Stadtrat 1972 - 1978

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Ergebnisse der Kommunalwahl 1972 - 1978

Stadtratssitzung, ca. 1977

Die Wahl fand am Sonntag, den 11. Juni 1972 statt.

  • CSU: 30,55 %
  • SPD: 52,80 %
  • FDP: 10,86 %
  • NPD: 2,59 %
  • DKP: 1,93 %
  • FB: 1,28 %

Sitzverteilung 1972 - 1978

Wahlbeteiligung

  • Wahlbeteiligung 1972: 65,3 %
  • Wahlberechtigte 1978: 75.057

Oberbürgermeister

Während der Amtszeit von 1972 bis 1978 war Kurt Scherzer (FDP) Oberbürgermeister der Stadt Fürth.

Die Oberbürgermeisterwahl ging 1972 in die Geschichte der Stadt Fürth ein als die Wahl, bei der die Auszählung am längsten gedauert hat. Erst um 22.45 Uhr konnte die Stadt Fürth dem Landeswahlleiter die Ergebnisse der Oberbürgermeisterwahl bekannt geben, dabei gab es auf dem Stimmzettel nur zwei Namen: Kurt Scherzer (FDP) und Werner Riedel (DKP). Man hatte bei der Auszählung den Fehler gemacht, die OB-Stimmzettel gemeinsam mit den Stimmzettel der Stadtratswahl auszählen zu lassen. Hätte man erst nur die OB-Wahl-Stimmzettel ausgezählt, so die Lokalpresse, wäre das Ergebnis der OB-Wahl bereits um 19 Uhr festgestanden. Um 23 Uhr kam der Wahlleiter in Fürth zusätzlich noch zu dem Ergebnis, dass das Ergebnis der OB-Wahl nicht stimmen kann - es fehlten plötzlich 10.000 Stimmen für den amtierenden Oberbürgermeister Scherzer. Eine erneute Überprüfung ergab kurz darauf dann das Endergebnis. Oberbürgermeister Scherzer war über die Auszählung "recht sauer... man blamiert sich ja". Zwischenzeitlich mussten nämlich Funkstreifen der Polizei in die einzelnen Wahlbezirke geschickt weden, um den Wahlhelfern auf "die Spünge zu helfen"[1].

Das Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl am 11. Juni 1972 fiel mit 95,3 % zu Gunsten des amtierenden SPD Oberbürgermeister Kurt Scherzer aus, der zum dritten Mal wiedergewählt wurde. In der ersten Sitzung der Legislaturperiode wurde Stadtrat und Bürgermeister Heinrich Stranka erneut zum Bürgermeister gewählt.

Berufsmäßige Stadträte

Ehrenamtliche Stadträte

CSU

SPD

Sortierung der Liste nach Stimmabgabe, Listenplatz der Aufstellung in Klammer

  • Heinrich Stranka, Bürgermeister 50 J. (Listenplatz 1)
  • Wilhelm Müller, Bürgermeister Stadeln, 41 J. (Listenplatz 3)
  • Uwe Lichtenberg, Bewährungshelfer, 37 J. (Listenplatz 2) (ab 1. November 1975 Wahl zum berufsmäßigen Stadtrat, bis 31. Oktober 1975 Fraktionsvorsitzender)
  • Karl Hannweg, techn. Angestellter Vach, 44 J. (Listenplatz 5)
  • Hildegard Fritsch, Angestellte, 59 J. (Listenplatz 6)
  • Konrad Bloß, Betriebsprüfer Sack, 45 J. (Listenplatz 7)
  • Friedrich (Fritz) Engel, Mechaniker, 49 J. (Listenplatz 4) - Fraktionsvorsitzender seit 1. November 1975
  • Matthäus Rotter, Lagerverwalter, 59 J. (Listenplatz 8)
  • Robert Schorr, Angestellter, 50 J. (Listenplatz 10)
  • Wilhelm Peetz, Installateuermeister, 37 J. (Listenplatz 20)
  • Gerhard Freund, Rektor, 56 J. (Listenplatz 9)
  • Hans Moreth, Bäckermeister, 32 J. (Listenplatz 14)
  • Johannes Schmidtbauer, Justizamtmann, 43 J. (Listenplatz 12)
  • Karl Cramer, Oberschulrat, 58 J. (Listenplatz 11)
  • Markward Naser, Ingenieur, Stadeln, 27 J. (Listenplatz 15)
  • Hans Schmidt, kaufm. Angestellter, 59 J. (14. Juni 1973 verstorben) (Listenplatz 13)
  • Konrad Grünbaum, freier Angestellter, 66 J. (Listenplatz 27)
  • Erich Frisel, Angestellter, 42 J. (15. Juni 1977 ausgeschieden) (Listenplatz 22)
  • Dr. Günter Witzsch, akademischer Rat, 35 J., (Listenplatz 23) (31. Dezember 1975 augeschieden)
  • Anton Weigel, Mechaniker, 50 J. (Listenplatz 17)
  • Dr. Manfred von Frankenberg, Arzt, 44 J. (Listenplatz 29)
  • Günter Hefele, Elektroniker, Vach, 31 J. (Listenplatz 26)
  • Anneliese Feuerlein, Hausfrau, 34 J. (Listenplatz 18)
  • Hans Röder, kaufm. Angestellter, 58 J. (Listenplatz 21)
  • Friedrich Schulze, Amtmann, 58 J. (Listenplatz 19)
  • Horst Jeromin, Prokurist, 54 J. (Listenplatz 25)
  • Franz Svoboda, Prokurist, 50 J. (Listenplatz 16) (7. Januar 1974 verstorben)
  • Kurt Ritter, Teilkonstrukteur, 29 J. (Listenplatz 30) (5. November 1975 für Uwe Lichtenberg)
  • Walter Pavlicek, Betriebsratsvorsitzender, 46 J. (Listenplatz 28) (28. Juni 1973 für Hans Schmidt)
  • Adolf Meister, techn. Leiter, 38 J. (Listenplatz 33) (29. Juni 1977 für Erich Friesl)
  • Willi Hahn, Maschinenbautechniker, Vach, 44 J. (Listenplatz 38) (14. Januar 1976 für Dr. Günter Witzsch)
  • Stefan Traustel, Justizoberinspektor, 34 J. (Listenplatz 24) (21. März 1974 für Franz Svoboda)

