Christian Winkler
- Vorname
- Christian
- Nachname
- Winkler
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 23. Januar 1807
- Geburtsort
- Stein
- Todesdatum
- 29. April 1850
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Spiegelfabrikant
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Joseph Winkler | Vater |
Ludwig Winkler | Stiefsohn |
Maria Helena Memmert | Ehefrau |
Christian Winkler (geb. 23. Januar 1807 in Stein; gest. 29. April 1850 in Fürth) war ein Fürther Spiegelfabrikant, der 1829 seine Firma, die spätere Firma Christian Winkler & Sohn gründete. Er nahm sich allerdings das Leben, möglicherweise weil er durch das Quecksilber schwere Gesundheitsschäden davon getragen hatte.
Leben und Familie
Ab dem 16. Lebensjahr machte Christain Winkler eine Lehre als Glasfacettierer bei der Spiegelmanufaktur des Johann Zephanias Fischer in Erlangen. Nach zwei Wanderjahren im In- und Ausland arbeitete er dann ab Mitte des Jahres 1827 als Glasbeleger bei dem Fürther Kaufmann und Spiegelglashändler Louis Weinschenk. Erst nach einer Beschwerde konnte er dann 1829 eine Niederlassung als Glasfacettierer bzw. Glasbeleger gründen, nicht zuletzt wegen des Vermögens seiner Verlobten Maria Helena Memmert, einer Erlanger Schuhmachermeisterstochter. Schon acht Jahre später hatte ihn die Quecksilber-Krankheit ergriffen, eines seiner Kinder war erblindet, ein anderes gelähmt. Er versuchte einen alternativen Nahrungserwerb, indem er das Wirtshaus Zum Roten Roß in Unterfarrnbach kaufte, das seine Frau führen sollte. Er selbst arbeitete als Glasmeister für einen Kaufmann in einer Spiegelglasschleife. 1839 kehrte er nach Fürth zurück und begann wieder mit dem Spiegelbelegen. Winkler tüftelte immer wieder an Innovationen für die Spiegelglasherstellung. Neben einigen Verbesserungen der Belegmethode optimierte er die Polierpflöcke, die beim Poliervorgang eingesetzt wurden. Am 6. April 1847 erhielt er für eine wesentlich verbesserte Facettenschleifwalze ein Privileg auf fünf Jahre. Seit dem 23. Juni 1848 besaß Winkler zusätzlich eine Konzession zum Betrieb einer Spiegelglasfabrik mit guten Absatzaussichten. Am 29. April 1850 hat sich Christian Winkler erschossen. Es wird vermutet, dass seine durch die Arbeit ruinierte Gesundheit und die damit verbundene familiäre Tragödie eine Rolle gespielt haben.
Sein Stiefsohn, Ludwig Winkler, verwendete ab 1862 für die Spiegelbelegung anstatt des Quecksilbers nur noch Silber und erhielt für sein Verfahren der Silberbelegung ein Patent.
Literatur
- Erhard Schraudolph: Vom Handwerkerort zur Industriemetropole. Selbstverlag, Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach (Mittelfränkische Studien, Band 9), 1993, .