Fritz Bernet
Fritz Bernet (geb. 19. Dezember 1885 in Fürth, gest. 10. Mai 1960 ebd.?) war ein Fürther Volksschauspieler.
Leben und Wirken
Er trat 1905 erstmals in Kolbermoor auf eine Bühne, nahm anschließend in Nürnberg Schauspielunterricht bei Ferdinand Martini, um sich dann wieder einer Wanderbühne anzuschließen. 1915 folgte dann ein Engagement am Stadttheater Nürnberg. 1930 hatte Bernet eine Nebenrolle im Stummfilm "Wenn die Abendglocken läuten", ein Heimatfilm vom bekannten Regisseur Hanns Beck-Gaden.[1] Die Filmaufnahmen entstanden in Oberstdorf und im Walsertal. Der Film galt lange als verschollen und wurde erst 2005 wiederentdeckt.[2]
Er war vor allem als Komiker bei der Bevölkerung sehr beliebt und trat auch am Fürther Stadttheater auf. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Großen Carnevalsgesellschaft Fürther Kleeblatt 1912 e. V. Seine Paraderolle war der "Frosch" in der Operette "Die Fledermaus" von Johann Strauss.
Engagement während der NS-Zeit
Während des Nationalsozialismus sympathisierte Bernet offen mit dem NS-Regime. Er wurde durch die Nationalsozialisten häufig für Veranstaltungen und Massenkundgebungen gebucht. Nach dem Mai 1945 wurde er zunächst inhaftiert und erhielt während der Entnazifizierung Berufsverbot.[3] Offensichtlich gelang es Bernet in der Revision das Strafmaß zu mildern, so dass er Anfang der 1950er wieder seinen Beruf als Schauspieler ausüben durfte. Seine Rolle während der NS-Zeit ist aktuell noch nicht erforscht.
Auszeichnungen
1966 wurde im Stadtpark eine Büste von ihm aufgestellt, die der Fürther Bildhauer Philipp Siebenkäß geschaffen hatte.
Literatur
- Bernet, Fritz. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 44
Einzelnachweis
Bilder
Bronzebüste von Fritz Bernet im Stadtpark, 2013
Fritz Bernet, Bronzebüste von Philipp Siebenkäß im Stadtpark
Fritz Bernet während der Kirchweih in Fürth, 1935 (im Hintergrund OB Franz Jakob)