Sie wurde erstmals 1287 zweifelsfrei in einer Urkunde erwähnt und gehörte damals noch als "Filiale" zur Gemeinde St. Martin. Zu dieser Zeit handelte es sich allerdings noch um einen Vorgängerbau, der mehr eine Kapelle denn die heutige Kirche darstellen dürfte. Ihre Eigenständigkeit erhielt die Gemeinde St. Johannis am 9. Mai1349 auf Betreiben des Ritters Rapoto von Külsheim. Er gilt auch als Begründer der Pfarrei.
Der markante Kirchturm von St. Johannis
Im Jahr 1380 erhielt die Kirche eine Umfassungsmauer, die das Gotteshaus allerdings nicht davor bewahren konnte, 1449 und während des Markgrafenkrieges 1474-79 schwer beschädigt und abgebrannt zu werden. Daraufhin wurde das Kirchengebäude neu und annähernd in der heutigen Form errichtet. Eine Stiftung im Jahr 1499 dürfte schließlich für den Ausbau des Turms mit seinen vier Scharwachttürmchen und dem beeindruckenden Dach geführt haben. Das Geläut der Kirche besteht aus insgesamt vier Glocken, die in der Zeit zwischen 1450 und 1954 eingebracht wurden. Neben dem Südportal der Kirche entstand eine Ölberg-Szene.
Nach starken Verwüstungen im 30jährigen Krieg wurde die Kirche von 1688 bis 1738 Stück für Stück wieder aufgebaut und teilweise umgestaltet. Dabei erhielt sie weitgehend ihr heutiges Aussehen. In diesen fünfzig Jahren wurde das Innere auch stark im Barockstil umgestaltet. Der Altar, die Kanzel, die beiden Emporen und die Orgel stammen aus dieser Zeit.
Heute beherbergt die Kirche mehrere Grabdenkmäler. So ist unter anderem die Grabplatte des Gemeindegründers Rapoto von Külsheim erhalten, wie auch mehrere Grabplatten und Totenschilder der Familie Wolf von Wolfsthal und Totenschilder der Familie der Kresser.
An der Westfront des Kirchenschiffs befindet sich ein Friedhof, der allerdings seit dem frühen 19. Jahrhundert nicht mehr genutzt wird. Zu diesem Zeitpunkt wurde der neue Burgfarrnbacher Friedhof an der Oberfarrnbacher Straße eingeweiht.
In den einstigen Wehrtürmchen an den Ecken des Turms brüten seit Jahren Turmfalken. Im Jahr 2008 hatte sich auch ein Wanderfalkenpärchen zum Nisten eingerichtet. Sie zogen vier Jungvögel auf.
Sandsteinquaderbau mit Satteldach, Chorturm mit Spitzhelm und Scharwachttürmchen und erdgeschossiger, dreibogiger Portalvorhalle mit Pultdach, Saalbau mit dreiseitigen Emporen und eingezogenem Rechteckchor mit Kreuzrippengewölbe, spätgotisch, zweite Hälfte 15. Jahrhundert, Portalvorhalle bez. 1518, Inneres erste Hälfte 18. Jahrhundert barockisiert; mit Ausstattung; Kirchhofmauer, Sandsteinquadermauer, spätmittelalterlich, streckenweise erneuert. Teil des Ensembles Ortskern Burgfarrnbach.
Bilder
Altarraum und Kanzel in der Kirche St. Johannis in Burgfarrnbach, November 2020
Orgelempore der Kirche St. Johannis in Burgfarrnbach, November 2020
Kirche St. Johannis in Burgfarrnbach, Nordseite, November 2020
Kirche St. Johannis in Burgfarrnbach, Nordost-Seite, November 2020
Kirche St. Johannis in Burgfarrnbach, Westseite, November 2020
Kirche St. Johannis in Burgfarrnbach von der Würzburger Straße aus gesehen, November 2020
Kirche St. Johannis in Burgfarrnbach, Südseite, November 2020
Grabplatten an der Eingangsnische der Kirche St. Johannis in Burgfarrnbach, November 2020
Deckengemälde in der Kirche St. Johannis in Burgfarrnbach, November 2020
Blick über Burgfarrnbach von Ost nach West, im Vordergrund das Schloss Burgfarrnbach, Juni 2019
Blick über Burgfarrnbach von Süd nach Nord, Juni 2019
Blick von Westen nach Osten über die Farrnbach-Schule, Juni 2019
Blick von Westen nach Osten über die Farrnbach-Schule, Juni 2019
Blick über Burgfarrnbach - Bildmitte: Kirche St. Johannis, Juni 2019
Blick nach Osten über Burgfarrnbach, Juni 2019
Die Weinmühle von Westen aus gesehen, Juni 2019
St. Johannis - Luftaufnahme
St. Johannis - Luftaufnahme
St. Johannis - Luftaufnahme
Der Turm der Burgfarrnbacher St. Johannis Kirche von Osten aus gesehen.
