Geheimrat Theodor Löwensohn (geb. 21. Februar 1853 in Fürth; gest. 10. April 1931 in Fürth) war ein Fürther Verleger, Druckereibesitzer, Stifter und ab 1871 Mitinhaber der Bilderbücherfabrik Löwensohn.

Leben

 
Doppelgebäude der Brüder Bernhard und Theodor Löwensohn.

Theodor Löwensohn wurde am 21. Februar 1853 als drittes Kind des Druckereibesitzers Gerson Löwensohn (1817 - 1871) und seiner Frau Helene geb. Zenner (1821 - 1914) in Fürth geboren. Mit dem Tod seines Vaters 1871 übernahm er mit seinem Bruder Bernhard Löwensohn die Leitung der 1844 gegründeten Bilderbücherfabrik Löwensohn. Er war verheiratet mit Rosie geb. Stockheim (1862 - 1934). Das Paar hatte drei Kinder: Gustav (1883 - 1943), Johanna (1886 - 1934) und Robert (1895 - 1945). Von 1889 bis 1890 bauten Theodor und Bernhard Löwensohn in der Hornschuchpromenade 3 und 4 für sich und ihre Familien ein Doppelwohnhaus. 1919 geben die beiden Brüder die Leitung der Bilderbücherfabrik Löwensohn an Theodors Söhne Gustav und Robert ab. Theodor Löwensohn stirbt am 10. April 1931 im Alter von 78 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Urnenfeld des Neuen Jüdischen Friedhofs in Fürth.

Soziales Engagement

1894 gründete Theodor Löwensohn zusammen mit seinem Bruder Bernhard anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Bilderbücherfabrik Löwensohn eine Stiftung über je 15.000 Mark für die Angestellten des Unternehmens. Dabei sollte die "Bernhard Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" "für die Hinterbliebenen [...] der Arbeiter [...] Sorge [...] tragen, so daß es denselben mit Hilfe der ihnen zugewendeten Unterstützung leichter wird, sich durchs Leben zu bringen", [1] während die "Theodor Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" beabsichtigte "denen, die treu und fleißig gearbeitet haben, die Sorgen für die alten und kranken Tage zu erleichtern."[1] Nach dem Tod Bernhard Löwensohns erhöhte die Witwe 1910 die Stiftung "dem Wunsch meines sel. Mannes gemäß"[2] um weitere 10.000 Mark.

1907 schenkte Theodor Löwensohn der Stadt Fürth 10.500 Mark für den "Rosa Löwensohn'schen Fonds zur Errichtung einer Waldschule", um damit eine Schule für schwächliche und genesende Kinder in Cadolzburg zu gründen. 1911 stiftete er weitere 50.000 Mark zu diesem Zweck. Zusätzlich dazu spendete er mehrmals dem "Verein für Ferienkolonien und Waldschulen", sowie anderen Einrichtungen größere Summen, wie 1911 etwa 5.000 Mark an die "Deutsche Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime".


Ehrungen

  • 1899: Kommerzienrat
  • 1917: Geheimer Kommerzienrat

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3296, § 2 der Statuten: Zweck der Stiftung. In: Barbara Ohm: "... was der Staat allein nicht vollbringen kann": Sozialmaßnahmen der Fürther Fabrikantenfamilie Löwensohn. In: Fürther Geschichtsblätter, 2/2005, S. 50 - 54 - online abrufbar
  2. Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3296. In: Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 225

Siehe auch

Bilder