Jürgen Mossack

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Jürgen Mossack (geb. 20. März 1948 in Fürth) ist Jurist und Partner der Kanzlei Mossack Fonseca in Panama. Die Kanzlei, in der er Teilhaber ist, wurde durch die sog. "Panama-Papers-Affäre" im April 2016 weltweit bekannt. Er lebt mit seiner dritten Ehefrau in Panama-City. Jürgen Mossack hat zwei Geschwister und einen Halbbruder[1].

Leben und Wirken

Mossack wird 1948 in Fürth geboren. Die Süddeutsche Zeitung weiß am 4. April 2016 zu berichten, dass Moassack im sog. "Rathausstift" geboren wurde - offensichtlich ein Versehen, denn eine solche Stiftung gab es nie in Fürth. Plausibler wäre hier vermutlich wohl eher das Nathanstift. Als Wohnort der Familie bis 1958 wird nach Recherchen der Fürther Nachrichten die Gustavstraßeangegeben [2].

Seine Mutter arbeitete als Verkäuferin, der Vater Erhard Mossack war von Beruf Maschienenbauer und nach den Recherchen einiger Medien nach dem 2. Weltkrieg als Journalist bei der regionalen Boulevardzeitung "8 Uhr Blatt" tätig. Zumindest eine Publikation ist von ihm als Autor bekannt: "Die letzten Tage von Nürnberg", erstmalig erschienen 1952 - eine Ansammlung von verschiedenen Artikel aus der Tageszeitung "8 Uhr Blatt" - der späteren "Abendzeitung" - über das Kriegsende in Fürth und Nürnberg bzw. über die Zeit nach dem 2. Weltkrieg in der Metropolregion.

Jürgen Mossack ging zumindest noch ein Jahr in Fürth zur Volksschule. In Stayfriends, einer Website zum Finden von Schulfreunden, wird Mossack von 1954 bis 1955 an der Grund- und Volksschule am Kirchenplatz in Fürth aufgeführt[3]. Mit dem Wegzug der Familie 1958 aus Fürth endet auch die Spur der Familie in Fürth. Die Familie zieht nach Panama, einem beliebten Flüchtlingsort für ehemalige Nationalsozialisten - weiß die Presse im April 2016 zu berichten[4]. Allerdings entschließt sich die Familie bereits nach knapp 10 Jahren wieder nach Deutschland zurück zu kehren. Erhard Mossack und seine Frau wohnen künfitg mit den Geschwistern in München, der Sohn Jürgen Mossack bleibt in Panama zurück.

Nach dem Abitur studiert Jürgen Mossack in Panama an der Universität Santa Maria La Antigua Rechtswissenschaften. Er schließt mit 25 Jahren das Studium 1973 ab und arbeitet anschließend bei verschiedenen Kanzleien in London (1975-1977) und Panama. 1977 gründet er mit 29 Jahren in Panama-City seine eigene Kanzlei, die Jürgen Mossack Lawfirm[5]. 1986 kam als Partner Ramón Fonseca mit in die Kanzlei.

Erhard Mossack

1958 wandert die Familie ins Ausland aus. Als Grund wird in den allgemeinen Medien stets genannt, dass der Vater Erhard Mossack während des Nationalsozialismus Mitglied der Waffen-SS gewesen sein soll und dabei als Rottenführer in einem Totenkopf-Regiment gedient hatte[6][7]. Die Totenkopf-Division entstand aus den SS-Totenkopfverbänden und rekrutierte sich ursprünglich aus Wachmannschaften der deutschen Konzentrationslager. Die Einheit bestand bis zum Ende des Deutsch-Sowjetischen Krieges und gehörte zu den deutschen Eliteverbänden[8].

Gegen die These einer Auswanderung aufgrund seiner Tätigkeit in der Waffen-SS spricht, dass sein Dienstrang als Rottenführer in Bayern sicherlich durch die US-Mitlärregierung im Rahmen der Entnazifizierung eine journalistische Tätigkeit verboten hätte. Da er offensichtlich nach 1945 bei dem "8 Uhr Blatt" als Journalist bis Ende der 1950er gearbeitet hat, war entweder seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS allgemein nicht bekannt oder sein Dienstrang oder seine Zugehörigkeit zur Waffen-SS bedarf einer näheren Untersuchung. Vielleicht - und das wäre dann spekulativ - konnte Erhard Mossack dies zunächst verheimlichen, so dass ein vermeintlicher Karriereaufstieg für ihn durch seine NS-Vergangenheit verbaut gewesen wäre. Allerdings erscheint auch dies wenig gelaubhaft, da im Jahr der Ausreise (1958) meistens dieser Abschnitte im Lebenslauf eines Berufstätigen kaum noch eine Rolle gespielt hat.

Allerdings wird in mehreren Medien ebenfalls berichtet, dass Erhard Mossack bereits in Panama für den US Auslandsgeheimdienst CIA gearbeitet haben soll, was für einen ehemaligen NS-Offizier in Südamerika zumindest nicht ausgeschlossen ist. Bei der Rückreise nach Deutschland in den 1970er Jahren soll der Vater dann anschließend für den Bundesnachrichtendienst (BND) gearbeitet haben. Eine Nachfrage der Süddeutschen Zeitung beim BND blieb unbeantwortet mit der Begründung: "die Veröffentlichung vorhandener Dokumente zu Erhard Mossack könnten "das Wohl der Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder" gefährden." Dies wiederum ist für die Redakteure der SZ ein deutliches Indiz für seine Tätigkeit beim BND.

Panama Papers

Siehe auch

Lokalberichterstattung

Einzelnachweise

  1. Allan Hall: Panama 'tax scam' lawyer is son of Nazi SS officer from dreaded Death's Head division who fled to South America then SPIED on Cuba for the CIA, brother reveals. In: Dailymail Online online abgerufen am 5. April 2016 | 23:29 Uhr online verfügbar
  2. Claudia Ziob: Fürther als Chef der Briefkastenfirma. In: Fürther Nachrichten vom 5. April 2016 S. 2
  3. Stayfriends, online abgerufen am 5. April 2016 | 23:18 Uhr online verfügbar
  4. Claudia Ziob: Fürther als Chef der Briefkastenfirma. In: Fürther Nachrichten vom 5. April 2016 S. 2
  5. Nora Schareika: Wer ist Firmenchef Jürgen Mossack? n-tv.de online abgerufen am 6. April 2016 | 00:11 Uhr online abrufbar
  6. Allan Hall: Panama 'tax scam' lawyer is son of Nazi SS officer from dreaded Death's Head division who fled to South America then SPIED on Cuba for the CIA, brother reveals. In: Dailymail Online online abgerufen am 5. April 2016 | 23:29 Uhr online verfügbar
  7. BR24: Mossack Fonseca & Co-Gründer stammt aus Fürth. Online abgerufen am 5. April 2016 | 23:36 Uhr online verfügbar
  8. Wikipedia: SS-Division Totenkopf online abgerufen am 6. April 2016 | 00:14 Uhr