Siedlerverein Stadeln
Der Siedlerverein Stadeln wurde 1946 gegründet und feierte laut der Festschrift "700 Jahre Stadeln von 1996" sein 50 jähriges Jubiläum. Der Siedlerverein richte u.a. die sogenannte "Siedler Kärwa" an der Waldschänke aus, das Sommerfest mit dem Lampion Umzug der Kinder mit Musik durch die Siedlung und die große Weihnachtsfeier mit Tombola (die Gewinne wurden vorher in der ganzen Siedlung zusammengesammelt und landeten unter dem Weihnachtsbaum in der Waldschänke) und die Verlosung war der Höhepunkt. Nicht zu vergessen die Veranstaltungen in der (1999 abgerissenen) Turnhalle. Für die Mitglieder gab es viele Hilfen für Haus und Garten. Baumschnitt Schulungen, Giftspritzen Verleih für Schädlingsbekämpfung. Es gab Formen in Holz und Stahl zum selber machen von Bausteinen in verschiedenen Norm Größen und viele andere Sachen mehr, was für Siedler wichtig war.
Vorstände
- Karl Hirschmann
- Ernst Jeratsch
- Fritz Barthel
- Alfred Pawel
Zeitzeugenberichte
Zum Thema "Mauersteine selber gießen" habe ich das selber mit meinem Vater gemacht, denn selbst war der Mann und OBI gab´s noch nicht. Da wurden 10 Formen geholt, die aufklappbar waren und einen Einsatz für die "Luftlöcher" hatten. Zeitungspapier darunter als Trennmittel, Mörtel angerührt, ohne Mischmaschine nach klassischer Art also x Schaufeln Sand, x Schaufeln Zement, hin- und her schaufeln, Mulde machen, Wasser rein und wieder hin- und herschaufeln, fertig. Dann damit rein in die Formen und gut stampfen mit einem passenden Brett zwecks "Verdichtung", nach kurzer Zeit konnten die Formen geöffnet und neu befüllt werden. Die frischgebackenen Steine waren nach einigen Tagen durchgetrocknet und konnten eingebaut werden. Das gleiche Prinzip gab es auch für Fußboden Platten, die zur Verschönerung auf der Oberfläche eine extra Schicht farbigen Zement bekamen. Noch eine Erinnerung - in der Vereins Gaststätte Waldschänke war in den 50-iger Jahren ein großer Bilderrahmen aufgehängt, in dem alle Siedler Ehepaare mit Passfotos dargestellt wurden. Damals kam ein extra Fotograf und jeder Siedler musste mit Schlips und Kragen zum fotografieren antreten. Zur Weihnachtsfeier mit Tombola in der Waldschänke war es immer spannend, nach dem Loskauf an den Geschenk Haufen am Weihnachtsbaum hinzurennen, um seine Nummer hoffentlich auf dem wertvollsten Preis zu finden. Aber meistens war es wieder ein Paket Zichorien Kaffee oder was die Nachbar so halt abgegeben haben... Aber schön war es trotzdem, vor allem wenn das Licht ausgeschaltet wurde und alle "Stille Nacht, heilige Nacht" sangen und man als Kind irritiert war, dass so manchen Erwachsenen just in dem Moment was in´s Auge gekommen sein musste... Norbert Pietsch
siehe auch