Ruth Weiss

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Ruth Weiss (geb. 1924 in Fürth), geborene Loewenthal, ist eine in Fürth gebürtige Schriftstellerin und trug als jahrzehntelange Kämpferin gegen Rassismus und Faschismus in Afrika maßgeblich zur Abschaffung der Apartheid bei.

Biographie

Ruth Weiss lebte in Fürth vor allem bei ihren Großeltern in der Theaterstraße 17, wo der Großvater Max Cohen als Buchbinder eine kleine Werkstatt betrieb. 1936 emigriert sie mit ihrer jüdischen Familie nach Johannesburg (Südafrika) und folgte damit dem schon 1933 dorthin ausgewanderten Vater.[1] Nach der Tätigkeit in einem Anwaltsbüro, bei einer Versicherung und einem Verlag, begann sie 1954 für verschiedene internationale Zeitungen und Zeitschriften zu schreiben. Sie setzte sich als Journalistin in Südafrika insbesondere gegen die Apartheid ein, sodass sie zur „Persona non grata“ erklärt und in eine so genannte „schwarze Liste“ eingetragen und erst 1991 gelöscht wurde. Sie erhielt ferner ein Einreiseverbot, arbeitete fortan in Südrhodesien und begleitete die Unabhängigkeit Zimbabwes, bis sie schließlich, nachdem sie einige Zeit auf der Isle of Wight (England) lebte[2]. Im Oktober 1990 besuchte sie Fürth, besichtigte den Hinterhof von Theaterstraße 17, wo der Großvater alljährlich zum Laubhüttenfest die Laubhütte errichtet hatte, und traf sich mit Bella Rosenkranz.[3] Im Jahre 2002 kehrte sie nach Deutschland zurück und lebt seitdem in Lüdinghausen bei Münster. Heute schreibt sie primär nicht mehr Sachbücher, sondern Romane, die zum Teil im Literaturkanon der Schulen (vor allem "Meine Schwester Sara") aufgenommen worden sind. Das Buch "Meine Schwester Sara" war im Schuljahr 2006/2007 die Prüfungslektüre der Realschulen in Baden-Württemberg.

Werke

  • Lied ohne Musik (1980)
  • Die Saat Geht Auf - Zimbabwes Landwirtschaft (1987)
  • Feresia (1988)
  • Menschen werfen Schatten (1989)
  • Wege im harten Gras (Autobiographie; 1994)
  • Die Reise nach Gaborone (1997)
  • Sascha und die neun alten Männer (Kinderbuch) (1997)
  • Geteiltes Land (1997)
  • Nacht des Verrats (2000)
  • Meine Schwester Sara (2002)
  • Blutsteine (2003)
  • Der Judenweg (2004)
  • Die Nottaufe (2006)
  • Mitzis Hochzeit (2007)

Auszeichnungen

Die schweizerische Organisation PeaceWomen Across the Globe (offizieller deutscher Name: FriedensFrauen weltweit) nominierte sie im Rahmen des Vorschlags „1000 Women for the Nobel Peace Prize 2005“ für den Friedensnobelpreis.[4] 2007 wurde sie mit dem Goldenen Kleeblatt der Stadt Fürth geehrt. Im Juli 2010 wurde eine Realschule in Aschaffenburg nach Ihr benannt. Im Dezember 2010 erhielt Sie das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen[5].

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3872946226, S. 18 ff.
  2. Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3872946226, S. 288 f. (kurzgefasster Lebenslauf bis 1994).
  3. Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3872946226, S. 27 f.
  4. Iris Nölle-Hornkamp et al.: Ruth Weiss (geb. Loewenthal). Aus der Begründung für die Nominierung von Ruth Weiss für das Projekt „1000 Women for the Nobel Peace Prize 2005“. Auf: www.juedischeliteraturwestfalen.de (Abruf: 15. August 2020)
  5. Artikel Ruth Weiss aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. (Abruf: 15 August 2020)