Feuerwache

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Die städtische Feuerwache befand sich in der Königstraße 103. Der Umzug in die Neue Feuerwache an der Kapellenstraße fand im September 2023 statt.

Beschreibung des Baudenkmals

Gruppenbau in Ecklage, zweiflügeliger, zwei- und dreigeschossiger Eisenbetonbau mit Mansarddach und Eckpavillonen mit Walm-, Halbwalmdächern und Walmdachzwerchhaus, straßenseitig Sandsteinfassade mit rustiziertem Erdgeschoss und reicher Bauplastik, hofseitig verputzt mit Zwerchhäusern und Erker, barockisierender Jugendstil, von Georg Groß, bez. 1908; Teil des Ensembles Altstadt.

Stadtbaurat Otto Holzer beschrieb den Bau der Feuerwehrzentrale 1908 mit folgenden Worten: „Schon die mächtigen Ausfahrtstore deuten auch dem Stadtunkundigen den Zweck des Hauses an. Ein reizendes Steinrelief, mit den Ausrüstungsgegenständen der Feuerwehr spielende Knäbchen, wird die Zweckbestimmung des Hauses wohl allen Zeiten erhalten. (…) Die guten Verhältnisse des Gebäudes, die kräftige Rustika des Erdgeschosses, der sinnige plastische Schmuck, die einfachen aber großen Dächer, die sich den älteren Gebäuden in der Nachbarschaft gut anpassen, verfehlen ihre Wirkung nicht.“ Damit meinte er die Schule Helmplatz 4 von 1881 in klassischen Neurenaissance-Formen.

Weiterhin ergänzte Holzer, nicht ganz uneigennützig: „Auch bei diesem Plan lag Projektierung und Ausführung in den Händen des Stadtbauamtes.“

Geschichte

Feuerwache an der Königstr. vor 1920
Relief an der Fassade mit dem Errichtungsjahr und stilisierter Brandszene

Das heutige Gebäude wurde im Jugendstil 1908 erbaut. Als Architekt gilt Georg Groß, unterzeichnet sind die Baupläne jedoch vom Vorstand des Stadtbauamtes Otto Holzer. Auf dem Gelände stand zuvor das Haus der Kaufmannsfamilie Gebhardt. Bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes war die Feuerwache im Rathaus untergebracht.

Das Gebäude enthielt ursprünglich Dienstwohnungen für den Rektor der Helmschule, den Bürgermeister und den Brandmeister. Sechs Pferde, die mit einzogen, mussten schon bald weichen, weil motorisierte Fahrzeuge ihren Platz einnahmen. Stall, Heuboden und Futterlager bekamen andere Aufgaben. Diesen ersten Umbauten folgten später noch viele weitere.

Im alten Haferlager (für die Vorspannpferde der Dampfspritze) befindet sich ein kleines Feuerwehr-Museum. Nachdem 1954 mit Stadtratsbeschluss die "Stadtfeuerwehr" Fürth in eine Berufsfeuerwehr und eine Freiwillige Feuerwehr Fürth aufgespaltet wurde, nutzte die Berufsfeuerwehr die frei werdenden Wohnungen als Sozial- und Unterrichtsräume. In der ehemaligen Brandmeisterwohnung sind die Büros des Katastrophenschutzes untergebracht. Nur eine Wohnung gibt es noch, hier lebt die Witwe von Kraft-Alexander, dem früheren Leiter des Fürther Stadttheaters.

Das ehemalige Eichamt (Helmplatz 6) wird seit Jahren ebenfalls von der Feuerwache genutzt, da die alte Feuerwache nicht mehr genug Platz bietet.

Seit Ende der 80er Jahre gab es Pläne für den Bau einer neuen Feuerwache, die immer wieder verschoben wurden. Jetzt soll der Neubau an der Kapellenstraße im Frühjahr 2022 bezugsfertig sein. Die Feuerwache wird bis auf Weiteres der Freiwilligen Feuerwehr Fürth zur Nutzung zur Verfügung stehen.

