Die Rednitz ist ein fränkischer Fluss, der seinen Namen von Georgensgemünd bis Fürth trägt, hier die Pegnitz aufnimmt und mit ihr die Regnitz bildet. Sie ist insgesamt 46,48 km lang und weist mit allen Nebenflüssen ein Einzugsgebiet von 2 119 km2 auf. Die Rednitz ist auf ganzer Strecke als ein Gewässer 1. Ordnung eingestuft.[1][2]

Die Rednitz vom Badsteg aus gesehen
Rednitzhochwasser Weihnachten 1986

Überblick

Die Rednitz entsteht aus dem Zusammenfluss der Fränkischen und der Schwäbischen Rezat. Nach dem Zusammenfluss von Pegnitz und Rednitz wird der Fluss Regnitz genannt; diese fließt bei Bischberg, nordwestlich von Bamberg, in den Main. Im Volksmund im Fürther Raum heißen alle drei Flüsse "Bängertz".

Der Name "Rednitz" kommt aus dem Slawischen und bedeutet vermutlich "Schönfluss", wohl wegen des - früher - klaren Wassers. Der Flussgrund besteht aus Blasensandstein, deshalb konnte bei der Furt der Fluss gut durchquert werden.

Im frühen Mittelalter war die Rednitz ein wichtiger Reiseweg für die Könige bei ihrem Zug durchs Land. Dieses Reisen mit flachen Booten hatte den Vorteil, dass es schneller und sicherer war als Reisen über Land - siehe hierzu z. B. die Fürther Gründungssage.

Überschwemmungsgebiet

Für die Rednitz wurde im Stadtgebiet von Fürth in den Gemarkungen Fürth und Dambach im Jahr 1998 ein Überschwemmungsgebiet festgesetzt (ÜVO).[3] Das als Fachbehörde zuständige Wasserwirtschaftsamt Nürnberg berechnete das Überschwemmungsgebiet der Rednitz nach aktuellen Anforderungen neu. Die Stadt Fürth hat durch die eigenständige Überschwemmungsgebietsverordnung Rednitz – RednitzÜV vom 23. August 2016 das Überschwemmungsgebiet an der Rednitz im Stadtgebiet amtlich neu festgesetzt. Mit Erlass dieser Verordnung wurde die Rednitz aus der bestehenden ÜVO gestrichen.[4]

Pegel Neumühle

Bei Rednitz-km 6,6 (Nullpunkt liegt am Zusammenfluss mit der Pegnitz) - gleich unterhalb der Fernabrücke, am südlichsten Punkt Fürths - befindet sich der Pegel Neumühle des Wasserwirtschaftsamts Nürnberg. Das Pegelhaus ist auf Fürther Grund gelegen, die Messstelle im Gewässer gehört bereits zu Oberasbach. Am Pegel Neumühle hat die Rednitz ein Einzugsgebiet von 1.847 km². Der Pegelnullpunkt liegt derzeit bei 287,47 mNN (zuvor 287,38 mNN). Aufgrund seiner Bedeutung wird dieser Pegel vollautomatisch gemessen; die Messwerte und eine Webcam an der Pegelmessstelle sind im Internet verfügbar.[5]

Für den Pegel Neumühle liegen seit 1910 - mit Ausnahme der Jahre 1944 – 1947 - Beobachtungen vor. Für den Zeitraum 1911 – 2006 ergaben die statistischen Auswertungen der Abflüsse folgende hydrologische Hauptwerte:[6]

NQ (Niedrigwasserabfluss) 1,50 m3/s am 27.06.1976
MNQ (mittlerer jährlicher Niedrigwasserabfluss) 4,75 m3/s
MQ (Mittelwasserabfluss) 12,3 m3/s
MHQ (mittlerer jährlicher Hochwasserabfluss) 99,6 m3/s
HQ (Hochwasserabfluss) 266 m3/s am 23.02.1970

Der Abfluss der Rednitz am Pegel Neumühle ist in Trockenzeiten durch die Niedrigwasseraufhöhung der Überleitung von Altmühl- und Donauwasser beeinflusst.[7]

