Obere Mühle
Die Obere Mühle war in früheren Jahrhunderten eine der beiden großen Stadtmühlen. Sie lag an der Pegnitz und aus ihr ging später die Wolfsgrubermühle hervor.
Diese Pegnitzmühle ist bereits auf dem Pfinzing-Atlas von 1594 und einer Zeichnung von Hans Bien aus dem Jahr 1629 dargestellt, wo man Wasser- oder Mühlräder erkennen kann.[1]
Sie wurde aber im weiteren Verlauf des 30-jährigen Krieges eingeäschert und um 1649 wieder aufgebaut.[2]
Der Münzmeister Conrad Stutz leitete hier die markgräfliche Münzpräge Fürth, die bis Anfang der fünfziger Jahre des 17. Jahrhunderts bestand.
1717 wird die Mühle als "die Devenische Mahl Seeg- und Schleifmühle" erwähnt.
Es gab zeitweise zwei Mühlwerke, die obere und die untere Mühle an der Pegnitz. Diese beiden, einen Hof umschließenden, Mühlen enthielten eine Mahlmühle, eine Draht- und Messingmühle und eine Sägemühle, zeitweise auch eine Papier- und eine Glaspoliermühle.
Später gab unter anderem eine Schleifmühle sowie eine Spiegelglasfabrik.
Im Jahr 1866 ließ der Mühlbesitzer L. Eckart ein neues Mühlgebäude errichten.[3]
Frühere Adressen
Besitzer/Pächter
- 1668: Wolf Scherzer? (Hier widersprechen sich die historischen Quellen)
- 1670: Georg Popp
- 1707: Valentin Hüttner und Johann Bach: devennische "Mühlbeständner" (= Pächter)[9][10]
- 1717: Die Devenische Mahl- Seeg u. Schleifmühl[11]
- 1732: Peter Eckard[12]
- mind. 1774 bis 1792: Kommerzienrat Michael Gottfried Eckart (geb. 1750)[13][14][15]
- 1820: Eckert[16]
- 1846: Georg Eckart[17]
- 1854: Joh. Gg. Eckart[18]
- 1866: L. Eckart[19]
Ansässige Handwerker/Betriebe
- 17. Jahrhundert: Münzprägestätte unter Münzmeister Conrad Stutz
- 1820: Heinrich Wilhelm Schneider, Pächter der Spiegelglasfabrik[20]
- 1828: Johann Gram, Schleifermeister[21]
- 1844: Brillenschleiferei Schröder[22]
Benachbarte Betriebe
In der Fronmüllerchronik sind bereits für das 16. Jahrhundert folgende Betriebe in unmittelbarer Nachbarschaft der oberen Mühle erwähnt:
- Die Nürnberger Bürger Hans Distler und Cunz Rößner besaßen jeder ein eigenes Messingwerk mit Wasserrad, Hammer, Gieß- und Kohlenhütte neben der oberen Mühle an der Pegnitz. Sie gingen dem Domprobst zu Bamberg mit je zwei Simra Korn zu Lehen. - Fritz Schmid betrieb eine Mahl-, Schneide- und Schleifmühle nebst Polirrad. Auch wird ein Messingschläger Cunz Teufel erwähnt. Diese Werkstätten bestanden noch 1528.[23]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Fürth - Geschichte der Stadt (Buch), S. 18 f.
- ↑ Fronmüller-Chronik, S. 96
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 344
- ↑ Grund-Riß des Fleckens Fürth
- ↑ Grundriß des Hofmarkt Fürth
- ↑ Adressbuch von 1819
- ↑ Adressbuch von 1846
- ↑ Adressbuch von 1854
- ↑ "Historisch-Diplomatische Abhandlung...", 1771, S. 49 online
- ↑ "Europäische Staats-Cantzley...", 1718, S. 388 online
- ↑ Grund-Riß des Fleckens Fürth
- ↑ "Historia norimbergensis diplomatica, oder Zusammentrag der vornehmsten von...", 1738, S. 983 - online
- ↑ Chronik der Kgl. priv. Schützengesellschaft Fürth online
- ↑ J. G. Eger: "Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern...", 1819, S. 210
- ↑ Fronmüllerchronik, 1871, S. 166
- ↑ Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg, 1. Januar 1820, S. 19
- ↑ Adressbuch von 1846
- ↑ Adressbuch von 1854
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 344
- ↑ Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg, Januar 1820, S. 19
- ↑ Der Friedens- u. Kriegs-Kurier, Mai 1828
- ↑ "Fürther Tagblatt" vom 3. Feb. 1844
- ↑ Fronmüllerchronik, 1871, S. 32 f
Bilder
Grundriss des Hofmarkt Fürth. Gezeichnet von: Elias Oehme. Aus: Erhard Andreas Saueracker: Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth. Nürnberg und Leipzig 1789