Besonders an der Baugeschichte ab Juli 1907 bis zur gänzlichen Vollendung am 16. November 1908 war, dass viele Arbeiten in Losen vergeben wurden. Dadurch konnten für die aufgeteilten Baumaßnahmen der Schreiner, Schlosser, Maler, Tüncher und Hafner auch kleinere Handwerksbetriebe in Fürth bedacht werden. Der jeweilige Beginn der Arbeiten musste dem Bauamt durch Anzeigen gemeldet werden. 22 derartige Anzeigen über Baumaßnahmen finden sich in der Bauakte für die Königstraße 103.

Für die Schreinerarbeiten gab es fünf Lose, für die Schlosserarbeiten drei Lose, die Maler wurden in drei Losen bedacht und die Hafner in zwei Losen. Für die Stuckatur- und Installationsarbeiten wurden ebenfalls Fürther Betriebe eingesetzt. Aus den Anzeigen ist zum Beispiel zu entnehmen, dass ab Juli 1908 die Hafner sowohl an den Feuerwehrräumen und Kutscherwohnungen (Los I) als auch in den künftigen Wohnungen des Oberbürgermeisters, Rektors und Direktors (Los II) gearbeitet haben.

Planung im Bauamt

Der Bau der „neue[n] Feuerwehrzentrale“ war umstritten und wurde 1906 wie folgt beschrieben: „Dem neuesten, vom Bauamt vorgeschlagenen Projekt sind im Laufe der letzten Jahre 16 andere Projekte vorausgegangen.“[1] Zu den endgültigen Beschlüssen von Magistrat (4. Oktober 1906) und Gemeindekollegium (24. Oktober 1906) kamen nun auch die endgültigen Pläne ab dem April 1907 hinzu, und zwar vom Architekten Georg Groß. Auf 13 Bogen entworfen wurden von ihm: die Situation (Lageplan), die Pläne für Kellergeschoss, Erdgeschoss, I., II. und III. Obergeschoss, Ansichten von der Königstraße und der Helmstraße, drei Hofansichten von Osten, Süden und Norden und letztlich zwei Längsschnitte, Ansichten vom Helmplatz aus und von der Königstraße.

Vom Bauamt unter Holzer genehmigt wurden die Projektzeichnungen Groß vom 26. Juli 1907 für alle fünf Bauteile bereits am 30. Juli 1907. An diesem Tag wurde auch das Baugesuch ausgefertigt. Am 1. August 1907 erteilte der Magistrat die baupolizeiliche Genehmigung. Der Sitzungsbeschluss war vom Bürgermeister Beeg unterschrieben und vom Stadtbaurat Holzer abgezeichnet, d. h. er fertigte die Vorlage für den Beschluss.

Der Situationsplan zeigte auf, wie der Bau mit seinen 5 Bauwerksteilen gelegen ist; nämlich zwischen Helmplatz/Königstraße und den angrenzenden, bestehenden Bauten des Gymnasiums (Königstraße 105 von 1895/96), dem Schulhaus am Helmplatz (Helmplatz 4 von 1881) und dem Eichamt mit Turnhalle (Helmplatz 6 von 1907) oberhalb der Pegnitz. Mit der Zustimmung zu diesem Plan war der Abriss des bestehenden Hauses der Kaufmannsfamilie Gebhardt verbunden. Die Stadt besaß das 1806 erbaute Haus mit Grund nach dem Tod der Witwe Gebhardt. 1896 dient das Gartengrundstück für den Bau des Gymnasiums (Königstraße 105). Die Abbrucharbeiten begannen am 12. Juli 1907, beauftragt war die Firma Karl Gran jr. in Fürth.

