Die Pegnitz (mit eigentlichem Quellfluss Fichtenohe 127,34 km lang)[1] fließt ca. 700 m nördlich der Altstadt mit der Rednitz zusammen; die beiden Quellflüsse vereinigen sich zur Regnitz, die bei Bischberg, nordwestlich von Bamberg, in den Main mündet. Die Lauflänge der heutigen Pegnitz auf Fürther Gebiet beträgt rund 3,5 km.

Die Pegnitz vom Karlsteg aus gesehen


Pegnitzregulierung in Fürth

 
Pegnitzbegradigung 1961 im Bereich des Stadtparks
 
Pegnitz Renaturierung 2003 im Bereich der Uferstadt Fürth

In den 1960er Jahren wurde die Pegnitz in Fürth massiv begradigt und verlegt. Im Jahr 2003 wurden im Bereich an der Stadtgrenze und am Espan wieder Flussschleifen angelegt bzw. der Fluss ansatzweise renaturiert.

Katastrophales Fischsterben vom 8. Mai 1883

Nach Entleerung eines lange Jahre im Gebrauch gewesenen Gasbehälters der städtischen Gaswerke Nürnberg wurde am 8. Mai 1883 das Wasser der Pegnitz unterhalb der Nürnberger Einleitung in den Fluss bis über Fürth hinab in hohem Grade mit höchst übelriechenden teerigen Stoffen, welche zum Teil in großen Partien auf dem Pegnitzwasser schwammen, verunreinigt, und es starben die Fische in der Pegnitz und Regnitz in solcher Menge ab, dass Hunderte von Fischleichen noch in Bamberg und Schweinfurt, sogar in Würzburg im Main schwimmend beobachtet wurden.

Zur Beweissicherung wurden sogleich Wasserproben entnommen, auch in Fürth zwei: einmal vom Schmidtkunst'schen Fischkasten und beim „Helmplatzschulgebäude“. Der Stadtmagistrat Nürnberg veranlasste eine amtliche Untersuchung des Falles, sie wurde dem Chemiker Prof. Dr. Hermann Kaemmerer übertragen. Er hatte zu ermitteln, ob die beobachtete Verunreinigung des Pegnitzwassers tatsächlich vom abgelassenen Sperrwasser der städtischen Gaswerkes herrührte und diese für den Massentod der Fische ursächlich waren, oder durch Abwasser anderer Fabriken das Absterben der Fische verursacht worden sei. Sein Gutachten belegte die Einleitung des Gassperrwassers als Ursache des Fischsterbens.[2]

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Uferbäume werden ausgelichtet. In: Fürther Nachrichten vom 27. Januar 1998 (Druckausgabe)
  • Volker Dittmar: Lücken im Wegenetz werden geschlossen. Die renaturierte Pegnitz an der Uferstadt gewinnt als Naherholungsgebiet an Bedeutung. In: Fürther Nachrichten vom 14. April 2008 (Druckausgabe)
  • Wolfgang Händel: Keine Chance für legales Baden im Fluss. In: Fürther Nachrichten vom 19. Juni 2018 (Druckausgabe) bzw. Baden im Fluss bleibt in Fürth verboten. In: nordbayern.de - online
  • Birgit Heidingsfelder: Noch eine Uferpromenade? In: Fürther Nachrichten vom 19. Juni 2018 (Druckausgabe) bzw. Bekommt Fürth noch eine Uferpromenade? In: nordbayern.de vom 8. Mai 2019 - online
  • Birgit Heidingsfelder: BN befürchtet Kahlschlag am Fluss. In: Fürther Nachrichten vom 19. Juni 2018 (Druckausgabe)bzw. Neue Promenade: BN befürchtet Kahlschlag am Fluss. In: nordbayern.de vom 11. Mai 2019 - online
  • Gwendolyn Kuhn: Wie viel Mensch erträgt die Natur? In: Fürther Nachrichten vom 6. Juli 2020, S. 27 (Druckausgabe)
  • Wolfgang Händel: Das Kreuz mit dem Badeverbot. In: Fürther Nachrichten vom 17. August 2020 (Druckausgabe) bzw. Kein Badespaß: Fürth pocht auf das Verbot in Flüssen. In: nordbayern.de vom 17. August 2020 - online
  • Andreas Dalberg: „Die Stadtnatur darf nicht unter die Räder kommen”. In: Fürther Nachrichten vom 24. Februar 2022 (Druckausgabe) bzw. Neue Uferpromenade: Fürther Naturschützer haben große Bedenken. In: NN.de vom 24. Februar 2022 - online
  • Birgit Heidingsfelder: Aus für das Paddeln auf der Pegnitz? In: Fürther Nachrichten vom 4. Oktober 2022 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern - Stand 2016 (Bayerisches Landesamt für Umwelt) - Flussgebiet Main, S. 39
  2. H. Kämmerer: Ueber die Schädlichkeit des Gassperrwassers für Fische. Schilling's Journal für Gasbeleuchtung und verwandte Beleuchtungsarten sowie für Wasserversorgung. Organ des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern. Verlag R. Oldenbourg, München/Leipzig 1889, Heft Nr. 31, S. 999–1003

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