Hans Kurt Hussong

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Hans Kurt Hussong (geb. 17. Mai 1941 in Fürth) ist ein Fürther Falkner und seit vielen Jahren aktiver Greifvogelschützer. Hussong ist der Bruder von Gisela Naomi Blume. Zusammen mit seinem Sohn, Dr. med. vet. Rainer Hussong, betreibt er seit 2001 eine Auffangstation für verletzte Greifvögel und Eulen.


Leben

Hussong entstammt der Fabrikantenfamilie Hegendörfer. Nach dem Besuch mehrerer Schulen und Internate absolvierte er eine Ausbildung zum Verlagskaufmann. Anschließend war er als Übersetzter und Zivilangestellter für die U.S. Army sowie als Vertreter tätig. Später Weiterbildung zum Beruf des Bankangestellten, welchen Hussong bis zu seinem Ruhestand ausübte. Privat interessierte sich Hussong bereits frühzeitig für alle Arten von Vögeln. Sein Interesse wurde nach eigenen Angaben bei der Fürther Gartenschau Grünen und Blühen 1951 geweckt, wo mehrere Volieren mit Greifvögeln aufgestellt waren. Dort fanden sich auch Gleichgesinnte. Nach mehreren Jahren im Hobby machte Hussong eine Ausbildung zum Falkner am Falkenhof in Walddorf bei Nagold. Nach eigenen Angaben die damals einzige Einrichtung dieser Art in Deutschland. 1968 übernahm er den Vorsitz des Landesverbandes Bayern im Deutschen Falkenorden, den er 20 Jahre lang ausübte. Seit 2003 ist er dort auch Obmann für Greifvogelzucht. Von 1978 bis 2008 war Hans Hussong im Landesjagdverband Bayern aktiv und informierte dort über Greifvögel. Über 14 Jahre war er Naturschutzreferent im Landesjagdverband Bayern und dort für Greifvogelvorführungen verantwortlich.[1] Weiterhin war Hussong maßgeblich an der Einführung und Weiterentwicklung der bayerischen Falknerprüfung beteiligt, hielt lange Zeit Kurse dazu ab und gab ein entsprechendes Lehrbuch heraus.[2]

Als 2002 erstmalig Wanderfalken im Turm von St. Paul brüteten, rettete Hussong die aus dem (ursprünglich für Dohlen vorgesehenen und damit viel zu kleinen) Nistkasten geschubsten/gefallenen Jungvögel.[3] Er war auch beim darauf folgenden "wanderfalkengerechten" Ausbau des Nistkastens maßgeblich beteiligt und ermöglichte so die dauerhafte "Einbürgerung" von Wanderfalken in Fürth.

Auszeichnungen

Hussong bekam für seine Verdienste um den aktiven Greifvogelschutz von der Stadt Fürth 2003/2004 den Umweltpreis[4] und 2006 den Ehrenbrief verliehen.

Im November 2015 zeichnete das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Hussong für seine vorbildlichen Leistungen im Naturschutz mit dem „Grünen Engel“ aus.[5]

Das Bayerische Umweltministerium verlieh im Oktober 2020 an Hans Kurt Hussong und dessen Sohn Rainer den Tierschutzpreis der Bayerischen Staatsregierung. Vater und Sohn erhielten zugleich den Deutschen Tierschutzpreis für die Greifvogelauffang- und Pflegestation in Fürth-Oberfürberg und Schwarzenbruck.[6] 2023 erhielt er auch das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten.

Veröffentlichungen

  • Falknerprüfung. Leitfaden zur Vorbereitung. 8. überarbeitete Auflage, 232 S., Eigenverlag, Fürth 2019 (und alle vorherigen Auflagen)

Lokalberichterstattung

  • fn: Zwei Preise für die Vogelretter. In: Fürther Nachrichten vom 21. Oktober 2020 (Druckausgabe) bzw. Zwei Preise für Fürther Vogelretter. In: nordbayern.de vom 21. Oktober 2020 - online
  • Harald Ehm: Volles Programm im Wanderfalken-TV (Interview). In: Fürther Nachrichten vom 29. April 2022 (Druckausgabe)
  • Ehrenzeichen für großes ehrenamtliches Engagement. In: INFÜ, Nr. 21 vom 22. November 2023, S. 7 – PDF-Datei

Siehe auch

Weblinks

  • Auffangstation für verletzte Greifvögel und Eulen - online
  • Deutscher Falkenorden, LV Bayern, Station Fürth - online

Einzelnachweise

  1. Ehrenzeichen für großes ehrenamtliches Engagement. In: INFÜ, Nr. 21 vom 22. November 2023, S. 7
  2. Interview von FürthWiki mit Hans Kurt Hussong am 18. September 2023
  3. Hans Kurt Hussong: Die Wanderfalken von St. Paul
  4. Stadt Fürth, Die Wanderfalken auf St. Paul
  5. Grüner Engel
  6. fn: Zwei Preise für die Vogelretter. In: Fürther Nachrichten vom 21. Oktober 2020

Bilder