Wenn man heute vor dem immer noch imponierenden Bau steht, fällt der rechte Teil mit drei Obergeschossen auf. Dieser durch ein eigenes Treppenhaus zugängliche Bautrakt III enthielt 1908 „drei Herrschaftswohnungen“ in drei Etagen. Der Verwaltungsbericht verschweigt die Namen der drei „Herrschaften“, aber die alte Meldekartei gibt Auskunft: Es handelte sich um Oberbürgermeister Theodor Kutzer, dem Gymnasialrektor Dr. Friedrich Vogel (vom benachbarten heutigen Heinrich-Schliemann-Gymnasium) und dem städtischen Gaswerkdirektor Franz Tillmetz. Jede der großräumigen Wohnungen hatte eine „Magdkammer“ für ein Hausmädchen bzw. eine Köchin in Untermiete. Zu dieser mehrfunktionalen Nutzung des Gebäudes – Habel nennt es im Denkmalbuch „Gruppenbau“ – kommt im Bautrakt V noch ein Prospekte-Depot des Stadttheaters hinzu, und zwar im Anschluss an die Pferdeställe und vor dem alten Volksschulgebäude am Helmplatz. Darüber ist eine Terrasse, benutzbar von der dahinter liegenden „Herrschaftswohnung“. Für die insgesamt fünf Bauwerksteile fertigte im Juli 1907 die Firma Dyckerhoff & Widmann, Nürnberg statische Berechnungen auf 36 Seiten. Dieses Unternehmen war für die Ausführung der Eisenbetonarbeiten – speziell der Fahrzeughalle – beauftragt worden. Die Berechnungen, geprüft vom Stadtbaumeister Bock, der Einwendungen nicht erhob, genehmigte am 30. Dezember 1907 der Stadtmagistrat unter dem 1. Bürgermeister Kutzer.

Eröffnung

Unter Beteiligung von vielen Ehrengästen wurde die neue Feuerwehrzentrale eingeweiht. Die offizielle Bewilligung zum Bezug der Feuerwehrzentrale mit Haus Nr. 103 der Königstraße hatte der Stadtmagistrat am 21. September 1908 erteilt und dem Bauamt als Bauherrn unter dem Stadtbaurat Otto Holzer mitgeteilt. Der Brandmeister Heinrich Schrank, zuständig im Bauamt für die Feuerpolizei und die Feuerwehr, erhielt vom Beschluss Kenntnis. Damit konnte der Bau offiziell in Betrieb genommen, der Wachraum bzw. das Feuermeldezimmer im Erdgeschoss ständig besetzt werden. Paul Käppner schrieb in seiner Chronik zur Eröffnung: „Eröffnung des Feuerwehrhauses an der Königstraße (…). Nach einer größeren Übung an den Gebäuden Maxstraße/Friedrichstraße 24/26 rückte die Feuerwehr unter Vorantritt der Stadtkapelle in das neue Haus ein.“[2]

Die Wohnungen darüber waren schon vorher bezogen worden. Am 20. September hatte der Kommandant, der städtische Werkmeister Adam Pausch, seine neue Wohnung im 2. Stock bezogen. Er wohnte dort bis 1936. Neben ihm im 2. Stock wohnten der Kutscher Spath und im 1. Stock sowie im Erdgeschoss die städtischen Kutscher Hübschmann und Ochsenkiel in ihren (kleineren) Wohnungen schon ab 12. September 1908. Dieses Eckhaus an der Königstraße und dem Helmplatz führte seinerzeit die Adresse Helmplatz 2.

Der 1911 veröffentlichte Verwaltungsbericht für 1908/09 nannte als Kostenaufwand für die Feuerwehrzentrale 208.127,05 Mark bis Ende 1909. Der vorgesehene Aufwand nach Verwaltungsplan sei mit 154.000 Mark angesetzt gewesen. 1908 hatte Holzer noch von 182.000 Mark Baukosten ohne Innenausstattung gesprochen. Dafür gaben im April 1907 der Magistrat und das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten ihre Zustimmung. Für die Änderung der Straße vor dem Gebäude war ein weiterer Betrag von 19.000 Mark aufzubringen.

Raumnutzung

Die fünf Bauwerksteile, die die alte Feuerwache an der Königstraße bildeten, sind in den erhaltenen Bauakten in einer kleinen Skizze ersichtlich. Zwei Grundrisse aus dem Verwaltungsbericht des Stadtmagistrats Fürth für 1908 und 1909 führen die Nutzung der Räume im Einzelnen auf:

Von der Feuerwehr genutzt werden die Gebäudeteile I, II, III und IV. Im Trakt III im Erdgeschoss erfolgte die Fortsetzung der Geräte-/Fahrzeughalle.

Im Erdgeschoss lag die Feuerwache (die heutige Einsatzzentrale) mit einem anschliessenden Schlafraum; außerdem eine kleinere Wohnung mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche. Vom Helmplatz aus konnten die Fahrzeuge und Geräte in den Hof gelangen und von dort in die Gerätehalle mit 435 m2 Grundfläche. Im Erdgeschoss: Geräte-/Fahrzeughalle. Im Obergeschoss: Tagesaufenthaltsraum und Schlafraum mit 6 Betten, die „Mannschaftsräume“; dazu eine Garderobe, Küche, Waschraum, Brause- und Wannenbad.

