Zoll-Stationsgebäude Billinganlage

Aus FürthWiki

Version vom 27. Januar 2024, 02:57 Uhr von Red Rooster (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „|Denkmalstatus besteht=“ durch „|DenkmalstatusBesteht=“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

100%
Radesel-Café an der Billinganlage, Feb. 2021
Die Karte wird geladen …

Das Zollhäuschen an der Billinganlage wurde 1902 unter Stadtbaurat Otto Holzer als "Pflasterzoll-Station" errichtet. Die Fürthern nannten es auch Einnehmerhäuschen.[1] Heute ist es vor allem unter dem Namen "Kiosk an der Billinganlage" bekannt.

Beschreibung des Baudenkmals

Freistehender, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach und erdgeschossigen Mansardwalmdachflügeln, Neubarock, von Otto Holzer, 1902.

Pflasterzoll-Station

1902 wurde das Pflasterzollhäuschen als Ersatz für die Zollstation am Schlachthof errichtet. Bis 1926 wurde an dieser Stelle noch "Pflasterzoll" erhoben. Die Erhebung erfolgte über Pacht, erst später kassierte die Stadt selbst und direkt. Mit Zunahme des motorisierten Straßenverkehrs, wurde die Station schließlich überflüssig.[2] Früher befand sich in der Nähe des Zoll-Stationsgebäudes noch eine Wetterstation.

Umgestaltung der Billinganlage

Bis zum Jahr 1989 führte Berta Grieshammer in dem Gebäude ein Kiosk mit Zeitungen, Fahrkarten, Zigaretten, Süßigkeiten und Getränken. Anschließend übernahm die Fürtherin Monika Kunze. Schon ab 05:45 Uhr hatte sie geöffnet. Vor allem ältere Fürther und Rentner trafen sich vormittags im Billing-Kiosk. Die betagte Wartehalle vor der Kiosk-Theke war somit ein kleines Kommunikationszentrum im Stadtteil.[3] Es wurde zum 11. August 2001 geschlossen. Bei der Umgestaltung der Billinganlage wurde die angrenzende Anlage aufgelöst. Nach der Nutzung als Kiosk fand sich über Jahre kein Pächter mehr, auch weil nach dem Weiterbau der U-Bahn und der Verlegung der Bushaltestellen das Geschäft immer mehr nachgelassen hatte. Taubendreck und Verkehr setzten dem Gebäude stark zu.

Neue Nutzung

Anfang Dezember 2008 wurden Pläne bekannt, dass das am Platz ansässige "Espresso-Haus Fürth" das Gebäude als Laden und Cafébetrieb nutzen möchte. Seit Frühjahr 2009 wurde das Gebäude grundlegend saniert und Ende September 2009 das "Espressohaus Fürth" in den neuen Räumlichkeiten eröffnet.[4] Im Sommer 2020 schloss das Espressohaus, Anfang Dezember eröffnete dann ein „Radesel”-Café. Neben der Möglichkeit, das jeweilige Fahrrad optimieren zu lassen, bietet Inhaber Valentin Rambach auch ausgewählte Lifestyle-Klamotten rund um den Radsport und italienischen Espresso.

Literatur

  • Einiges aus der gemeindlichen Bautätigkeit in Fürth i. B. - Städtische Kontrollstation. In: Süddeutsche Bauzeitung, Nr. 30, 1905, S. 237 - 239

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Abschied von einem Fürther Original In: Fürther Nachrichten vom 3. August 2001, S. 29 (Druckausgabe)
  • Volker Dittmar: Neues Interesse am Zollhäuschen. In: Fürther Nachrichten vom 23. März 2006, FN S. 1 (Druckausgabe)
  • Volker Dittmar: Erlebnisgastronomie im Pflasterzollhäuschen. In: Fürther Nachrichten vom 31. Januar 2007, S. 1 (Druckausgabe)
  • Kaffeeduft umweht das alte Zollhäuschen. In: Fürther Nachrichten vom 25. September 2009 - online
  • hbi: Ein Fahrradcafé im Espressohaus. In: Fürther Nachrichten vom 16. Dezember 2020 (Druckausgabe)
  • Per Drahtesel zum Radesel. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 23 vom 16. Dezember 2020, S. 18 – PDF-Datei

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 14.
  2. Hans Lotter:"Fotografierte Fürther Stadtgeschichte", S. 11
  3. Volker Dittmar: Abschied von einem Fürther Original In: Fürther Nachrichten vom 3. August 2001
  4. Im alten Zollhäuschen gibt es bald Espresso, Artikel der Fürther Nachrichten vom 2.12.2008

Bilder