Nürnberger Straße
Die Nürnberger Straße (erst "Nürnberger Landstraße", Teilstück in Fürth der Bundesstraße 8, Nr. 1-180) ist eine Straße in der Fürther Oststadt. Sie führt von der Königstraße bis zur Nürnberger Stadtgrenze. Ab dort setzt sie sich als "Fürther Straße" bis zum "Plärrer" fort.
Geschichte
Die Nürnberger Straße wurde unter dem preußischen Minister Karl August von Hardenberg neu angelegt. Die breite Straße erhielt von Anfang an ein teueres Pflaster - für welches zur Schikane die Nachbarstadt Nürnberg aufkommen musste.
Bedeutung für den Fortschritt
Als komfortabler Ersatz für frühere, wesentlich unbequemere - weil unbefestigte und mit Zollrechten belegte - Strecken, z.B. über die Nürnberger Bärenschanzstraße und Lange Straße, hatte die Nürnberger Straße von Anfang an eine große Bedeutung für den Reise- und Handelsverkehr beider Städte, welche durch diesen Neubau maßgeblich zusammengeschoben wurden.
Die schnurgerade Strecke war Ende des 18. / Anfang des 19. Jahrhunderts die meist befahrene Straße im Königreich Bayern. Unter anderem deshalb wurde auf dem Nürnberger Teil dieser Strecke die Ludwigseisenbahn angelegt. In Fürth dagegen benützte diese die Trasse der heutigen Hornschuchpromenade bis zum Ludwigsbahnhof auf der heutigen Fürther Freiheit. Dagegen fuhr die Pferdestraßenbahn ab ihrer Eröffnung 1881 und nach der Elektrifizierung 1896 die elektrische Straßenbahn bis zu ihrer Umlegung 1927 auf die Trasse der stillgelegten Ludwigsbahn durch die Nürnberger Straße von der Stadtgrenze bis zu ihrem Ende an der Königstraße, wo sie dann durch die damalige Peterstraße und heutige Gustav-Schickedanz-Straße zum Ludwigsbahnhof in der Weinstraße (Rudolf-Breitscheid-Straße) abzweigte. Auch heute noch sind an manchen Häusern der Nürnberger Straße die Rosetten der Oberleitungsbefestigung zu sehen.
Prägende und bedeutsame Gebäude
- Nr. 3 - Babylon-Kino, raum4, Kioski
- Nr. 15 - Auferstehungskirche
- Nr. 79 - Deutsches Haus
- Nr. 83/85 - Zwillingshäuser
- Nr. 88, 100 - Luftschutzräume
- Nr. 147 - Autohaus Pillenstein
- Nr. 156 - Pflastergeld-Einnahmestelle
- Nr. ? - Ältestes Deutsches Bahnwärterhäuschen
Bilder
Boden-Monogramm in Terazzo des Bauherrn "A. Mayer" (August Mayer (1869-1933), u.a. Gastwirt der Sieben Schwaben, Bruder von Anton Mayer)
Straßenansicht des Baudenkmals Nürnberger Straße 21, ehemaliges Verwaltungsgebäude der DETAG
Blick aus der Zähstraße auf das Haus Nürnberger Straße 79, März 2022
Autobahndirektion Nordbayern, Dienststelle Fürth in der Nürnberger Straße 18, 2015
Das ehem. "Braune Haus", vormals Sitz der NSDAP in Fürth – vereinfachter Wiederaufbau nach Kriegsschaden, Nr. 5 ebenfalls betroffen (links daneben)
Babylon-Kino
Alte Geismann-Werbung, ehemalige Bäckerei Nürnberger Straße 30
Nürnberger Str. 134, Rückgebäude an der Hornschuchpromenade
Giebelfront der Zwillingshäuser, Nürnberger Straße 83/85.
Nürnberger Str. 134, Rückgebäude an der Hornschuchpromenade, Detail
Giebelfront der Zwillingshäuser, Nürnberger Straße 83/85.
Auferstehungskirche und Hiroshima-Mahnmal im Stadtpark, Juli 2001
Werbung der Firma Emil Stahl Wellpappenwerke 1996
Werbung vom Autohaus Pillenstein von 1996
Werbung Kino Babylon in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 2 1991
Werbung vom Autohaus Pillenstein vom 3.6.1989
Werbung der Fahrschule Reim in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 1 1976
Brief Petra Autoverleih vom Autohaus Pillenstein 1971
Werbung von Sport Baier in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 2 1970
Die Pflastergeld-Einnahmestelle, ehemals an der Einmündung der Hornschuchpromenade in die Nürnberger Straße.
Werbung Autohaus Gebrüder Heubeck heute Auto-Heubeck in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 6 1967
1961: zeitgenössische Werbung der Firma Emil Stahl Wellpappenwerke
Werbung von Fahrrad-Uhlmann in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 3 1959
Werbung der Fränkischen Papierindustrie Fröpa in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 3 1959
Das "Braune Haus", Sitz der NSDAP in Fürth (1934) – aufgrund des Plakates sehr wahrscheinlich vor der Volksabstimmung über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs am 19. August 1934 (Befestigungsschrauben des Emblems über dem Eingang sind noch vorhanden)
Das älteste deutsche Bahnwärterhaus, ehemals an der Stadtgrenze, im Hintergrund das später versetzte Denkmal der Ludwigseisenbahn, 1934
Werbung im Fürther Adressbuch von 1931 der Spielefabrik L. Kleefeld & Co.
Gruß von der Fürther Kirchweih, historische Ansichtskarte mit Blick in die Nürnberger Straße, um 1910
Steindruck der Auferstehungskirche 1835
Wohnhausgruppe „Ammon“, Nürnberger Str. 134, rückwärtige Ansicht von Hornschuchpromenade, Aufnahme um 1907
Der von Alfred Nathan gestiftete König-Ludwig-Brunnen in seiner ursprünglichen Gestalt, vor der Schleifung durch die Nationalsozialisten.
Literatur
- Gerhard Pfeiffer: Der Neubau der Nürnberg-Fürther Straße im Beginn des 19. Jahrhunderts. In: Fürther Heimatblätter, Neue Folge, 7. Jg., 1957, Nr. 3/4
- Nürnberger Straße. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 274
- Nürnberger Straße. In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth, Lipp, 1994, S. 298 - 319
Lokalpresse
- Sabine Dietz: Ein Herz für die Nürnberger Straße? SPD und Grüne fordern städtische Hilfe für Einzelhandel - CSU: «Schaufensteranträge«. In: Fürther Nachrichten vom 29. Dezember 2009 - FN