1. Obergeschoss: Führerzimmer, daneben ein Ausrüstungsdepot; eine kleinere Wohnung mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche.

Im 2. Obergeschoss: Eine größere Wohnung für den Kommandanten mit 5 Zimmern. Durch die drei Geschosse zog sich ein Schlauchschacht, der beheizbar war.

Weitere Nutzung in den Gebäudeteilen III, IV: Wohnungen für den Gymnasialrektor des anschließenden Gymnasiums (im 1. Obergeschoss), für den Oberbürgermeister (im 2. OG) und für den städtischen Gaswerkdirektor (im 3. OG).

Die Wohnung im 1. Stock bezog Dr. Friedrich Vogel am 11. September 1908. Er wohnte dort bis 30. September 1921. Die „Herrschaftswohnung“ im 2. Stock nahm ab 20. September 1908 Oberbürgermeister Theodor Kutzer ein und verließ sie am 31. Dezember 1913, als er nach Mannheim ging. Ihm folgte Oberbürgermeister Dr. Robert Wild ab März 1914. Bei ihm wohnten zeitweise auch die Söhne Wilhelm Robert Wild, Jurastudent (1923/24) und Eduard Wilhelm Wild, ebenfalls Student (1922/23).

Im 3. Stock hatte Franz Tillmetz als Direktor der Gaswerke eine Dienstwohnung ab dem 10. September 1908.

Im Mai 1941 bezog die OB-Wohnung der Bürgermeister und kommissarische Oberbürgermeister Dr. Karl Häupler, zuvor wohnte er in der Königswarterstraße. Nach dem Krieg bewohnte die Dienstwohnung Dr. Hans Bornkessel. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt 1964 und Wegzug nach München zog der Theaterdirektor Kraft Alexander in die Wohnung ein. Nach seinem Ableben blieb die Witwe in der Wohnung.

Gebäudeteil Helmplatz 2: Adam Pausch, der Leiter der Feuerwehr, hatte am 20. September 1908 die Dienstwohnung bezogen. Er wohnte dort bis 1936. Nachfolger wurde Diplomingenieur Johannes Rachfahl, städtischer Baurat und „Wehrführer“. Als Xaver Dimper Ende 1942 zum Hauptbrandmeister ernannt wurde, bezog er im 2. Stock eine Dienstwohnung. Er bewohnte sie mit Familie bis Ende Mai 1946. Als er im September 1953 erneut als Brandinspektor mit dem Aufbau und der Leitung der Berufsfeuerwehr betraut wurde, wohnte er wieder im Hause. Mit Ablauf November 1970 und seiner Pensionierung gab es wieder einen Wohnungswechsel. Der Amtsleiter, ab Oktober 1973 Christian Heuser, wohnte wieder in der Dienstwohnung im Haus bis zu seinem Ausscheiden Ende Oktober 1998. Nach Umbau der Dienstwohnung in Büroräume wurden diese von der Abteilung Katastrophenschutz genutzt.

Bauteil IV: Da seinerzeit die Wagen und Geräte noch von Pferden gezogen wurden, benötigte man hierzu Stallungen. Diese lagen östlich hinter der Halle und waren für sechs Pferde ausgelegt. Nebenan befand sich die Geschirrkammer; darüber der Heu- und Haferboden.

Bauteil V: Ab 1908 war noch ein Prospekte-Depot des Stadttheaters im Erdgeschoss. Über dem EG befand sich eine Terrasse, benutzbar für die Wohnung im 1. Obergeschoss.

Die technische Ausrüstung bestand zur Eröffnung aus: Ein Mannschaftswagen, 5 fahrbare Leitern, eine Dampfspritze mit Tenderwagen, ein Rettungswagen, eine Landspritze. An fünf dieser Geräte konnten Schlauchwagen gehängt werden.

