Heinrich Kuchenreuther

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Heinrich Kuchenreuther bei der Feier seines 80 Geburtstages am 25. Juli 1987 auf der Alten Veste

Heinrich Kuchenreuther (geb. 23. Juli 1907 in Fürth, gest. 12. August 1997) war ein Fürther Künstler, Maler und Grafiker, der insbesondere durch seine Aquarelle und Radierungen bekannt wurde. Er war Mitglied der Schülerverbindung Absolvia und malte auch deren Wappen.

Leben

Heinrich Kuchenreuther kam bereits als Schüler der Oberrealschule in Kontakt mit der Schülerverbindung Absolvia und wurde ein engagiertes Mitglied. In diesem Rahmen hat er auch in den 1930er Jahren den Keller im Gasthaus Zum Tannenbaum mit ausgebaut und ausgestaltet. Bei der bekannten "Rentnerband" der Absolvia war er die treibende Kraft. Ab 1925 begann er eine Ausbildung zum Maler, Grafiker und Kunsthandwerker an der Akademie für bildende Künste in Nürnberg bei Professor Hermann Gradl. Von 1931 bis 1937 war Kuchenreuther als freischaffender Künstler tätig. Es entstanden unter anderem Aquarelle, Ölgemälde und Federzeichnungen. Er erhielt auch Aufträge von der öffentlichen Hand, schuf die Ausstattung eines Heimatmuseums, erstellte Wandmalereien in öffentlichen Gebäuden sowie Illustrations- und Werbegrafiken.

Im März 1937 heiratete Heinrich Kuchenreuther Erna Matscheko. Deren Vater, Anton Bernhard Matscheko, also sein Schwiegervater, hatte eine Schutzbrillenfabrik in der Mathildenstraße in Fürth unter dem Namen OPMA, für Optik Matscheko. Er stellte den Schwiegersohn als Abteilungsleiter ein, wofür er aus- und weitergebildet wurde. Dort blieb dieser bis zu seiner Einberufung 1939. Im Krieg geriet er 1944 in russische Kriegsgefangenschaft. Bis 1949 verblieb er in der UdSSR, konnte als Bildhauer arbeiten und leitete sogar eine Bildhauer-Werkstatt. Nach seiner Heimkehr arbeitete er von 1949 bis 1974 wieder in der Industrie. Mit seiner Frau Erna hatte Kuchenreuther zwei Kinder, Sohn Bernhard und Tochter Gretel, die mit ihrer Mutter nach USA auswanderten. Er selbst blieb in Deutschland und trat bei der Konkurrenzfirma von OPMA, der Firma Winteroptik, als Betriebsleiter ein. Später war er noch mehrere Jahre als Gebietsvertreter für die Firma Stahlkontor Weser in Hameln tätig. Die Gebietsvertretung hat er überwiegend von einem in seinem Haus In der Hardenbergstraße 42 eingerichteten Büro aus wahrgenommen. 1955 heiratete er in zweiter Ehe Lilly Kehrenberg, die zwei Kinder mit die Ehe brachte.[1]

Ab 1974 widmete er sich wieder verstärkt dem Schaffen als freier Maler und Grafiker. Etliche grafische Techniken hat er sich dabei selbst beigebracht. Er fertigte selbständig Kupferstiche sowie Radierungen. Er druckte sie selbst sehr kunstvoll mit seiner Lithographiesteinpresse. Auch Siebdrucke fertigte er selber in seinem Atelier. Er erhielt Design-Aufträge von Handel und Industrie, unter anderem malte er auch ein großes Wandgemälde für die Firma Quelle. Auch gestaltete er mehrere Ausstellungen im fränkischen Raum. Er erstellte etliche Stadtansichten von Fürth. Einige seiner Bilder werden auch von der Galerie Jacobsa in Nürnberg angeboten.

Heinrich Kuchenreuther war jahrelang Mitglied beim magischen Zirkel und konnte wunderbar durch Zaubertricks Freunde unterhalten. Außerdem beherrschte er sehr viele humorvolle Wiedergaben aus der Literatur, wie zum Beispiel Erich Kästner und Eugen Roth, aber auch Schiller und Goethe waren in seinem Repertoire. Er verstand es in Begleitung seiner eigenen Gitarre auch humorvolle Lieder über den Lohengrin zu singen und hatte so bis ins hohe Alter noch sehr viel zu bieten.[2]

Durch enge familiäre Beziehungen war er auch sehr mit der Stadt Kronach und dem Frankenwald verbunden und schuf viele Kunstwerke mit dortigen Motiven, darunter eine große Ätzradierung einer Kronacher Stadtansicht. Dazu hat in die Beschichtung einer Kupferplatte eine Zeichnung seitenverkehrt eingraviert, die Beschichtung geätzt und anschließend wieder entfernt. Anschließend hat er die Druckplatte mit Farbe bestrichen und diese wieder soweit entfernt, dass nur die feinen Rillen, die durch die Ätzung entstanden waren, verblieben. Danach wurde die Zeichnung mittels einer Presse auf das Papier übertragen.[3]

Werke (Auswahl)

Blick in die Waaggasse

Siehe auch

Weblinks

  • Aquarell im Angebot der Galerie Jacobsa online

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Informationen von Dr. H. Lauer, 2025
  2. Informationen von Monika Schneider-Hübl
  3. Reizvolles Kronach auf neuer "Topographia" in Neue Presse Coburg vom Mai 1984

Bilder