Jonas Heymann

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Jonas Heymann (geb. 1807 in Pfersee, gest. 1901) in Fürth) kam aus dem Schwäbischen nach Fürth. Er war von Beruf Messerschmied und später Fabrikant.

Heymann ließ sich 1833 in Fürth nieder[1]. Zunächst arbeitete Heymann als Messerschmied. Seinen Laden hatte er bis 1853 am Obstmarkt bei Alexander Ellern in der Mittleren Königstraße 39 (der heutigen Königstraße 78). Als er dann 1852 mit seiner zweiten Frau Rebekka, geb. Apfelbaum, in der Königstraße 57 wohnte [2] verlegte er auch sein Geschäft dorthin. Er hatte 14 Kinder, wovon neun Kinder erwachsen wurden (sechs Töchter und drei Söhne).
In der Folge gründete Jonas Heymann ein Geschäft für "Galanterie- und Kurzwaren en gros." Die Söhne Adolf (1852–1920), Leopold (1854–1931) und Sigmund Heymann (1857–1932) fingen gemeinsam noch in der Königstraße mit einer sog. mechanische Gummibandweberei und Hosenträgerfabrik an.

Bereits 1888 konnte sich die Familie Heymann ein äußerst repräsentatives Gebäude im Historismus in der Blumenstraße 3 leisten, Architekt war Adam Egerer. Auch gehörte ihnen das prächtige Wohnhaus Weinstraße 33 (später Hindenburgstraße 33, im 2. Weltkrieg zerstört). Die Umsätze der Firma konnten um die Jahrhundertwende weiter ausgebaut werden, sodass die Familie Heymann den Betrieb in die Südstadt verlegte. Die erste Vergrößerung des Betriebs fand noch in der Salzstraße statt, bevor man 1905 anstelle der ehem. Gebäude Schwabacher Straße 117/119 ein neues Gebäude im Jugendstil – ebenfalls vom bekannten Fürther Architekten Adam Egerer – errichten ließ.

Die Gebrüder Adolf und Sigmund Heymann erhielten vom bay. König für ihre wirtschaftlich verdienstvolle Tätigkeit den begehrten Titel "Kommerzienrat" verliehen.

Die Familie Heymann war jüdischen Glaubens und hatte gemäß der Tradition der jüdischen Ethik einen Teil ihres Vermögens für caritative Einrichtungen gestiftet. So stifteten die Heymanns u. a. sehr viel Geld für die Wohlfahrtspflege, für die Bibliothek im Berolzheimerianum sowie für die Witwen und Waisen der gefallenen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg. Mit dem bekannten Bildhauer Johannes Götz verband die Familie eine enge Freundschaft.

Mit Beginn des Nationalsozialismus geriet die Familie Heymann zunehmend unter Druck. Ende November 1938 musste die Familie Heymann ihre Firma, Gebäude und Besitz unter Androhung von Gewalt (Zwangsenteignung/Arisierung) zu einem Spottpreis verkaufen.

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stadtmagistrat Fürth: Akte über Heimann, Jonas (Messerschmied), StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/H 66
  2. dieses Haus hatte der Messerschmiedemeister Jonas Heymann und seine Frau Rebekka für 10.750 fl. am 17. August 1852 erworben. Siehe Kaufvertrag und StAN, Kataster Fürth, Bd. 15/2, S. 790; auch durch Adressbuch von 1859 als Messerschmied und Instrumentenmacher, lt. den Adressbüchern von 1886, 1889, 1890, 1891 als Privatier ausgewiesen.

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