In der Monatszeitschrift „Das Bayernland“ befasste sich eine Sondernummer ausschließlich
mit der Stadt Fürth. Dr. Schwammberger äußerte sich darin zur Altliteratur über Fürth, ferner
widmete sich ein Kapitel den Fürther Schützenscheiben, ein weiteres dem Fürther Rathaus
und seinem italienischen Vorbild.
Weltspiegel: „Wiegenlied“ mit Dorothea Wieck und George Bancroft.
Montag, 9. Juli 1934
Eine große Menschenmenge erwartete am Dreikönigsplatz den sonntäglichen Festzug, der
anlässlich des „Tages des deutschen Liedes“ durch Fürth zog. Die Mitwirkung zweier
Musikkapellen gaben dem Zug ein festliches Gepräge. In Reden stellte man den
verbindenden Gemeinsinn sowie den deutschen Geist des Liedes heraus. Am Nachmittag
fand in den Gartenanlagen des Kulturvereins (Logenhaus) ein Sängertreffen mit einzelnen
Gesangsbeiträgen statt, die die zahlreichen Besucher mit viel Beifall honorierten.
Am Samstag starteten nachmittags die „Hans-Lohnert-Spiele“ bei bestem Wetter. Vor 5000
Fürther Volksgenossen rollte ein Programm über zwei Sunden Sport ab. 2600 Fürther
Jungen und Mädchen waren daran beteiligt. Es dominierten Massenfreiübungen der Schüler.
Daneben gab es aber auch noch Tauziehen, Pendelstaffeln, Hindernisstaffeln, Völkerball,
Fußball und leichtathletische Disziplinen zu sehen.
Dienstag, 10. Juli 1934
Die Fürther Gastwirte klagten in den letzten Wochen über mangelnden Wirtshausbesuch.
Das Angebot an Veranstaltungen jeder Art im Fürther Stadtgebiet war aufgrund des
beständigen sonnigen Wetters im genannten Zeitraum stark gestiegen. Dazu kamen noch
Erholungsfahrten und Wandertermine der Sportvereine. Der NZ war es z.B. nicht mehr
möglich, von allen veranstalteten Sonnwendfeiern zu berichten. Hinzu kamen noch
Sommerfeste (z.B. Deutscher Gartenbauverein Fürth, Baugenossenschaft KriegerstättenHeim, Südöstlicher Gartenbauverein Fürth usw.) und jede Menge Standkonzerte von
Musikkapellen am Wochenende.
Alhambra: „Zwischen zwei Herzen“ mit Luise Ulrich und Harry Liedtke.
Mittwoch, 11. Juli 1934
Die NZ sprach von einer deutlichen „Verkehrsverbesserung“ Ecke Bogen- und Weiherstraße.
Die Arbeiten am Rückbau der unübersichtlichen Ecke des jüdischen Friedhofs waren nun
fast abgeschlossen. Dazu hatte man die Mauern an beiden Straßen unsensibel um etwa je
20 Meter zurückverlegt. Die Leichen hatte man ausgegraben und an anderer Stelle auf dem
gleichen Friedhof eingebettet. Der neu entstandene freie Platz von 22 x 8 Metern sollte mit
Rasen begrünt werden.
Auch die Fürther Bevölkerung wurde in Anzeigen dazu aufgerufen, am 13. Juli im „HerkulesSaalbau“ in Nürnberg an einer großen Kundgebung der NSDAP teilzunehmen. Es sprachen
Parteigenossen der NSDAP zum Thema „Volk und Rasse“. Originaltextausschnitt: „Deutsche
Volksgenossen! Arbeiter der Stirn und der Faust, erscheint in Massen! Eintritt 20 Pfennig –
Juden haben keinen Zutritt!“
Zentral-Lichtspiele: „Der Polizeibericht meldet“ mit Käthe Haack und Walter Steinbeck.
Donnerstag, 12. Juli 1934
Aus den Mitteilungen der NSDAP – Deutsches Jungvolk: „Alle herhören! Am 15. Juli
beginnen die Ferien. Viele Einheiten gehen auf Fahrt. Die Mannschaften sind nicht vollzählig.
Ich gebe deshalb allen Einheiten des Stammes 4 Germanen vom 15. Juli bis 15. August
Urlaub. Während der Urlaubszeit dürfen keine Appelle, keine Heimabende und keine
Führerbesprechungen stattfinden. Uniformstücke und Braunhemd dürfen während der
festgelegten Zeit vom 15.7. bis 15.8. nicht getragen werden. Einheiten, die auf große Fahrt
gehen, tragen jedoch ihre Uniformen und ihr Marschgepäck ... Der Stammführer: Erich
Seite:Kuntermann 1934.pdf/44
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