Robert Bohn, geb. 1893
- Vorname
- Robert Albert
- Nachname
- Bohn
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 9. Juli 1893
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 3. April 1956
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Maurer, Maurermeister
- Religion
- evangelisch-lutherisch
Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
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Bayerischer Militärverdienstorden | 20 Dezember 1914 | 3. Klasse mit Schwertern |
Eisernes Kreuz II. Klasse | 18 Juli 1917 |
Adressart | VonObjekt |
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Letzter Wohnort | Höfener Straße 52 |
Robert Albert Bohn (geb. 9. Juli 1893 in Fürth[1]; gest. 3. April 1956 in Fürth[2]) war ein Fürther Maurer, Polier und Maurermeister.
Leben
Robert Bohn kam als erstes Kind des Maurergeschäftsführers und späteren Maurermeisters Karl Bohn und seiner Ehefrau Katherina, geborene Grießgau in Fürth zur Welt. Er erlernte das Maurerhandwerk und war bis März 1912 als Bauführer im väterlichen Betrieb beschäftigt, danach war er kurze Zeit Baupraktikant.
Am 22. Oktober 1912 trat er als Zweijährig-Freiwilliger in den Militärdienst beim kgl. bayer. 6. Feldartillerie-Regiment in Fürth ein. Nach Ableistung von 1 Jahr, 9 Monaten und 10 Tagen Dienstzeit brach der Erste Weltkrieg aus, Bohn verblieb bei Mobilmachung als ausgebildeter Richtkanonier und Geschützführer bei der 1. Batterie und zog sogleich ins Feld.
Zu Beginn nahm er am 20./21. August 1914 an der Schlacht in Lothringen teil, im Anschluss folgte die Schlacht vor Nancy-Epinal (Luneville), bei der er am 2. September bei der Ortschaft Athienville durch Streifschuss am rechten Arm leicht verwundet wurde. Nach kurzer Revierbehandlung war er weiter bis 14. September an Kämpfen zwischen Maas und Mosel beteiligt, dann kam er vom 19. bis 30. September auf den Maashöhen zum Einsatz. In der Folgezeit – vom 1. Oktober 1914 bis 1. Januar 1915 – war Bohn bei den unter großen Strapazen und enormer Härte geführten Kämpfen an der Feldschanze Bois Brûlé[3] dabei, eine der am heftigsten umkämpften Positionen der gesamten Westfront. In diesem Gebiet, auf den Höhen von Apremont, gingen die Kämpfe weiter; Bohn war bei Angriffen im Ailly-Wald und bei La Vaux Féry (Kuhkopf) beteiligt, wurde dort am 26. Mai 1915 zum überzähligen Gefreiten befördert und blieb bis 6. Oktober 1915 in diesem Frontabschnitt.
Zwischendurch für zwei Monate bei der bayerischen Ersatzdivision im Einsatz, kam er ab 8. Dezember wieder zu den Kämpfen im Wald von Apremont und Ailly zurück. In der Zeit vom 21. Juli - 13. September 1916 folgten Stellungskämpfe im Artois, bei denen er anfänglich zur 3. Batterie des Regiments versetzt wurde. Danach nahm Bohn vom 14. September 1916 bis zum 3. Mai 1917 an Stellungskämpfen in Französisch Flandern teil, daran anschließend an der Frühjahrsschlacht bei Arras. Ab 21. Mai bis 7. Juli war er wieder in Stellungskämpfen im Artois eingesetzt; in dieser Phase, am 17. Juni 1917, beförderte man ihn zum etatmäßigen Unteroffizier. Danach folgten die Sommerschlacht (8. Aug. - 17. Sept.) und die Herbstschlacht in Flandern (18. Sept. - 29. Dez.).
Am 31. Dezember 1917 wurde Bohn zur bayerischen Flieger-Ersatz-Abteilung II (FEA 2) nach Fürth-Atzenhof in die Werftkompanie versetzt. Nach einem Monat (29. Jan. 1918) kam er zum Rekrutendepot II der bayer. FEA 2; von dort wurde er am 7. April zur bayer. Flugschule 3 der FEA 2 kommandiert und am 22. April 1918 zum etatmäßigen Sergeant befördert. Über seine Tätigkeiten in Atzenhof ist im Detail nichts bekannt, ebenso wenig über die Hintergründe, weshalb Robert Bohn am 20. August zur 1. Ersatz-Batterie des 6. Feldartillerie-Regiments versetzt und von dort am 21. August 1918 aus dem Felddienst entlassen[1] wurde, aber noch am 5. November 1918 zur Artillerie-Schießschule Grafenwöhr abging (die endgültige Entlassung wurde offenbar nicht dokumentiert).[4]
Am 5. Januar 1921 eröffnete er mit seinem Onkel Theodor Bohn die Fa. Robert Bohn jr. & Theodor Bohn, eine Baumaterialienhandlung, deren Sitz sich in der Fabrikstraße 5 und das Lager in der Cadolzburger Straße 2 befanden. Am 7. März 1921 erhielt er seinen Meisterbrief der Handwerkskammer, seit 1. September 1921 führte er auch ein eigenes Baugeschäft. Mitte Februar 1922 schied er als Teilhaber der Baumaterialienhandlung aus und gründete gemeinsam mit seinem Onkel Robert Bohn sen. als Mitinhaber am 1. März 1922 die Fa. Robert Bohn jun. und sen., Baugeschäft und Patentgerüstverleih, mit Büro Schwabacher Straße 17 bzw. später Alexanderstraße 4 und Lager Cadolzburger Straße 14.
Um 1930 wurde der Firmensitz in die Sedanstraße 74 (ab 1949 in Steubenstraße umbenannt) verlegt, Anfang der 1950er Jahre zog das Baugeschäft schließlich in die Höfener Straße 52.
Familie
Robert Bohn heiratete in Sonneberg am 1. September 1918 Anna Lina Paula Sieder, geb. 7. Mai 1894 in Sonneberg (damals Hzm. Sachsen-Meiningen), Tochter des Lagerhalters Emil Sieder und seiner Ehefrau Minna, geb. Schaller. Anna und Robert Bohn hatten zwei (?) Kinder:
- Max Robert Bohn (geb. 17. Juli 1919 in Fürth; gest. 12. November 1920 in Fürth)
- Robert Bohn, geb. 1929
Wohn- und Geschäftsadressen[1]
- Fabrikstraße 5 (heute Neumannstraße 23)
- Theresienstraße 10 (ab 20. Jan. 1919)
- Alexanderstraße 4
- Schwabacher Straße 17 (ab 22. Feb. 1924)
- Sedanstraße 74[5]
- Steubenstraße 74[6]
- Höfener Straße 52[7]
Seine Witwe Anna Bohn lebte zuletzt in der Graf-Pückler-Limpurg-Straße 77 (Fritz-Rupprecht-Heim).[8]
Auszeichnungen
- Bay. Militärverdienstorden 3. Klasse mit Schwertern (20. Dez. 1914)
- Eisernes Kreuz 2. Klasse (18. Juli 1917)
Siehe auch
- Bohn (Personenklärung)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Familienbogen Bohn, Robert Albert; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
- ↑ Kirchenbuch St. Paul, Bestattungen 1952 - 1957, S. 140
- ↑ Bois Brûlé - Feldschanze, Homepage MORTHOMME (abgerufen am 22.01.2021) – online
- ↑ Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 12983, 1; 13945, 9; 18085, 2; 18089, 4; 18227, 1
- ↑ Adressbuch von 1931
- ↑ Adressbuch von 1951
- ↑ Adressbuch von 1956
- ↑ Adressbuch von 1976