabakfabrik abgebrannt, wurde 1871 neu aufgebaut und an den Besitzer des Nebenhauses, Haus Nr. 5, verkauft. Die Schmiede, die sich hier seit 1606 mit Schmiedegerechtigkeit befand, wurde im gleichen Jahr von der Gemeinde auf das neue Grundstück am Hirtenacker jenseits der Straße verlagert. 1994 wurde das alte Haus abgerissen. Heute steht ein modernes und großes Wohnhaus an dieser Stelle.

Geschichte

  • 1478 erstmalige Erwähnung „Sebolt Hertwig zu Stadeln hat von uns (=Dompropst zu Bamberg) zu rechtem Zinslehen empfangen ein Seldengut zu Stadeln“
  • 1501 übergibt Sebolt Hertwig seinen Sohn Hans und seiner Frau Else das Gut
  • 1507 kauf Catharina Hofflerin zu Stadeln ein Söldengütlein zwischen zwischen Peter Fruhpeiß und Hansen Ulrich gelegen
  • 1518 Merk Ulrich und Conz Ulrich haben von ihrer Schwester Catharina Hofflerin von Poppenreuth geerbt
  • 1538 ist Conz Ulrich verstorben und wird von dem Bruder Merk beerbt
  • 1544 Urteil des Stadtgerichts zu Erlangen: die Witwe des Marx Ulrich mit Namen Elisabeth erhält das Gütlein, hinter Jakob Früpeiß Gut gelegen, auf 150 fl. Geschätzt
  • 1546 hat Elisabeth Ulrich das Gut mit 3 ½ Morgen Feld, 1 Tagwerk Wiesen und 1 Morgen Holz mit ihren Kindern erhalten
  • 1576 Revers der Kunigunde Witwe des Georg Ulrich über ihr Zinslehen zu Stadeln. „welches nach Absterben ihres Ehewirts auf sie kommen …“.
  • 1590 Eintrag ins Zinsbuch „ein Michael Horn hat das Gütlein teils geerbt, teils gekauft….“
  • 1606 Eintrag im Zinsbuch „Michael Horn, Müller zu Kleingründlach, hat zu rechtem Zinslehen empfangen ein Gütlein, zu dieser Zeit zu einer Schmiedten gemacht“… Umwandlung zu einer Schmiede.
  • 1613 Georg Matthes, Müller zu Stadeln, hat das Gütlein mit der Witwe Anna erheiratet
  • 1615 Simon Kern zu Stadeln, hat von der Witwe des Georg Matthes gekauft. Eintrag im Saalbuch: ein Gütlein, die Schmidten mit 3 ½ Morgen Feld, 1 Tagwerk Wiesen, 1 Morgen Holz
  • ab 1615 spätere Besitzer Hans Kern, Hans Zimmerer, Christoph Friedrich Bürger, Matthias Neitinger
  • 1723 Eintrag im Saalbuch: Ein Gütlein, darauf die Schmiedstatt mit Einfuhr und Höflein zwischen Joh. Gg. Kästner, Leonh. Haffner und Andr. Schultheiß gelegen. Besitzer: Georg Kleinlein
  • 1732 am 6. Mai heiratet der ehrbare Georg Kleinlein Schmied zu Stadeln die Cunigunda, geborene Leinberger
  • 1780 übernimmt der Sohn Georg Kleinlein
  • 1794 Eintrag aus dem Kirchenbuch St. Michael Fürth Taufregister 1784-1795: Es wird ein Georg Kleinlein als "Huf- und Waffenschmied" bezeichnet. Gleiche Berufsbezeichnung ein Johann Jakob Kleinlein aus Oberfarrnbach
  • 1808 Ein 1/32 Hof mit Hufschmiedgerechtigkeit, ein Wohnhaus, eine Stallung, 1 Morgen Feld. Besitzer: Johann Georg Lotter, der die Witwe des Georg Kleinlein heiratete. Offenbar muss im 30jährigen Krieg oder danach ohne Eintrag in den Saalbüchern der größte Teil der Felder, Wiesen und Wald verkauft worden sein. Es blieb nur noch ein einziger Morgen Feld übrig
  • 1821 übernimmt Johann Jakob Kleinlein lt. Kaufbrief vom 28.9.1821 den Besitz von der Mutter Margarete Kleinlein, später verheiratete Lotter, für 1.200 fl..
  • 1833 Urkataster: Ein Gütlein mit realer Schmiedegerechtigkeit. Dazu gehören ein Wohnhaus Haus Nr. 6 und Nebengebäude mit gemeinsamer Hofreith. Besitzer Schmiedemeister Johann Jakob Kleinlein
  • 1833 stirbt die Frau von Schmiedemeister Johann Jakob Kleinlein, Catharina, geborene Müller am 8.9.1833 mit 41 Jahren
  • 1836 am 11. April heiratet Johann Jakob Kleinlein seine zweite Frau Margareta Mehl, geboren 2.11.1801 aus Mannhof, gestorben am 14. Februar 1882
  • 1861 am 27. April stirbt Johann Jakob Kleinlein mit 67 Jahren an einer Lungenentzündung
  • 1861 der Sohn Johann Georg Kleinlein übernimmt die Schmiede für 3.200 fl.
  • 1870 brennt die Schmiede beim Brande der Tabakfabrik mit ab. Die Schmiedegerechtigkeit wandert über die Straße auf das neue von der Gemeinde erbaute Wohnhaus mit Schmiedewerkstatt auf dem ehemaligen Hirtenacker, Plan Nr. 506, heutige Anschrift Stadelner Hauptstraße 94, über.
  • 1871 Neubau des Gebäudes und Verkauf an das Nebenhaus Haus Nummer 5
  • 1994 Abriss des alten Gebäudes von 1871 und Neubau eines großen Wohnhauses[1][2][3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Bamberg, div. Standbücher
  2. Fürther Heimatblätter Werner Sprung 1961 - überarbeitet von Georg Mehl
  3. Kirchenbücher Pfarrei St. Michael Fürth, Taufregister 1784-1795 + 1832-1840 Geburtsregister 1796-1810 Sterberegister 1856-1862 + 1876-1882

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