1997 U-Bahntunnel Unterquerung der Rednitz

Die Unterquerung der Rednitz erfolgte so, dass mittels Metallspundwände die eingerammt wurden ein geschlossener Spundkasten erstellt wurde, der bis zum halben Flussbett reichte. Nach Trockenlegung durch starke Pumpen konnte dann hier auf das Niveau der U-Bahn Trasse tiefer abgebaut werden. Begonnen wurde auf der östlichen Seite zur Stadthalle hin. Durch die Verengung des Flussbettes erhöhte sich die Fließgeschwindigkeit der Rednitz erheblich. Um die dadurch erwartenden Auswaschungen am Flussufer am Kulturforum zu verhindern, wurden durch LKW und Bagger große Steinblöcke auf 30 Meter am Uferbereich entlang eingebracht. Die andere Flusshälfte wurde nach Fertigstellung der Tunnelröhre bis Flussmitte nach dem gleichen Prinzip erstellt. [8]


Literatur

Siehe auch

Weblinks

Lokalberichterstattung

  • U-Bahn-Tunnel unterquert die Rednitz. In: Fürther Nachrichten vom 18. März 1997 (Druckausgabe)
  • Volker Dittmar: Sicherheit für Weikershof. In: Fürther Nachrichten vom 25. Januar 2017 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de vom 26. Januar 2017 - online abrufbar
  • Wolfgang Händel: Keine Chance für legales Baden im Fluss. In: Fürther Nachrichten vom 19. Juni 2018 (Druckausgabe) bzw. Baden im Fluss bleibt in Fürth verboten. In: nordbayern.de - online abrufbar
  • Volker Dittmar: Neuer Anlauf zum Hochwasserschutz. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2019 (Druckausgabe)
  • Wolfgang Händel: Das Kreuz mit dem Badeverbot. In: Fürther Nachrichten vom 17. August 2020 (Druckausgabe) bzw. Kein Badespaß: Fürth pocht auf das Verbot in Flüssen. In: nordbayern.de vom 17. August 2020 - online abrufbar
  • Claudia Ziob: Fans des Flussbads dürfen hoffen. In: Fürther Nachrichten vom 24. September 2020 (Druckausgabe)
  • Wolfgang Händel: Fällt das Badeverbot an der Rednitz? In: Fürther Nachrichten vom 18. März 2021 (Druckausgabe) bzw. Überraschende Wendung: Fürth will das Badeverbot an der Rednitz kippen. In: nordbayern.de vom 18. März 2021 - online abrufbar
  • Wolfgang Händel: Kommando zurück: Das Badeverbot bleibt. In: Fürther Nachrichten vom 19. Juni 2021 (Druckausgabe) bzw. Neue Kehrtwende – Kommando zurück: Das Fürther Badeverbot bleibt. In: nordbayern.de vom 19. Juni 2021 - online abrufbar

Einzelnachweise

  1. nach Kartendienst Gewässerbewirtschaftung Bayern, Wasserkörper-Steckbrief Rednitz, Tabelle für Flusswasserkörper 2_F016 und 2_F018
  2. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern - Stand 2016 (Bayerisches Landesamt für Umwelt) - Flussgebiet Main, S. 34
  3. Überschwemmungsgebietsverordnung - ÜVO - vom 13. Juli 1998 i. d. F. vom 30. Juli 2001, siehe Internetportal der Stadt Fürth
  4. Fürther Amtsblatt Nr. 16 vom 14. September 2016, S. 39/40 - Internetportal der Stadt Fürth
  5. Hochwassernachrichtendienst Bayern Pegelauswahl über Detailkarte Regnitz
  6. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch - Rheingebiet, Teil II, Main 2006, Hrsg. Bayer. Landesamt für Umwelt
  7. Überleitungssystem Donau-Main, Funktionsbeschreibung des Betreibers Wasserwirtschaftsamt Ansbach
  8. In:Fürther Nachrichten vom 3. März 1997 (Druckausgabe)

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