Eingemeindung Fürths nach Nürnberg

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Bestrebungen zur Eingemeindung Fürths nach Nürnberg und umgekehrt werden erstmalig 1835 schriftlich erwähnt. In der Einladung vom 14. Mai 1833 zur Gründung einer Gesellschaft für die Errichtung einer Eisenbahn mit Dampffahrt zwischen Nürnberg und Fürth hieß es u.a.: Fürth wird durch dieses ... Kommunikationsmittel in den Stand gesetzt, um so viel leichter und bequemer an den Kunst- und Bildungsanstalten Nürnbergs ... teilzunehmen, denn beide Städte werden einander so nahe gerückt, dass sie fast nur eine Stadt ausmachen ... Diese Unternehmung würde ... die Aussicht eröffnen, das hier angefange Werk für eine noch viel wichtigere Kommunkation fortzusetzten, wodurch die vereinigten Städte Nürnberg und Fürth zu Hauptpunkten des Binnenhandels zwischen dem Main und der Donau und zu Haupttransitoplätzen des Großhandels zwischen Westen und Osten von Europa erhoben werden könnten.[1] Diese Behauptung wurde zwar widersprochen, wenn auch zunächst aus anderen Gründen (Ablehnung der Technik als solches, Kapitalismuskritik etc.).

Initiativen und Vorschläge zur Eingemeindung

In den folgenden Jahren kamen immer wieder von beiden Seiten Vorschläge zur Eingemeindung beider Städte. Die Gründe waren meist ökonomischer Natur. Im folgenden sind hier die Initiativen aufgelistet:

  • 14. Mai 1835 - erstmalig schriftliche Erwähnung der Idee einer Eingemeindung durch die Bürgermeister beider Städte Binder und Bäumen im Zuge der Errichtung der Ludwigseisenbahn [2]
  • 1898 - In Bezug auf einen bevorstehenden Neubau des Krankenhauses und des Schlachthofes in Nürnberg schlägt der I. Bürgermeister Nürnbergs, Dr. Johann Georg Schuh (in Fürth geboren), die Vereinigung beider Städte vor. Die Aussage wurde während einer Besichtigung der neuen Nürnberger Gaswerke durch die Fürther Kommission getätigt. Auch im Zuge der gemeinsamen Straßenbahnplanungen fiel erneut 1902 diese Aussage der Eingemeindung beider Städte. [3]
  • 22. November 1904 - Die Gemeindebevollmächtigten der Stadt Fürth beantragen beim Nürnberger Magistrat eine Beratung zur Zusammenlegung beider Städte. Als dies in Fürth bekannt wurde, rief dies in der Bevölkerung hohe Wellen der Entrüstung hervor. In Bürgerversammlungen lehnten viele Fürthter die Eingemeindung ab - und auch der Magistrat in Nürnberg konnte sich mehrheitlich eine Eingemeindung nicht vorstellen, so dass diese Initiative schnell wieder fallgelassen wurde. [4]
  • 1912 - Fürths Bürgermeister Theodor Kutzer schlägt in einer Denkschrift "Beiträge zur Frage der Vereinigung der Stadt Fürth mit Nürnberg" erneut die Zusammenlegung beider Städte vor. Der Vorschlag basiert auf rein pragmatischen Sichtweisen, z.B. durch eine gemeinsame Verwaltung etc. Weder der Ältestensausschuss des Gemeindekollegiums Nürnberg zeigt sich in seiner Sitzung am 16. April 1912 von den Plänen Kutzers angetan, noch sind ist die Fürther Bevölkerung von dieser Idee begeistert. Es gründen sich die ersten Vereine gegen eine Eingemeindung, so z.B. das "Freie Bürgerkomitee Fürth". Auch nach dem Rücktritt des Bürgermeister Kutzers löst sich das Bürgerkomitee nicht auf, um präventiv allen weiteren Überlegungen zuvor zu kommen. [5]



Siehe auch

Einzelnachweise

  1. * Quelle: Verkehrsmuseum Nürnberg, Archiv, Akten der Ludwigseiensbahngesellschaft 1/1, S. 11 - 21
  2. * Quelle: Verkehrsmuseum Nürnberg, Archiv, Akten der Ludwigseiensbahngesellschaft 1/1, S. 11 - 21
  3. * Quelle: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 105
  4. * Quelle: Barbara Ohm, Fürth - Geschichte der Stadt, Hrsg. Stadt Fürth, 2007, S. 281
  5. * Quelle: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 105