Fischerberg 1

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Haus Fischerberg 1 in Stadeln, das sog. Storchenhaus
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Objekt
Ehemaliges Gemeindehaus
Baujahr
1738
Geokoordinate
49° 30' 43.88" N, 10° 58' 27.69" E
Quellangaben
BLfD - Denkmalliste Fürth

Fischerberg 1 ist ein historisches Gebäude im Ortsteil Stadeln.

Es ist das zweitälteste Gebäude in Stadeln und wird auch das Storchenhaus genannt. Seinen Namen verdankt es dem Umstand, dass einst Störche auf dem Dach klapperten. Den Horst gibt es nicht mehr, nur ein Stahlgestell vor dem Haus, das als Nistplatz diente, erinnert noch an die Störche. Es war das erste Schulhaus im Ort, auch die Gemeindeschmiede war zeitweilig darin untergebracht.

Geschichte

Bis zum Jahr 1700 mussten die Kinder der Gemeinde Stadeln zum Schulunterricht noch den weiten Weg nach Fürth zurücklegen. Danach wurden Schüler in den Privathäusern der jeweiligen Lehrer oder im später baufällig gewordenen sogenannten Hirtenhaus unterrichtet. 1738 beschloss dann der Gemeinderat, ein eigenes Schulhaus zu bauen. Nach einigen Streitigkeiten wurde das Gebäude allerdings erst im Jahr 1740 als Haus Nr. 48 bezugsfertig. Danach wird dort bis zum Jahr 1866 Schulunterricht abgehalten. Durch die ständig wachsende Bevölkerungszahl war das Haus Nr. 48, das auch als Gemeindeschmiede und Gemeindehaus diente, zu klein geworden. 1867 wurde der Schulunterricht deshalb in einen Neubau verlegt.

Seit 2013 beherbergt das renovierte Haus eine Kinderkrippe, die Günter-Lang-Krippe. Es wurde von der König-Ludwig-Stiftung in Zusammenarbeit mit den Architekten Ludwig und Lackner & Roth saniert und umgebaut.

Beschreibung des Baudenkmals

Zweigeschossiger Satteldachbau mit verputztem Erdgeschoss, verschiefertem Obergeschoss und Giebeln und nördlich angebauter ehemaliger Schmiede, erdgeschossiger Satteldachbau, 1738 bis 1740, Verschieferung um 1867.

Lohbauersche Land-Chronik

Im alten Schulhause Nr. 48, welches 1708 von einem Christoph Leibold erbaut wurde, wohnten vor ungefähr 100 Jahren die Mauthner, welche die Mauth von den Händlern, welche von dem Dompropsteillichen in das Nürnbergische oder umgekehrt wollten, erhoben. Als Grenzzeichen zwischen beiden Gebieten waren Grenzpfähle angebracht und zwar befand sich ein solcher bei der Steinacher Brücke am sogenannten Landgraben, ein anderer stand an der Heubrücke über der Regnitz. Diese Grenzpfähle hatten auch noch eine andere Bedeutung für die Bewohner der beiden Gebiete. Suchte sich ein Militärflüchtiger seiner Pflicht zu entziehen, so floh er gewöhnlich in das Nachbargebiet. Erreichte er den Grenzpfahl, so konnte ihn der Arm der Gerechtigkeit nicht mehr fassen und er war frei. Dieselbe Freiheit genoß auch ein Verbrecher, wenn nicht Auslieferungsverträge errichtet waren. Auch befand sich in dem Mauthhause die Gemeindeschmiede.[1]

Literatur

  • Harald Hoffmann und Vereinskartell Stadeln: Festschrift 700 Jahre Stadeln, 1996, S. 82

Lokalberichterstattung

Bilder

  1. Land-Chronik, Fürth 1892, S. 358-359