Georg Schneider
- Vorname
- Georg
- Nachname
- Schneider
- Geschlecht
- männlich
- Abw. Namen
- Georg Adam S.
- Geburtsdatum
- 10. Juli 1877
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 6. Februar 1936
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Bauführer, Maurermeister, Baumeister, Architekt
- Religion
- evangelisch-lutherisch
Adressart | VonObjekt |
---|---|
Letzter Wohnort in Fürth | Laubenweg 57 |
Georg Adam Schneider (geb. 10. Juli 1877 in Fürth[1]; gest. 6. Februar 1936 ebenda[2]) war ein Fürther Baumeister und Architekt.
Leben
Er kam als drittes Kind bzw. erster Sohn des Bahnwärters, späteren Händlers und Bauinvestors Georg Adam Schneider und seiner Ehefrau Anna Maria, geborene Lechner in der Fürther Dienstwohnung mit der Adresse Staatsbahnhof Nr. 3[3] zur Welt. Taufpate war der Schlosser Georg Adam Schneider aus München.[1]
Georg Schneider erlernte das Maurerhandwerk. Seine Lehre begann er am 22. April 1891 bei der Fa. Anton Mayer, wechselte aber bereits Anfang Juni zur auswärtigen Fa. Solbrig[4], die in der Südstadt beim Kasernenbau tätig war. Im März 1893 ging er zur Fa. Leo Gran in der Engelhardtstr. 10, wo er wohl im Lauf des Jahres Maurergeselle wurde. Von Ende Juni 1894 bis Anfang April 1895 arbeitete er in München. Nach Rückkehr war Schneider bis Ende 1895 bei Johann Gran in Arbeit, danach zeitweise bei den Firmen Karl Gran, Pankraz Sachs und Leo Gran beschäftigt. Mitte Oktober 1897 trat er seinen Militärdienst beim k. b. 14. Infanterie-Regiment in Nürnberg an, der bis Mai 1898 dauerte. Danach kurze Zeit in Nürnberg und bei Leo Gran tätig, ging er über mehrere Jahre in längeren Zeitabschnitten nach Augsburg, wo er die dortige Baugewerkschule besuchte. Als titelberechtigter Maurermeister eröffnete er am 30. August 1905 sein Baugeschäft.[5]
Am 4. Dezember 1906 reichte er beim Stadtmagistrat ein Gesuch zu Erwerb des Bürgerrechts und Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses ein. Die bei der Bearbeitung übliche Abfrage des Strafregisters ergab, dass Schneider durch Urteil des Amtsgerichts Fürth von September 1903 wegen Gesetzesübertretung zu einer Geldstrafe von 25 Mark oder ersatzweise 5 Tage Haft verurteilt war. Mit Magistratsbeschluss vom 20. Dezember 1906 wurde ihm gegen Gebühr von 40 Mark das Fürther Bürgerrecht verliehen und zugleich die Erlaubnis zur Eheschließung erteilt.[6]
Im Ersten Weltkrieg musste Schneider am 2. April 1915 als Landsturmmann zum Militär einrücken. Anfangs war er kurz Oberaufseher bei der 5. Kompanie des Armierungs-Bataillons Nr. 5, bald darauf, am 15. April, wurde er zum Armierung-Bataillon Nr. 94 versetzt, mit dem er von Mitte Juli 1915 bis Anfang November 1916 an der Ostfront im Feldzug gegen Russland und bei der Belagerung von Kowno (Kaunas) im Einsatz war. Offenbar verwundet bzw. erkrankt, kam er in das Reserve-Lazarett Fürth in der Schwabacher Straße, wo er bis Anfang März 1917 blieb. Danach war er zu verschiedenen preußischen Einheiten kommandiert worden, so zum Ersatz-Infanterie-Regiment 151, ab Mitte Mai zur 1. Ersatz-Batterie des Feldartillerie-Regiments 82, und sogar im Juli zur Arbeit bei Krupp in Essen. Anfang August 1917 kam er zur Gefangenenüberwachungsstelle Ortelsburg (heute Szczytno) und Ende November zum Landsturm-Infanterie-Ersatz-Bataillon Allenststein XX/13. Schließlich wurde er Anfang März 1918 zur bayer. Train-Ersatz-Abteilung 3 nach Fürth versetzt, kam dann aber zum 1. Juli zur bayer. Luftschiffer-Ersatz-Abteilung München, unterbrochen von einem längeren Lazarett-Aufenthalt in Fürth bzw. Nürnberg. Am 19. November 1918 wurde er aus dem Kriegsdienst nach Fürth entlassen.[7]
