Konrad Eras jr.

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Konrad Eras (geb. 28. Dezember 1876 in Kirchröttenbach[1], gest. 28. Februar 1941 in Nürnberg[2]) war ein Fürther Bauführer, Bauunternehmer und Architekt.

Leben

Konrad Eras jr. war der zweite Sohn des Bauunternehmers Konrad Eras sen. und seiner Ehefrau Anna, geborene Regelein. Er besuchte die Bauschule Nürnberg und war wohl schon am Anfang seiner beruflichen Laufbahn in die väterlichen Projekte involviert.

Eras gründete am 1. Januar 1908 sein Baugeschäft Conrad Eras jr., die Firma hatte ab 19. Sept. 1908 ihr Büro in der Jakobinenstraße 30.[3]

Als Nürnberger Einwohner, aber heimatberechtigter Fürther, beantragte er beim Nürnberger Stadtmagistrat am 11. September 1914 ein Verehelichungszeugnis, der das Gesuch an den Fürther Stadtmagistrat weiterleitete. Dieser holte die üblichen Erkundigungen ein; danach war Eras ohne Steuer- und Umlagenrückstände, aber der Amtsanwalt Erhard am kgl. Amtsgericht Lauf teilte am 20. des Monats mit, dass dieser 12 mal vorbestraft ist (Strafliste ist nicht überliefert). Seine Braut Walburga Nüsslein, wohnhaft in Neuburg a. d. Donau, war unbescholten. So erging am 16. Oktober 1914 der Beschluss des Stadtmagistrats Fürth, Unterschrift Kaufmann, dem zu Nürnberg wohnhaften Konrad Eras gegen eine Gebühr von 60 M das Verehelichungszeugnis auszustellen.
Allerdings verjährte das Zeugnis ungenutzt, somit stellte Eras am 10. Mai 1915 im Fürther Rathaus ein erneutes Gesuch. Er gab an, dass die Verhältnisse zu den Personen dieselben geblieben seien, nur haben er und seine Braut die Wohnung nach Gunzenhausen verlegt. Wieder wurden die Abfragen der einschlägigen Stellen durchgeführt; neu hinzu kamen in der Strafliste von Konrad Eras drei Vergehen der Beleidigung mit jeweiligem Strafmaß von 7 M oder ersatzweise 1 Tag Gefängnis. Der Stadtmagistrat beschloss am 27. Mai 1915, das Verehelichungszeugnis auszufertigen. Walburga Nüsslein holte es am 14. Juni ab und bezahlte die Gesamtgebühr von 65 M 10 Pf. Den Staatsbürgereid leistete Eras am 7. August 1915 in Gunzenhausen.[1]

Etwa um die Jahreswende 1921/22 kehrte er wieder nach Fürth zurück und wurde Teilhaber der von seinem Bruder Johann Friedrich Eras 1920 gegründeten Süddeutschen Baugesellschaft m. b. H. , der Firmenname wurde dann zeitweise mit dem Zusatz „Gebrüder Eras“ versehen. Um 1936 gingen die Gebrüder Eras wieder geschäftlich getrennte Wege, es entstand die Bauunternehmung Konrad Eras Hoch- und Tiefbau, die später zur „R. Schönwasser KG Hoch- und Tiefbau, vorm. Bauunternehmung Konrad Eras Fürth“[4] wurde.

Familie

Konrad Eras heiratete im Juli 1915 in Nürnberg das Büffetfräulein Walburga Nüsslein, geb. 7. Juni 1887 in Hütting (heute Ortsteil von Markt Rennersthofen).

Über Kinder des Ehepaares ist (derzeit) nur bekannt, dass am 10. Oktober 1919 in Hütting der Sohn Konrad Eras jr.+ geboren wurde. Dieser kam im Alter von 24 Jahren am 26. November 1943 in der Schlacht am Dnepr bei Kol. Slobodka ums Leben, er wurde in der Kriegsgräberstätte Shytomyr/Ukraine begraben.[5]

Wohn- und Geschäftsadressen

Wegzug im Lauf des Jahres 1908 nach Nürnberg, Ferdinandstraße (nahe der Fürther Kreuzung), Rückkehr nach Fürth bereits im Sept. 1908

