Stadelner Hauptstraße 93

Aus FürthWiki

100%
links Laden am Fischerberg, daneben der Folgebau des abgerissenen Bauernhauses Stadelner Hauptstraße 89, im Hintergrund mit Zufahrt Haus Nr. 91, daneben Stadelner Hauptstraße 93, 1980
Die Karte wird geladen …
Baujahr
1615
Geokoordinate
49° 30' 46.56" N, 10° 58' 29.02" E
Gebäude besteht
Ja Neubau„Ja Neubau“ ist kein Wahrheitswert (wahr/falsch).
Denkmalstatus besteht
Nein

Das Anwesen Stadelner Hauptstraße 93 befindet sich direkt im Zentrum von Stadeln, gegenüber der Einmündung Herboldshofer Straße in die Stadelner Hauptstraße. Laut dem Urkataster von 1833 wurde es auch das Beckengütlein genannt, später ab 1908/09 auch das Schmiedegut, alte Anschrift Erlanger Straße Nr. 3 bzw. 4. Dieses kleine Gut, das früher zum Schmiedegut, alte Haus Nummer 6 und heute Stadelner Hauptstraße 91, gehörte, wurde lt. dem 1615 begonnenen Saalbuch mit - später ist von der Schmiede das Beckenhaus durch Hans Kern abgetrennt worden - um 1640 herum erwähnt.

Geschichte

  • 1640 wechselnde Besitzer Hans Zimmer – Christopf Friedrich Bürger – Conrad Pfann – Johann Georg Kästner
  • 1723 Eintrag im Saalbuch: Johann Georg Kastner besitzt ein Gütlein, das nach dem Fürther Zinsbuch von 1615 aus dem vorigen, dem Schmidegütlein, gezogen, und vordem Conrad Pfann gehörte. Darauf ein Beckenhaus, dazu gehören 2 ½ Morgen Feld und 1 Morgen Holz.
  • 1808 Häuserfassion: Ein altes Beckenhäuslein (Haus Nr. 4) Besitzer: C. Fr. Kästner, Kaufmann. Ein Gütlein wo ein altes Beckenhäuslein steht von Fachwerk samt der Hälfte des Brunnens und Hofreith.
  • 1824 Carl Friedrich Kästner vererbt
  • 1829 Besitzerin Dorothea Vierzigmann, Bierbräuerin in Erlangen am 26.01.1829 aus dem Nachlass von Karl Friedrich Kästner um 805 fl. gekauft.
  • 1833 seit dem 27.07.1833 ist das Köblerehepaar Michael und Marg. Barbara Fischer neuer Besitzer, Kaufpreis 800 fl. Dazu gehört das Wohnhaus Nr. 4, ein kleines Nebengebäude. Der Hofraum ist gemeinschaftlicher Besitz mit Haus Nr. 5 und 6.
  • 1855 der Sohn Johann Georg Fischer übernimmt es von den Miterben
  • 1870 brennt das ganze Anwesen beim Brande der Zigarrenfabrik nebenan ebenfalls mit ab
  • 1873 nach dem Tode des Ehemanns ist die Witwe Katharina Fischer im Besitze des neu aufgebauten Anwesens, im folgenden Jahr heiratet sie den Michael Brunner aus Großreuth bei Schweinau
  • 1878 ist sie wieder Witwe und verkauft das Anwesen an den Dienstknecht Friedrich Proell für 7.542 Mark
  • 1892 erwirbt zunächst Joh. Georg Kalb das Gut für 4.518 Mark, dann der Taglöhner August Hofmann für 5.300 Mark, dann die Ökonomen Witwe Anna Katharina Geißdörfer, dann der Schreiner Heinrich Gradel, zuletzt der Fabrikarbeiter Johann Ulrich Dechet, alles in einem Jahr!
  • 1901 kauft es der Ökonom Georg Heumann von der Witwe Eva Barbara Dechet für 8.500 Mark.
  • 1909 findet ein großer Gütertausch statt: Die Plan Nr. 69, 378 ½ a, b, 379, 411, 67, 456 a, b, 169, 86 ¼, und 198 a werden auf das Anwesen Haus Nr. 46/47 übertragen, das der Georg Heumann von Julius und Getrud Levin sowie von Moses und Babette Bauer in Erlangen eintauschte, letztere übernehmen den Restbesitz Plan Nr. 4 mit Wohnhaus Nr. 4 mit angebauter Scheune, Schweinestall und Hofraum.
  • 1909 erwirbt diesen Restbesitz der Schmiedemeister Leonhard Hufnagel für 5.310 Mark mit Übernahme der Schmiedegerechtigkeit vom Anwesen Kleinlein Stadelner Hauptstraße 94
  • 1909 kaufen der Schmied Johann Ströbel (* 27.09.1885 +6.10.1955) und seine Ehefrau Marie, geborene Ziener (*20.05.1885 +21.03.1952), das Anwesen für 5.000 Mark.
  • 1955 haben Georg Jäger, Schmiedemeister, (*27..12.1908 +31.12.1985) und seine Frau Marie, geborene Härtlein (*02.08.1907 +08.10.1990) die Schmiede im Besitz. Georg Jäger war der letzte Hufschmied im weiten Umkreis und Mitglied der FFW Stadeln.
  • Danach übernehmen sein Sohn Wilhelm Jäger, Vorsitzender des Vereinskartell Stadeln e. V., und seine Ehefrau Maritta das Anwesen.
  • 1965 das alte Haus wird abgerissen, das Ende der alten Dorfschmiede. 1965-66 entsteht ein Neubau mit Ladengeschäft und Werkstatt für Sanitär-Installation Wilhelm Jäger.

[1]

Tankstelle

Vor dem Vorgänger-Haus befand sich bereits vor 1928 die einzige Tankstelle Marke „Dapolin-Benzin“, Besitzer Johann Strobel, in Stadeln. Das Betonfundament, auf welchem die Tanksäulen montiert waren, an der Straßenseite, war bis zum Neubau noch lange zu sehen. Erst nach 1950 kamen die Caltex-Tankstelle der Familie Hormes gegenüber der heutigen Günter-Brand-Straße und die Esso-Tankstelle neben dem Stadelner Milchhäusla dazu. Auch sie sind inzwischen alle aufgelöst.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Fürther Heimatblätter Werner Sprung 1961 - aufgestellt von Georg Mehl

Bilder