Georg Schneider starb im Alter von 58 Jahren an einem Schlaganfall.[2]
Werke
Architekt
Objekt | Architekt | Bauherr | Baujahr | Akten-Nr. | Baustil | |
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Flößaustraße 167 | Mietshaus in Ecklage | Georg Schneider | Anna Maria Schneider | 1903 | D-5-63-000-249 | Neurenaissance |
Flößaustraße 169 | Mietshaus | Georg Schneider | Anna Maria Schneider | 1904 | D-5-63-000-1580 | Historismus |
Flößaustraße 171 | Mietshaus | Georg Schneider | Georg Schneider | 1905 | D-5-63-000-250 | Jugendstil |
Bauherr
Objekt | Bauherr | Architekt | Baujahr | Akten-Nr. | Baustil | |
---|---|---|---|---|---|---|
Flößaustraße 171 | Mietshaus | Georg Schneider | Georg Schneider | 1905 | D-5-63-000-250 | Jugendstil |
Flößaustraße 173 | Mietshaus | Georg Schneider | Fritz Walter | 1907 | D-5-63-000-1581 | Jugendstil |
Waldstraße 37 | Mietshaus | Georg Schneider Georg Hartung | Fritz Walter | 1911 | D-5-63-000-1434 | Historismus |
Familie
Georg Schneider heiratete am 14. Januar 1907 Seraphina Häussler (geb. 4. Februar 1886 in Deggingen/Württemberg)[8], Tochter des aus Deggingen stammenden Stuckateurmeisters Johann ‚Jakob‘ Häussler und seiner Ehefrau Anna Maria ‚Josefa‘, geborene Bucher. Aus dieser Ehe stammen zwei in Fürth geborene und katholisch erzogene Kinder:
- Jakob Adam ‚Hugo‘ Schneider (geb. 12. Oktober 1908)
- ‚Leonhardt‘ Kurt Georg Schneider (geb. 6. Oktober 1912), ging am 1. Sept. 1922 als Seminarist nach Bamberg
Seine Ehefrau erkrankte ernsthaft, sie kam Ende Juni 1923 vorübergehend in die Fürther Lungenheilstätte. Sie verstarb im Alter von 39 Jahren am 10. Februar 1925 in Nürnberg.[5]
Adressen[5]
- Flößaustraße 169 (ab 17. April 1905)
- Flößaustraße 171 (ab 14. Jan. 1907)
- Flößaustraße 173 (ab 1. Juli 1907)
- Waldstraße 35 (ab 15. Juli 1912)
- Schwabacher Straße 11 (ab 10. Feb. 1922)
- Laubenweg 57[9] (Eigentümer)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1877–1879, S. 101
- ↑ 2,0 2,1 Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1935–1944, S. 48
- ↑ an anderer Stelle mit Gebhardtstraße 40 (ab 1890 Bahnhofplatz 9), Posten Nr. 3 bezeichnet
- ↑ vermutlich Fa. Karl Solbrig aus Nürnberg
- ↑ 5,0 5,1 5,2 Familienbogen Schneider, Georg Adam; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
- ↑ Akten des Stadtmagistrats Fürth: Schneider Georg Adam, Baumeister von Fürth – Gesuch um Verleihung des Bürgerrechts dahier und Ausfertigung des Verehelichungszeugnisses, 1906; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/S 3228
- ↑ Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914–1918; Band 17856; 17902, 54; 19779, 18
- ↑ verwandt mit dem ehem. Stadtarchivar August Häußler
- ↑ Adressbuch von 1935