Nicht gewählt:

  • Renate Humm, Apothekenhelferin, 30 J. (Listenplatz 31)
  • Peter Merzbacher, Steuerinspektor, 32 J. (Listenplatz 32.)
  • Dietrich Vogel, Laborant, 28 J. (Listenplatz 34)
  • Jürgen Bandlow, wissenschaftlicher Assistent, 35. (Listenplatz 35)
  • Werner Hauck, Schlosser, Sack, 46 J. (Listenplatz 36)
  • Gunda Eckardt, Angestellte, 26 J. (Listenplatz 39)
  • Henryk Blöth, techn. Angestellter, 26 J. (Listenplatz 40)
  • Werner Häckel, Buchhalter, 37 J. (Listenplatz 41)
  • Herbert Hiller, Generalvertreter, Stadeln, 48 J. (Listenplatz 42)
  • Oswald Enderle, Angestellter Stadeln, 43 J. (Listenplatz 43)

FDP

Parteilos

DKP

Wahlanfechtung

Die Kommunalwahl 1972 wurde vom Fürther Block angefochten. Begründung der Anfechtung: Im Stimmbezirk 11 (Südwestlicher Gartenbauverein in der Stettiner Straße 45) wurden nicht alle Stimmen für den Fürther Block berücksichtigt. Es fiel auf, dass insbesondere die Stimmen der "unverändert abgegebenen Stimmzettel", also Stimmzettel, die lediglich ein "Listenkreuz" hatten, nach Ansicht des Vereins nicht bei der Stimmauswertung berücksichtigt wurden.[2] Die Regierung von Mittelfranken bestätigte zwar die "Verletzung der Wahlbestimmungen" bei der Stimmabgabe im Stimmbezirk 11, wies aber im Schreiben vom 9. Oktober 1972 die Klage ab. Die Begründung der Regierung Mittelfranken lautete, dass das "Vergehen" weder einen relevanten Einfluss auf das Gesamtergebnis der Wahlen noch auf die Sitzverteilung im Stadtrat gehabt hätte. Damit ist das Vergehen für die Gesamtwahl insgesamt unbedeutend und somit wurde der Einspruch abgelehnt.[3] Der Fürther Block verschwand nach 20-jähriger Zugehörigkeit zum Stadtrat nach der Kommunalwahl 1972 weitestgehend von der politischen Bühne, einen Wiedereinzug in den Stadtrat gelang ihnen nicht mehr.

Literatur

Einzelnachweise

  • Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth - online abrufbar
  1. FN: Bekommt die SPD erneut die absolute Mehrheit? In: Fürther Nachrichten vom 12. Juni 1972 S. 9
  2. Dr. Hans Maurus, Einschreiben an die Regierung von Mittelfranken, Schreiben vom 21. Juni 1972
  3. Schreiben Regierung von Mittelfranken - Abteilungsdirektor Büttner; Ansbach, den 9. Oktober 1972, Bescheid und Begründung der Klageablehnung

Siehe auch

Bilder