Dambach (Gewässer)
Der Dambach ist ein im Fürther Stadtwald entspringendes Fließgewässer, das im westlichen Seitental der Rednitz nördlich der Alten Veste verläuft.
Verlauf
Der Dambach bildet sich im Stadtwald aus zwei Zuläufen; der südliche Bachlauf erstreckt sich anfänglich noch auf Zirndorfer Gebiet, der nördliche verläuft durch den Silberweiher. Diese treten in der Eschenau aus dem Wald aus (bei der Fröbelstraße sowie Am Himmelsweiher), durch- bzw. unterqueren die Eschenau und verbinden sich kurz vor der Unterquerung des Main-Donau-Kanals miteinander (in der Verrohrung an der Straße Am Europakanal). Danach verläuft der Dambach, teilweise kanalisiert, in östlicher Richtung durch den Ort Dambach, speist an der Fuchsstraße mehrere Weiher und mündet schließlich nördlich der Dambacher Brücke in die Rednitz. Er dient heute zumeist nur noch der Abführung von Oberflächenwasser. Im Bereich zwischen Fuchsstraße, Weiherhofer Straße und Unterer Straße befand sich bis 2014 noch ein letzter, unverbauter Taleinschnitt. 2012 bekannt gewordene Pläne sahen neben einer teilweise Bebauung des Areals mit Einfamilienhäusern eine Renaturierung des Dambachs vor.[1] Die Bebauung wurde umgesetzt, aber von der geplanten Renaturierung wurde zwischenzeitlich wegen Grundwasserschutz Abstand genommen.[2]
Historische Schreibweisen
Aus der über die Jahre hinweg veränderten Schreibweise des gleichnamigen Stadtteils lässt sich folgern, dass - wie der Ort - auch der Bach folgende Namensveränderungen durchmachte:
- Tanbach (1279)
- Tambach (1288)
- Thonpach (1496)
- Dombach (1733)
Die erste Schreibweise von 1279 ist möglicherweise auf den Tannenwald, in dem der Dambach entspringt, zurückzuführen (Tanbach = der aus den Tannen hervorkommende Bach).
Zuflüsse
Im Dambacher Taleinschnitt rund um die Fuchsstraße sind mehrere Hausquellen bekannt, deren Wasser ebenfalls dem Dambach zugeleitet wurde. Belegt sind diese Quellen u. a. für die Anwesen Fuchsstraße 46/46b (historisches Bauernhaus) und Untere Straße 11a (ehem. Gasthaus Zur frischen Quelle). Diese Quellen sind jedoch mit Bau des Main-Donau-Kanals versiegt.[3]
Teichwirtschaft
Die Straßennamen Am Himmelsweiher und Entensteig erinnern an eine lange Tradition der Dambacher Weiher. Entlang des Bachs bildete die Fischhaltung einen wichtigen Wirtschaftsfaktor. Es lag nahe, das frische Wasser aufzustauen und durch Ausheben entsprechender Gruben kleinere und größere Fischweiher anzulegen. Eine sog. "Weiherkette" lag südlich der heutigen Halevistraße. Die ältesten Belege für eine Dambacher Weiherbewirtschaftung reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück; sicher ist sie aber noch weitaus älter.[4]
Einzelne Weiher sind heute noch an der Straße Am Eschenausteg sowie an der Fuchsstraße erhalten, jedoch vermag der Dambach aufgrund Wassermangels nicht mehr, diese ausreichend mit Frischwasser zu versorgen. Daher muss dort auch noch Brunnenwasser in die Weiher gepumpt werden.[5]
Kreuzung des Dambachs mit Main-Donau-Kanal und Südwesttangente
Die kreuzenden Trassen der Bundeswasserstraße und der Südwesttangente führten, auch wegen unterbrochenem Abfluss von Oberflächenwasser, zu einer umfangreichen Umgestaltung des Bachlaufs. Zur vorübergehenden Speicherung von Hochwasser des nördlichen und südlichen Dambachs wurden zwei Hochwasserrückhaltebecken errichtet. Das Hochwasserrückhaltebecken für den südlichen Dambach, mit einem Fassungsvermögen von ca. 5200 m3, ist ca. 650 m westlich der Großschifffahrtsstraße im Staatsforst, Gemarkung Zirndorf, erstellt worden. Es ist mit einem Erddamm umschlossen und besitzt einen Grundablass mit Überlaufschacht. Das Hochwasserrückhaltebecken für den nördlichen Dambach, mit einem Fassungsvermögen von ca. 1600 m3, wurde ca. 550 m westlich des Main-Donau-Kanals im Fürther Stadtwald, Gemarkung Dambach, hergestellt. Dieses Becken ist unter Einbeziehung einer natürlichen, vom nördlichen Dambach durchflossenen Geländemulde und des noch vorhandenen Erddamms eines offenbar aufgelassen Weihers entsprechend ausgebaut worden. Im Damm befindet sich ebenso ein Grundablass mit Überlaufschacht.
