Seligmann Schlenker

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Seligmann Schlenker (Thorarufname "Salomon"; geb. 13. Juni 1800 in Fürth;[1] gest. 15. Januar 1860 in Regensburg) studierte an der Universität Heidelberg [2], promovierte zum Dr. phil. und arbeitete danach ab 1822 zunächst als Privatlehrer und seit 1827 dann angestellt, in der neu gegründeten Jüdischen Elementarschule in Bühl, einer Stadt im Landkreis Rastatt in Baden-Württemberg.

Ab 1830 fungierte Schlenker als Lehrer in Regensburg und wurde am 26. Dezember 1849 zum Rabbiner in Regensburg gewählt als der Rabbinatsverweser Emanuel Sonnentheil gestorben war, mit dem er zuvor zusammengearbeitet und das Predigtamt in der Gemeinde übernommen hatte[3]. Seligmann Schlenker war reformorientiert und erwarb sich Verdienste um die zeitgemäße Verbesserung des Gottesdienstes[4]. Er entwarf eine neue Synagogenordnung (in einem reformierten aschkenasischen Ritus םנהג אשכנז), die großenteils das Formativ der im Königreich Württemberg bestehenden zum Vorbild genommen hatte[5]. Sein Programm lautete: „Weg von der leeren Zeremonialreligion"[6] und war gewissermaßen ein Puritanisierungsprozess.

Zu der Fürther Schlenker-Stiftung seiner Vorfahren scheint er eine Zustiftung gemacht zu haben, sodass diese nach seinem Tode unter "Moriz und Seligmann Schlenker´sche Aussteuerstiftung" firmierte.

Werke[Bearbeiten]

  • Dr. Schlenker: "Von dem Einflusse des verbesserten Unterrichts der israelitischen Jugend auf moralische Vervollkommnung und staatsbürgerliche Erhebung der israelitischen Glaubensgenossen: nebst Angabe der Prüfungsgegenstände und dem Namensverzeichnisse der Schüler und Schülerinnen zu der am 16. September in der israelitischen Volksschule zu Regensburg statt findenden öffentlichen Prüfung", 1833, online; andere Version: online
  • Dr. Schlenker: "Rede bei dem Trauergottesdienste zum ehrfurchtsvollen Andenken an die höchstselige verwittwete Königin Friederike Wilhelmine Caroline" - gehalten den 5. Dezember 1841 in der Synagoge zu Regensburg online

Literatur[Bearbeiten]

  • Siegfried Wittmer: "Die Ära des Rabbiners Dr. Seligmann Schlenker (1841-1860)" in: "Geschichte der Regensburger Juden im Zeitalter des Liberalismus und Nationalismus zwischen 1841 -1902", S. 81-89 Heimatforschung Regensburg

Namensvetter[Bearbeiten]

Ein Namensvetter, der Privatier Seligmann Schlenker, verstarb am 16. Sep. 1856 in Fürth.[7]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. siehe "Intelligenzblatt des Rheinkreises vom 11. Oktober 1828; S. 325
  2. vgl. Matrikel der Universität Heidelberg
  3. Allgemeinen Zeitung des Judentums vom 8. April 1850
  4. ebenda
  5. ebenda
  6. Siegfried Wittmer: "Juden in der Oberpfalz von den Anfängen bis 1918", S. 73
  7. Fürther Tagblatt vom 4. Nov. 1856

Bilder[Bearbeiten]