Dr. phil. Bernhard Bauer (geb. 2. März 1857 in Bamberg; gest. 14. November 1913 in Fürth) war Stadtschulrat. Er war verheiratet, aus der Ehe stammte ein Kind.

Leben und Wirken

Nach der allgemeinen Schulausbildung zeigte sich offensichtlich ein besonderes Interesse am Lehrberuf, so dass seine Eltern Bauer auf die kgl. Präparandenschule nach Wunsiedel schickten. Anschließend wechselte Bauer 1873 an das kgl. Schullehrerseminar in Altdorf, das er 1875 erfolgreich und als einer der talentiertesten Zöglinge abschloss. Von 1875 bis 1879 arbeitete Bauer als Hilfslehrer bzw. bis 1872 in Augsburg als Volksschullehrer.

Am 1. Oktober 1882 begann seine Laufbahn als Schulverweser in Fürth, also als Vertretung für eine vakante freie Stelle eines Lehrers. Dieser Aufgabe ging er ca. 10 Jahre nach, ehe er sich 1892 im Alter von 35 Jahren entschied, selbst erneut die Schulbank zu drücken. Er legte im Juli 1892 die sog. Reifeprüfung (Abitur) am kgl. Realgymnasium ab und studierte anschließend berufsbegleitend an der Technischen Hochschule in München. Er promovierte am 31. Oktober 1893 und bestand mit Auszeichnung das Spezialexamen. Während seiner Studienzeit, am 17. April 1983, wurde er zum städtischen Schulrat, Stadtschulreferent und kgl. Stadtbezirksschulinspektor ernannt. Fast 20 Jahre füllte er diese Funktion mit viel Engagement und Leben aus. Er baute das Fürther Schulwesen deutlich aus und strukturierte, so dass sich die Zahl der Lehrkräfte während seiner Amtszeit sich fast verdoppelte. Ebenfalls wurde in seiner Amtszeit eine Schulaufsichtsbehörde durch das Oberlehrerinstitut errichtet.

Viele Reformen begleitete Bauer während seiner Amtszeit. Die bis dahin übliche Sonntagsschule wurde ohne Ausnahmen für Knaben und Mädchen übergeführt in eine sog. Fortbildungsschule. Damit ging einher, dass ein 8. Schuljahr - nur für Knaben - eingeführt wurde. Zusätzlich wurden Hilfsklassen in der Übergangszeit eingeführt, sowie eine Jungendpflege und Jungendfürsorge aufgebaut.

Weitere Erfolge bzw. Maßnahmen, die in Dr. Bauers Amtszeit hineinfallen, sind die Einführung und Einstellung des Schularztes, die Errichtung einer Schulzahnklinik und die Eröffnung einer Waldschule. Zusätzlich wurden Schulbäder weiter ausgebaut.

Zu seinen größten Verdiensten für das Schulwesen in der Stadt Fürth gehört sein Engagement für die höhere Mädchenbildung. So konzipierte und organisierte er sich für die höhere Mädchenbildung ein, was zum Bau des Schulgebäudes an der Tannenstraße führte („Höhere Töchterschule“, 1907 eröffnet) und die Angliederung einer Städtischen Handelsschule für Mädchen (Erweiterungsbau 1909 bezogen).

Dr. Bauer litt unter einem fortschreitenden Nieren- und Herzversagen, weshalb er bereits im Sommer 1912 im Alter von 55 Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden musste. Ein Jahr später, am 14. November 1913, verstarb Dr. Bauer an den Folgen seiner Erkrankung, die im Nachruf als eine "Erlösung" für ihn beschrieben wurde. Seine Frau, die er am 27. November 1894 in Fürth geheiratet hatte, überlebt ihn. Das gemeinsame und einzige Kind war bereits ebenfalls verstorben. Dr. Müller wurde im Johannisfriedhof in Nürnberg neben seinem Kind beerdigt.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. August Müller: Bericht über die Volksschulen und die städtischen Bildungsanstalten der Stadt Fürth i. B., Hrsg. Stadt Fürth, Eigenverlag, 1935, S. 4

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