Das aus den Rückhaltebecken kommende Wasser wird über die zwei Arme des Dambachs im Bereich der Straße Am Europakanal (in der damaligen Planung noch als südliche Verbindungsstraße bezeichnet) über Schächte in einer straßenparallelen, unterirdisch verlegten Rohrleitung zusammengefasst, durch diese in einem großen Bogen einem Dükerbauwerk mit vorgeschaltetem Sandfang zugeleitet, welches die beiden Verkehrstrassen unterquert. Vor der Zuleitung zum Düker, unmittelbar am südwestlichen Widerlager der Straßenbrücke der Forsthausstraße, wird das Hochwasser des Dambachs in den Main-Donau-Kanal abgeleitet. Nach unterhalb kann das Wasser des Dambachs also nur gedrosselt über die Dükerrohrleitung mit Durchmesser 0,6 m weitergeleitet werden, womit für die Unterlieger eine normale Wasserführung sichergestellt wird. Zusammen mit dem Dambach werden weitere Leitungen der Stadtentwässerung im Trennsystem (Schmutzwasser, Regenwasser) in einem gemeinsamen Dükerbauwerk zusammengefasst und etwas nördlich vom Eschenausteg unter Wasserstraße und Südwesttangente hindurchgeführt.[6]
Lokalberichterstattung
- Birgit Heidingsfelder: Kritik am Dambacher Bauprojekt. In: Fürther Nachrichten vom 24. Juli 2012 - online abrufbar
- Birgit Heidingsfelder: P&P: Keine Hauruck-Aktionen. In: Fürther Nachrichten vom 27. Juli 2012 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Bebauung am Dambach macht Sorgen. In: Fürther Nachrichten vom 4. Juni 2016 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de vom 5. Juni 2016 - online abrufbar
Siehe auch
Weblinks
- Historischer Verlauf des Dambachs und Lage der zahlreichen Weiher mittels BayernAtlas
Einzelnachweise
- ↑ Bildschirmpräsentation der P&P Gruppe Bayern am 25. Juli 2012, Gemeindehaus Erlöserkirche Dambach
- ↑ Volker Dittmar: Bebauung am Dambach macht Sorgen. In: Fürther Nachrichten vom 4. Juni 2016
- ↑ Zeitzeugenbericht, Archiv FürthWiki e. V., Aktennr. '0'
- ↑ Christian Schümann: "Weiher-Wirtschaft". In: Fürth - Dambach", Fürth, 1998, S. 26
- ↑ Fürther Nachrichten vom 2. Dezember 2010 - online abrufbar
- ↑ Planfeststellungsbeschluss der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Würzburg vom 29. Oktober 1971 - W/V Nr. 1920/71 für die „Haltung Kriegenbrunn - Los B II/17 und Los B II/29“ (Kreuzungsbauwerk zur Unterführung des Dambachs und Errichtung von zwei Hochwasserrückhaltebecken)
Bilder
Sandfang vor dem Einlauf des Dambach-Dükerbauwerks für die Main-Donau-Kanal-Unterquerung. Hier mündet auch ein Weiherüberlauf ein. Im Hintergrund ist der Eschenausteg zu erkennen.
Der Dambach von der Mittleren Straße aus gesehen.