Pfarrer Georg Ernst Weber, Heft 7 der Heftreihe Geschichte und Geschichten St. Johannis Burgfarrnbach, 2004 (Titelblatt)
Grabplatte von Rapoto von Külsheim in der Kirche St. Johannis in Burgfarrnbach.
Blick von Süden auf Burgfarrnbach mit der Kirche St. Johannis, Juni 1994
Ansichtskarte von Burgfarrnbach: Würzburger Straße und Kirche St. Johannis, gel. 1961
St. Johannis in Burgfarrnbach mit Postermöbel Schrenk und Drogerie, 1960
Würzburger Straße in Burgfarrnbach, ca. 1960
Ehem. Gräflich Pückler-Limpurg'sche Brauerei in Burgfarrnbach, ca. 1954 - im Vordergrund Lkw mit neuen Glocken für die St.-Johannis-Kirche
Blick auf die Kirche St. Johannis und Gaststätte Zum Gelben Löwen in Burgfarrnbach, ca. 1950
Brücke über die Farrnbach in Burgfarrnbach - im Hintergrund die Kirche St. Johannis, ca. 1940
Luftbild von Burgfarrnbach, ca. 1940
Ansichtskarte aus Burgfarrnbach mit Blick auf die Kirche St. Johannis, gel. 1939
Blick von Osten nach Westen über Burgfarrnbach, ca. 1930
Kirchweihumzug in Burgfarrnbach, ca. 1920
Alte Ansichtskarte von Burgfarrnbach mit der Gräflich Pückler-Limpurg'schen Brauerei und St. Johannis im Bild, ca. 1910
Ortsansichten der eigenständigen Gemeinde Burgfarrnbach, um 1910
Ansichtskarte von Burgfarrnbach, gel. 1906
Die Gräflich Pückler-Limpurg'sche Brauerei und die Kirche St. Johannis von der Würzburger Straße aus gesehen, ca. 1900
Blick von Osten nach Westen, im Hintergrund die Gräflich Pückler-Limpurg'sche Brauerei und die Kirche St. Johannis, ca. 1900
Blick vom Farrnbachtal über das Bahnviadukt nach Burgfarrnbach - rechts die alte Staatsstraße Nr. 102 (heute Geißäckerstraße), ca. 1900
Burgfarrnbach. Ansicht von Ost nach West: Gräflich Pückler-Limpurg'sche Brauerei und Kirche St. Johannis, ca. 1900
Die Kirche St. Johannis in Burgfarrnbach, ca. 1890
Ansicht von Burgfarrnbach, ca. 1850
Kirche St. Johannis vom Aufgang an der Regelsbacher Straße aus gesehen. Aufnahmedatum nicht bekannt
Stammbaum der evangelischen Fürther Gesamtkirchengemeinde vor 1945, Zeichnung signiert mit FR.FR. (Fritz Fronmüller)
Literatur
Jakob Sandhöfer: Kirchenboden und Tobak. In: Fürther Heimatblätter, 1959/4, S.53 - 59
Auszüge aus den „Gotteshausrechungen 1503 - 1568“ des Ev. Pfarramtes Fürth-Burgfarrnbach. In: Fürther Heimatblätter, 1960/4, S.78 - 80
Jakob Sandhöfer: Warum man um das Jahr 1713 in Burgfarrnbach, nicht aber in Fürth, den Kirchhof zugesperrt hat. In: Fürther Heimatblätter, 1961/4, S.188 - 190
Wilhelm Funk: Fränkische Meister in Burgfarrnbach. In: Fürther Heimatblätter, 1961/6, S.235 - 247
Dr. Sigrid Thurm: Die Glocken des Stadtkreises Fürth. In: Fürther Heimatblätter, 1965/2-3, S.21 - 23