Der Jahresbericht des Stadtmagistrats für 1908 vermerkte stolz: „Gegen die Straße, die hier mit einer Breite von etwa 45 m außerordentlich günstige Ausfahrtsverhältnisse bietet, öffnen sich von der Gerätehalle aus 6 mächtige Ausfahrtstore. Um ein bequemes Einfahren der Geräte vom Hofe her zu ermöglichen, sind 5 Tore angelegt, deren Mittelachsen mit denen der Ausfahrtstore zusammenfallen.“

Bauliche Änderungen

1921 begann die Motorisierung, so wurde eine Magirus-Motorspritze vom Typ „Rottweil“ beschafft. 1929 folgte die zweite Motorspritze vom Typ „Ulm“. Sie wurde später der Freiwilligen Feuerwehr Fürth-Vach überlassen und existiert noch heute. Die Stallung wurde ab Januar bis Mai 1929 in eine Autogarage umgebaut.

10 Jahre später musste ab 1939 dem Luftschutz Genüge getan werden. Neben dem Einbau einer Sammelheizungsanlage und einer Schlauchwäsche im Keller wurde auch ein Luftschutzraum unmittelbar unter der Einstellhalle für die Feuerwehrfahrzeuge geschaffen. Die Pläne und Berechnungen vom Mai 1938 zeigten auf, dass dazu eine Eisenmenge von 660 kg benötigt wurde. Dieser Bedarf musste ausführlich beim Arbeitsamt Nürnberg, Abteilung Vierjahresplan begründet werden. Nach Genehmigungen im Dezember 1938 wurden dann die neuen Einrichtungen bis August 1939 geschaffen.

1971 – nach mehr als 50 Jahren – wurde erstmals in größerem Umfang umgebaut bzw. erweitert. Im 1. Stock, an Stelle von zwei Wohnungen (Bauwerksteile I und III), schaffte man neue Schlaf- und Unterrichtsräume und richtete sanitäre Anlagen ein. Außerdem ragte nun der Schlauchturm 24 Meter hoch. Eine feste Funkstation machte die Feuerwehr unabhängig von der Polizei. Für die Fahrzeugpflege und -reparatur wurde im Hof eine Hebebühne installiert. Die Fahrzeughalle erhielt eine Bodenheizung, damit auch bei großer Kälte die Feuerwehrfahrzeuge der Löschtrupps sofort einsatzbereit waren.

Aber auch Räume im benachbarten Eichamtsgebäude am Helmplatz wurden der Feuerwehr zur Verfügung gestellt, um das „brennende Raumproblem“ zu beheben. Die drangvolle Enge in der Feuerwehrzentrale führte aber weiter dazu, dass Fahrzeuge anderweitig untergebracht werden mussten. Im unweit gelegenen Sozialrathaus am Königsplatz wurden im Untergeschoss Garagen für die Freiwillige Feuerwehr eingebaut, die von der Mühlstraße aus zu befahren sind.

Feuerwehrmuseum

Schon in den 50er Jahren gab es eine kleine Sammlung von Feuerwehrhelmen, Rangabzeichen, Beilen bzw. Feueräxten, Signaltrompeten, wie aus einem Zeitungsartikel zum 50-jährigen Bestehen des Hauses im September 1958 hervorgeht. Zum 75-jährigen Bestehen 1983 waren es dann schon eine Vielzahl von Exponaten im Raum über den einstigen Stallungen, dem ehemaligen Heulager, später verlagert in den Keller. Aufgebaut hatte die Sammlung Erwin Tröger. Er hatte sich nicht nur bleibende Verdienste um die Erweiterung und Betreuung des Museums und Archivs erworben, sondern er zeigte auch die Historie der Fürther Feuerwehr in verschiedenen Festschriften der Freiwilligen Feuerwehr auf.

Das Museum wird gelegentlich auch extern ausgeliehen bzw. ausgestellt. So wurde während der Feuerschutzwoche 1979 die Sammlung einer breiteren Öffentlichkeit in der Schalterhalle und in den Schaufenstern der Deutschen Bank gezeigt, darunter auch Exponate wie alte Uniformen, Helme, historischen Wasserspritzen, künstlerisch gestalteten Diplome etc.

Eine Marmortafel zum Gedenken an die im I. Weltkrieg gefallenen Feuerwehrleute, die 1922 enthüllt wurde, ist im Museum zu sehen. 15 Namen sind in der Tafel eingraviert.

