Mayer Amschel Rothschild (geboren 23. Februar 1744 in Frankfurt am Main; gestorben 19. September 1812 ebenda) war ein deutscher Kaufmann und Bankier. Er ist der Gründer des Hauses Rothschild.

1755 bis 1756 lebte er in Fürth und war an der Jeschiwa (Talmud- und Thoraschule) ein Schüler von David Strauss. Warum er nach Fürth geschickt wurde, ist nicht geklärt (auch in Frankfurt gab es eine angesehene Jeschiwa). Vielleicht liegt die Erklärung darin, dass der Oberrabbiner in Fürth aus Frankfurt stammte und evtl. den Vater kannte.[1] Die üblichen Erklärungen gehen eher dahin, dass in Fürth, möglicherweise anders als in Frankfurt, auch säkulare Fächer unterrichtet wurden.[2] Aufgrund des frühen Tods der Eltern brach Rothschild die Ausbildung zum Rabbiner aber ab, wurde erfolgreicher Bankier und Begründer der Rothschild-Dynastie. Ob er tatsächlich Rabbiner werden sollte, ist ebenfalls nicht sicher geklärt, liegt aber nahe.[3]

Literatur

  • Amos Elon: Der erste Rothschild. Biographie eines Frankfurter Juden. Reinbek 1999, ISBN 3-499-60889-8.
  • Niall Ferguson: Die Geschichte der Rothschilds. Propheten des Geldes, 2 Bände. DVA, München, Stuttgart 2002, ISBN 3-421-05354-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. eine von den Biografen bisher übersehene und von Dr. Alexander Mayer auf Rätselhaftes Fürth zur Diskussion gestellte These
  2. Diese Vermutung, dass evtl. an den Fürther Jeschiwot säkulare Fächer gelehrt wurden, die dann zur Verschickung Mayer Amschel Rothschilds geführt hätten, kann als widerlegt angesehen werden. Unterricht an der Jeschiwa war reiner Religionsunterricht. Die Diskussion um säkulare Fächer fand erst 100 Jahre später statt (siehe den Streit um die israelitische Bürgerschule in Fürth). M.A. Rothschild schreibt in einem Brief an seinen Sohn Nathan, dass er in seiner Ausbildung in Fürth nur ein Religionsschüler (Bocher) gewesen sei.
  3. Amos Elon: Der erste Rothschild. Biographie eines Frankfurter Juden. Reinbek 1999, S. 57; Rätselhaftes Fürth (Facebook-Gruppe), Thread vom 8. Februar 2023

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