Christian Heinrich Hornschuch
- Vorname
- Christian, Heinrich
- Nachname
- Hornschuch
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 2. März 1838
- Geburtsort
- Abtswind
- Todesdatum
- 17. Januar 1912
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Unternehmer, Industrieller, Magistratsrat, Stifter
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Dr. C. S. D. Soldan | Schwiegersohn |
Elisabeth Babette Magdalena Hornschuch geb. Ott | 1. Ehefrau |
Friedrich Konrad Hornschuch | Sohn |
Fritz Hornschuch | Sohn |
Gertrud Klaus | Enkelin |
Luise Soldan, geb. Hornschuch | Tochter |
Marie Hornschuch geb. Ott | 2. Ehefrau |
Geheimrat Christian Heinrich Hornschuch (geb. 2. März 1838 in Abtswind; gest. 17. Januar 1912 in Fürth) war ein bedeutender Industrieller, Magistratsrat und Stifter.
Für seine Firma Weber und Ott ließ er das erste Überlandtelefon Deutschlands von Fürth nach Forchheim einrichten.
Leben
Christian Heinrich Hornschuch lernte Kaufmann und wurde 1860 Angestellter bei Weber und Ott. 1861 heiratete er die Tochter des Inhabers Konrad Ott, Marie (geb. 4. August 1845, gest. 30. November 1921), und wurde Teilhaber, 1872 schließlich Alleininhaber. 1873 ließ er in Forchheim eine eigene Weberei einrichten um sich von den Heimarbeitern unabhängig zu machen. 1875 kam eine chemische Bleichanstalt hinzu und 1883 und 1893 kaufte er weitere Webereien in Brand, Erlangen und Wunsiedel auf, sowie im Jahr 1900 die Kulmbacher Spinnerei. Er wurde der "Textilbaron" genannt. [1]
1883 ließ zwischen seinem Fürther Hauptkontor an der Maxstraße und der Weberei in Forchheim eine Telefonanlage errichten, die die erste Überlandtelefonanlage Deutschlands überhaupt war und mit 34 Kilometern Gesamtlänge mind. bis 1887 die größte Telefonleitung Deutschlands blieb.[2] Die Leitung diente bis 1921 ausschließlich seiner Firma Weber und Ott.
Soziales Engagement
Geheimrat Hornschuch tätigte zahlreiche Stiftungen, viele davon für Fürth. Vor seiner Ernennung zum Kommerzienrat stiftete er 17 000 Mark für seine Arbeiter. Neben kleineren Spenden für die Auferstehungskirche und das Nathanstift errichtete er 1907 die Schulzahnklinik, die "Heinrich-Hornschuch-Stiftung". Nach seinem Tod wurde sein Werk von Sohn Fritz Hornschuch fortgesetzt. In seinem Testament vermachte er vielen weiteren Einrichtungen zum Teil mehrjährige Einkünfte. So erhielt die Stadt ein Kapital von 100 000 Mark, um aus den Zinsen monatlich 150 Mark an die Armen der Stadt zu verteilen. Das Nathanstift bekam 5 Jahre lang 1 000 Mark. Die Kirchen St. Michael und St. Paul erhielten ebenso 1 000 Mark wie zahlreiche andere Organisationen, z.B. Waisenhäuser, Feuerwehr und Sanitätskolonne.
Ehrungen
- 1886: Kommerzienrat
- 1908: Geheimer Kommerzienrat
- Ehrenbürger der Stadt Forchheim
- Ehrenbürger der Stadt Weißenstadt (Ofr.)
Am 1. Mai 1912 wurde ihm zu Ehren die Promenadenstraße in Hornschuchpromenade umbenannt.
Literatur
- Die Hausstände von Christian Heinrich Hornschuch. In: Schriftensammlung des Familienarchivs Hornschuch. Hrsg.: Familienarchiv Hornschuch in Schorndorf, Schorndorf, 1944
- Hornschuch, Christian Heinrich. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 180
- Beke Maisch: Geschichte der Forchheimer Hornschuch-Villa. Die Geschichte eines Forchheimer Hauses zeigen. In: Nürnberger Nachrichten vom 12. September 2008
- Rurik Schnackig: Firmengeschichte wird weiter gewoben. Weber & Ott feiert 175. Geburtstag - Viele Exponate dokumentieren die Zeit - Tag der offenen Tür. In: Nordbayerische Nachrichten für Forchheim und Ebermannstadt vom 12. September 2009 - NN Forchheim und Ebermannstadt
- Karl-Maria Haertle: Fürth im 19. Jahrhundert. Volk Verlag München, 2012, S. 105ff.
Siehe auch
- Fritz Hornschuch
- Hornschuch (Namensklärung)
- Weber und Ott
Einzelnachweise
- ↑ Karl-Maria Haertle: Fürth im 19. Jahrhundert. Volk Verlag München, 2012, S. 105.
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 597