Friedrich Hirsch (geb. 19. Juli 1900 in Mittweida/Sachsen; gest. Juni 1981) war von Beruf Stadtbaurat. Nach dem Studium in Dresden und nach beruflichen Tätigkeiten in Dresden, Senftenberg, der Heeresbauverwaltung in Naumburg, Leipzig, Weimar und Berlin siedelte er Ende Juli 1951 als politischer Flüchtling aus der sowjetischen Besatzungszone in den Westen über. Er wurde am 27. März 1952 in Fürth zum Stadtbaurat berufen. Am 1. April löste er seinen Vorgänger Dipl.-Ing. Maximilian Heinisch ab, der zuvor nach Dortmund gewechselt war.

Friedrich Hirsch hat sich besonders für den Bau der sog. "Trabantensiedlung" auf der Hardhöhe eingesetzt. Nach der Schließung des Fürther Flughafens am 6. April 1955 zog Stadtbaurat Friedrich Hirsch angeblich die fertigen Pläne für die Bebauung der Hardhöhe "aus der Schublade".

Ende der 1950er Jahre stellte sich jedoch heraus, dass viele Baumaßnahmen auf der Hardhöhe ohne jegliche Rechtsgrundlage (Bauantrag, etc.) vollzogen wurden. Auch sonst legte Hirsch die Gesetze eher "flexibel" aus. Sein persönliches Wohnhaus im Fliederweg ließ er von den beteiligten Baufirmen der Hardhöhe zu günstigeren Konditionen bauen und die Grünfläche um sein Wohnhaus durch das Grünflächenamt anlegen. Im Jahr 1959 wurde Friedrich Hirsch im Rathaus von der Polizei festgenommen und in Untersuchunghaft gesteckt. Hirsch bot eine Kaution von 13.000 Schweizer Franken als Sicherheit für seine Freilassung aus der Untersuchungshaft an und zeigte insgesamt in der Folge wenig Schuldbewusstsein. In einem Gerichtsverfahren - das durch ein Revisiongericht bestätigt wurde - wurde Friedrich Hirsch wegen Bestechlichkeit und Vorteilsannahme im Amt zu 2 Jahren und 5 Monaten Haft verurteilt.

Siehe auch

Literatur