Kommerzienrat Dr. Friedrich Morgenstern (geb. 29. September 1866 in Fürth; gest. 18. November 1940 in Perpignan) war ein Fürther Fabrikbesitzer, Stifter, Gemeindebevollmächtigter sowie ab 1919 Stadtrat.

Leben

Friedrich Morgenstern war der Sohn des Fabrikanten und Politikers David Morgenstern und seiner Frau Regina, geb. Adlerstein (1826 - 1907). Nach seiner Schulzeit und dem Einjährig-Freiwilligen-Dienst beim 2. bayerischen Infanterie-Regiment in München begann er zunächst ein Studium, das er mit der Promotion zum Dr. phil. abschloss. Am 30. Dezember 1897 heiratete er in Würzburg Franziska Stern, Tochter des Rechtsanwalts Dr. Otto Stern (1847 - 1924) und seiner Frau Lina, geb. Ney (1856 - 1935). [1] Aus der Ehe gingen die beiden Kinder Hans David (1904 - 1950) und Luise Sophie (1899 - 1978) hervor.

Nach dem Tod des Vaters 1882 wurde Friedrich Morgenstern zusammen mit seiner Mutter und dem Bruder Heinrich Morgenstern (1869 - 1944) Inhaber der Spiegelglas- und Zinnfolienfabrik D. Morgenstern, deren Leitung er ab 1889 übernahm. 1894 wurde er außerdem zum Gemeindebevollmächtigten und war ab 1909 Mitglied des Fürther Handelsgremiums. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs stiftete er dann am 30. November 1914 40.000 Mark zur Errichtung der Dr. Friedrich Morgenstern'sche Stiftung für Kriegsteilnehmerfamilien. Mit dem Geld wurden Kriegsanleihen angekauft, die man mit 5% verzinste. Mit dem Geld sollten notdürftige Familien mit 50 bis 200 Mark unterstützt werden. Ein Jahr darauf spendete er noch einmal 10.000 Mark, "um den noch kämpfenden Volksgenossen ein Zeichen zu geben, daß auch von privater Seite für sie und ihre Familien für die kommende Friedenszeit Sorge getragen wird." [2] Für sein breites soziales Engagement wurde im 1916 das König-Ludwig-Kreuz sowie 1917 der Titel des Kommerzienrates verliehen. Mit den ersten Wahlen nach dem Ende der Monarchie wurde er im Juni 1919 als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei in den Fürther Stadtrat gewählt. Zusätzlich dazu diente er als Vorstand des Kaufmännischen Vereins Fürth.

Nach mehreren Anfeindungen zog Friedrich Morgenstern im Juni 1936 zusammen mit seiner Frau von Fürth nach Berlin. Drei Jahre später emigrierte er 1939 dann in die Schweiz und weiter nach Frankreich. Von dort aus versuchte er mehrere Wochen lang vergeblich bei Le Perthus die Grenze zu Spanien zu überqueren. Er starb schließlich am 18. November 1940 an einem Herzversagen im Krankenhaus von Perpignan. Sein Grab befindet sich auf dem dortigen katholischen Friedhof, da der der jüdische Friedhof die zahlreichen Toten nicht mehr aufnehmen konnte. [3]

Siehe auch

Weblinks

  • Friedrich Morgenstern: "Die Fürther Metallschlägerei. Eine mittelfränkische Hausindustrie und ihre Arbeiter", Tübingen 1890 - online abrufbar

Einzelnachweise

  1. Morgenstern, Franziska geb. Stern. In: Biographische Datenbank Jüdisches Unterfranken - online abrufbar
  2. Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3465
  3. Aus: Gisela Naomi Blume: Memorbuch der Fürther Opfer der Shoah - online abrufbar