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Baujahr
1911
Geokoordinate
49° 30' 38.19" N, 10° 57' 20.16" E

Die Flexdorfer Mühle ist eine ehemalige Mühle im Fürther Ortsteil Flexdorf. Sie liegt an der Flexdorfer Straße 1 und wurde von der Zenn angetrieben.

Geschichte

Die Mühle wurde bereits 1326 erwähnt, als Gottfried II. und Margaretha von Brauneck am 8. Februar Gründlach - darunter auch die "Mul zu Fleckstorf" - an den Nürnberger Burggrafen Friedrich IV. verkauften.[1]

Vom Burggrafen Friedrich IV. (1287 - 1332) ging die Mühle in den Besitz verschiedener mittelalterlicher Nürnberger Stiftungen, wie dem Heilig-Geist-Spital, der Schürstab’schen Pfründe und einer Priesterpfründe des Spitals, über. Nach einer Urkunde von 1397 verkaufte ein Eberhard Hemler die Mühle an Marquardt Zepf. Der Verkauf auf Wiederkauf (älteste Form eines zinsbaren Darlehens) dieser Mühle von Nürnberg ist für die Jahre 1414 und 1535 belegt. Danach werden als Müller bzw. Mühlenbesitzer genannt: 1557 Hans Hammerthal, 1604 Michael Ebersberger, 1656 Michael Hoffmann, 1720 Georg Ruttensteiner.

Ruttensteiner verkaufte am 20. Februar 1764 die Mühle mit all ihren Zugehörungen für 9600 Gulden an Abraham Daniel Andreas Eckart (geb. 1743 in Fürth, gest. 1797), Sohn des Dompröpstlichen Untermüllers Georg Friedrich Eckart in Fürth. Der Sohn von Daniel Eckart, Konrad Eckart (1773 - 1843), führte die Mühle weiter, welcher nach dem Ableben seiner Mutter Maria Charlotte Eckart durch Erbvergleich mit seinen Geschwistern 1819 in ihren Besitz kam.

Konrad Eckart blieb aber unverheiratet und ohne Nachkommen. In seinem Testament vom 25. April 1842 bestimmte er seine beiden jüngsten, in Erlangen lebenden Neffen Konrad Ernst Vierzigmann (1800 - 1860) und Georg Friedrich Josef Vierzigmann (1808 - 1865) als Erben. Als Mühlgutsbesitzerin wird dann aber Dorothea Memmert (1802 - 1851), die Tochter einer geborenen Eckart aus Flexdorf - ihre Mutter ist wohl eine der bisher nicht namentlich bekannten Schwestern von Konrad Eckart - genannt. Sie heiratete am 19. November 1844 den Erlanger Müller Georg Beck, Sohn des bereits verstorbenen Mühlenbesitzers Johann Beck. So gelangte im Jahr 1852 der Witwer Beck in den Besitz der Mühle.

Doch Beck verkaufte sie bereits am 5. Juli 1855 einschließlich des gesamten Grundbesitzes für 18.000 Gulden an die Eheleute Johann Georg Braun, Metzgersohn aus Windsbach, und Margaretha, geb. Galster, die hier 9 Kinder bekamen, von denen aber 5 bereits im Säuglingsalter starben. Am 14. Juni 1869 kauften der Müller Georg Heinrich Galster (1839 - 1885), Mühlenbesitzersohn aus Doos und seine Verlobte, Margaretha Hubinger (1846 - ?), Müllerstochter aus Münchaurach (heute Ortsteil der Gemeinde Aurachtal), die am 19. August 1869 heirateten, den Gesamtbesitz für 27.0000 Gulden. Der Müller Galster starb am 30. Juni 1885 an „Lungenlähmung“; seine Witwe wurde Alleineigentümerin und veräußerte ihren Besitz bald.

Den Großteil des Besitzes erwarben am 16. August 1886 die Handelsleute Isaak Früh[2] und Seckel Neu[3] aus Fürth für 73.000 Mark.[1]


Das Wohnhaus brannte 1911 ab; es wurde danach neu errichtet.[1] Das angrenzende Mühlengebäude soll circa 1910 [?] erbaut worden sein, verfügt über 4 Geschosse mit jeweils circa 170 m² Fläche und steht nicht unter Denkmalschutz. Die Grundstücksfläche beläuft sich auf circa 3.458 m².

Literatur

  • Wolfgang Mück: Müller und Mühlen im Zenngrund - Vom Werden und Vergehen einer fast verschwundenen Welt. Mittelfränkische Studien, Band 24, Selbstverlag des Historischen Vereins für Mittelfranken, Ansbach 2014, ISBN 978-3-87707-908-9; Kapitel 14: Die Mühlen am Unterlauf der Zenn: Die Flexdorfer Mühle, S. 542 - 549

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Wolfgang Mück: Müller und Mühlen im Zenngrund. Mfr. Studien, Bd. 24, Selbstverlag Hist. Ver. f. Mfr., Ansbach 2014
  2. “Vieh-, Hopfen- u. Cigarrenhändler, Hirschenstraße 21i“ nach „Adreß- und Geschäfts-Handbuch von Fürth für das Jahr 1886“, S. 55, heute Hirschenstraße 62
  3. Hopfenhändler, Theaterstraße 41 nach „Adreß- und Geschäfts-Handbuch von Fürth für das Jahr 1886“, S. 109, heute Theaterstraße 20

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