Samstag, 5. März 1932
Am Nachmittag des Donnerstags stieß ein Straßenbahnzug der Linie 21 mit einem
Lastkraftwagen Ecke Schwabacher und Lessingstraße zusammen, wobei die Straßenbahn
stark beschädigt wurde. Einige Fahrgäste der Tram wurden dabei leicht verletzt.
Konkurrenz: Die Humbser-Brauerei offerierte an diesem Wochenende erstmals ihr
Spezialbier "Humbsator". Dazu spielte in der Gaststätte Kronprinz Fürth (Pächter Herr
Schmidt) die Damenkapelle Trudl Otte. Die Halbe kostete 45 Pfennige.
Die Firma Henkel machte es möglich: Am kommenden Montag und Dienstag hatten
nachmittags nur Frauen Zutritt zu Sondervorstellungen im Kristall-Palast bei freiem Eintritt.
Gezeigt wurden verschiedene Kurzfilme sowie der Industrietonfilm "Wäsche, Waschen,
Wohlergehen."
Stadttheater Fürth: "Verkündigung".
Montag, 7. März 1932
Der Autoverkehr in Fürth hatte seit Beginn der 20-er Jahre stetig zugenommen. Zählte man
1923 noch 373 Kraftfahrzeuge insgesamt, so waren es zum 31. Dezember 1931 schon 1560
Kraftfahrzeuge, darunter 458 PKW, 205 Lastkraftwagen und 897 Krafträder. Mit der
steigenden Verkehrsdichte häuften sich leider auch die Verkehrsunfälle. Mit
Verkehrszeichen, den Verkehr regelnden Polizisten (Ecke Schwabacher und
Hindenburgstraße, Ecke König- und Brandenburger Straße, Ecke Friedrich- und
Hindenburgstraße und Ecke Jakobinen- und Nürnberger Straße) sowie durch Parkverbote
(z.B. in der Schwabacher Straße zwischen Hindenburgstraße und Kohlenmarkt) versuchte
man, den Verkehr flüssig zu halten.
Der "Verein Merkur" (Nürnberg) vermittelte Kaufmannslehrlinge an hiesige Firmen.
Dienstag, 8. März 1932
Vom Buch-Fachgeschäft vorübergehend zur Leihbücherei: Aufgrund starker
Umsatzrückgänge beim Bücherverkauf ging das Fürther Buchhaus Schmittner dazu über,
insbesondere Neuerscheinungen gegen eine entsprechende Nutzungsgebühr auch zu
verleihen.
Der Fürther Männerchor "Aurora" veranstaltete im Nürnberger Herkulesvelodrom ein
Wohltätigkeitskonzert zu Gunsten der Kreisgruppe Mittelfranken des Bundes hirnverletzter
Krieger. 114 Sänger standen dazu auf der Bühne.
Alhambra: "Kadetten" mit Trude von Molo und Albert Bassermann.
Lu-Li: "Sein Scheidungsgrund" mit Lien Deyers und Johannes Riemann.
Mittwoch, 9. März 1932
Das Zweigpostamt 1 in der Fürther Königstraße 76 blieb wegen Tüncherarbeiten in der Zeit
vom 10. bis 15. März für den Kundenverkehr geschlossen.
Die wirtschaftlich schwierigen Zeiten beeinflussten auch den Straßenbahnverkehr. Auf fast
allen Linien sank das Fahrgastaufkommen. Die Linie 11 fuhr nur noch an Sonntagen vom
Dutzendteich aus nach Fürth und umgekehrt. Wegen der ebenfalls schwach besetzten Linie
21 wollte man nochmals mit der Stadt Fürth verhandeln, damit nicht zwei Linien bis
Flößaustraße fahren. Die Linie 31 begann ihren Betrieb erst ab 7 Uhr früh. Den
Gepäckwagenverkehr zwischen Nürnberg und Fürth stellte man an Samstagen ein.
Auch in Fürth machte die kommunistische Partei auf sich aufmerksam. Auf Plakaten warb
man mit der Aufschrift: "Frauen! Her zur roten Einheitsfront. Mit Thälmann gegen Krieg und
Reaktion, gegen Hindenburg, Severing und Hitler. Für Arbeit, Brot und Freiheit."
Donnerstag, 10. März 1932
Seite:Kuntermann 1932.pdf/15
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