Neubau

Der Neubau einer neuen Feuerwache war seit den 1990er Jahren vielfach im Gespräch. Die Gründe hierfür sind unterschiedlicher Natur – aber im Wesentlichen begründet durch den Platzmangel. Während die Stadt Fürth sich in den letzten Jahrzehnten deutlich vergrößert hat, konnte die Feuerwache auf Grund der räumlichen Lage nicht mitwachsen. So entstand ein größerer Bedarf der Berufsfeuerwehr, aber auch die Einsicht der Kommunalpolitik schnellstmöglich hierfür Abhilfe zu schaffen. Doch sowohl die Frage der Finanzierung als auch die Standortfrage der Neuen Feuerwache behinderten ihren zügigen Bau. Infolge massiver Baukostensteigerungen, aber auch durch die Corona-Pandemie, wurde die Fertigstellung erheblich verzögert und musste die Eröffnung immer wieder verschoben werden. Im August und September 2023 fand schließlich der Umzug an die Kapellenstraße statt. Zunächst war dort ein Probebetrieb eingerichtet und ausgebaut worden, währenddessen die alte Feuerwache immer mehr als Backup genutzt wurde. Seit Oktober 2023 ist die alte Feuerwache nicht mehr im Betrieb und wird als Standort für die Freiwillige Feuerwehr Innenstadt genutzt. Diese musste ihre Wache unterhalb des Sozialrathauses räumen, um Platz für den Neubau des Schliemann-Gymnasiums zu machen. Perspektivisch ist für die alte Feuerwache u. a. eine kulturelle Nutzung angedacht – durch den Umzug der kunst galerie vom Königsplatz in die alte Feuerwache im Rahmen der Gestaltung des Pegnitzquartiers.

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Zum Jubiläum beginnt der erste große Umbau. In: Fürther Nachrichten vom 26. September 1958
  • Sabine Rempe: Der Umzug war heiß ersehnt - Vor hundert Jahren wurde die Fürther Feuerwache am Helmplatz eingeweiht - Raumnot ist ein Dauerbrenner. In: Fürther Nachrichten vom 20. September 2008 - online abrufbar
  • Volles Rohr - Bilderstrecke. In: Fürther Nachrichten vom 18. August 2016 - online abrufbar
  • Wolfgang Händel: Eine Feuerwache als Jahrhundertereignis. In: Fürther Nachrichten vom 4. Juli 2017 (Druckausgabe) bzw. Endlich: Fürth bekommt eine brandneue Feuerwache, in: nordbayern.de vom 3. Juli 2017 - online abrufbar
  • Caudia Ziob: Feuerwache bleibt im Besitz der Stadt. In: Fürther Nachrichten vom 24. November 2018 (Druckausgabe) bzw. Fürther Feuerwache bleibt im Besitz der Stadt. In: nordbayern.de vom 24. November 2018 - online abrufbar
  • Claudia Ziob: Feuerwache: Ausbau läuft auf Hochtouren. In: Fürther Nachrichten vom 11. Januar 2020 (Druckausgabe) bzw. Fürther Feuerwache: Ausbau läuft auf Hochtouren. In: nordbayern.de vom 12. Januar 2020 - online abrufbar
  • Claudia Ziob: Feuerwache: Ist die Vision in Gefahr? In: Fürther Nachrichten vom 19. Mai 2020 (Druckausgabe) bzw. Fürther Feuerwache: Ist die Vision in Gefahr? In: nordbayern.de vom 20. Mai 2020 - online abrufbar
  • Gwendolyn Kuhn: Fürther Feuerwache: Der Umzugstermin steht. In: Fürther Nachrichten vom 23. September 2021 - online abrufbar
  • Birgit Heidingsfelder: Fürther Feuerwache: Der Umzug verschiebt sich wieder. In: Fürther Nachrichten vom 21. Dezember 2021 - online abrufbar

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Käppner-Chronik, 1906
  2. Paul Käppner: Chronik der Stadt Fürth, Fürth 1900

»Zeitverschiebung«

Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:



  • Foto alt: historische Postkarte
  • Foto neu: Aufnahme von 2008 (Foto und Anpassung: Robert Söllner)

Bilder