Ohne Abmeldung 1911 wieder verzogen

  • Nürnberg: Konradstraße 15, wiederum nahe der Fürther Kreuzung (lt. Eintrag des Fürther Einwohnermeldeamts vom Sept. 1914)
  • Gunzenhausen: Weißenburger Straße 11[6] (lt. Eintrag des Fürther Einwohnermeldeamts vom Mai 1915)

Rückkehr nach Fürth etwa um die Jahreswende 1921/22

Werke

Werke als Architekt

 ObjektArchitektBauherrBaujahrAkten-Nr.Baustil
Georgenstraße 41Mietshaus in EcklageKonrad Eras jr.Konrad Eras jr.1899D-5-63-000-306Neurenaissance
Neu-Nürnberger-Stil
Lange Straße 86MietshausKonrad Eras jr.
Architekturbüro Bräutigam und Wießner
Paul Ritzler1906D-5-63-000-711Jugendstil

Werke als Bauherr[7]

 ObjektBauherrArchitektBaujahrAkten-Nr.Baustil
Cadolzburger Straße 48MietshausKonrad Eras jr.Fritz Grünbauer1901D-5-63-000-167Neurenaissance
Erlanger Straße 24MietshausKonrad Eras jr.Peter Köhler1900D-5-63-000-195Neu-Nürnberger-Stil
Erlanger Straße 26MietshausKonrad Eras jr.Peter Köhler1900D-5-63-000-196Neu-Nürnberger-Stil
Georgenstraße 41Mietshaus in EcklageKonrad Eras jr.Konrad Eras jr.1899D-5-63-000-306Neurenaissance
Neu-Nürnberger-Stil
Jakobinenstraße 28MietshausKonrad Eras jr.Architekturbüro Bräutigam und Wießner1908D-5-63-000-504Jugendstil
Jakobinenstraße 30MietshausKonrad Eras jr.Architekturbüro Bräutigam und Wießner1907D-5-63-000-505Jugendstil
Jakobinenstraße 32Mietshaus in EcklageKonrad Eras jr.Architekturbüro Bräutigam und Wießner1908D-5-63-000-506Jugendstil
Karlstraße 13MietshausKonrad Eras jr.Architekturbüro Bräutigam und Wießner1903D-5-63-000-538Neu-Nürnberger-Stil
Maistraße 3MietshausKonrad Eras jr.Wilhelm Horneber1909D-5-63-000-785Jugendstil
Maistraße 5; Nürnberger Straße 39MietshausKonrad Eras jr.Architekturbüro Peringer und Rogler1909D-5-63-000-787Jugendstil
Nürnberger Straße 82MietshausKonrad Eras jr.Carl Frank1902D-5-63-000-1001Neurenaissance
Sigmund-Nathan-Straße 10MietshausKonrad Eras jr.
Karl u. Julius Bina
Ebert und Groß1909D-5-63-000-1291Jugendstil
Sigmund-Nathan-Straße 12MietshausKonrad Eras jr.Ebert und Groß1909D-5-63-000-1748Jugendstil
Turnstraße 5MietshausKonrad Eras jr.Jakob Christian Bantel
G. Wilfert
Fritz Grünbauer
1901
1864
D-5-63-000-1402Neu-Nürnberger-Stil

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Akten des Stadtmagistrats Fürth: „Eras, Konrad, Bauführer, von Fürth; Ausstellung des Verehelichungszeugnisses. 1914“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/E 852
  2. Angabe nach StadtAN GSI 180 Nr. 343.885, Autor: Walter Bauernfeind vom 18.08.2020
  3. Familienbogen Eras, Konrad, geb. 1876; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  4. Akten des Stadtrats Fürth: Beweglicher Dampfkessel Fabrik-Nr. 9725 - Revision; StadtAFÜ Sign.-Nr. 8/649/A 217
  5. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Soldatenfriedhof in Schytomyr, Gedenkseite Konrad Eras (abgerufen am 24.09.2020) - online
  6. siehe Baudenkmäler in Gunzenhausen nach Ortsteilen: Gunzenhausen Weißenburger Straße 11 (Wikipedia)
  7. die Zuweisung als Bauherr auf Konrad Eras sen. oder jr. basiert ausschließlich auf Angaben von Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 495; weitere Belege liegen derzeit nicht vor