Heimatvertriebene
Der Begriff Heimatvertriebene beschreibt deutsche Vertriebene und Flüchtlinge im und nach dem Zweiten Weltkrieg, die aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches sowie aus Südosteuropa stammten. Das Bundesvertriebenengesetz aus dem Jahr 1953 legte fest, dass dazu alle Personen zählen, die am 31. Dezember 1937 oder davor ihren Wohnsitz in den definierten Gebieten (innerhalb damaliger Grenzen) hatten und im bundesdeutschen Staatsgebiet aufgenommen wurden; dies galt bis 1993. Zu den anerkannten Vertreibungsgebieten zählten u. a. Ostbrandenburg, Ostpreußen, Pommern, Schlesien sowie das Sudetenland, Siebenbürgen und weitere alte Siedlungsgebiete in Ost- und Südosteuropa.
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Flucht und Vertreibung
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Heimatvertriebene in Fürth
In Fürth waren die Heimatvertriebenen zuerst u. a. in Burgfarrnbach und Unterfürberg untergebracht worden sowie in der damals noch selbständigen Gemeinde Stadeln.
Unter den Vertriebenen waren viele Katholiken, die sich im überwiegend evangelisch-lutherischen Fürth neue Gemeinden aufbauten und sie zu römisch-katholischen Pfarrgemeinden ausbauten. Als Beispiel sei die Christkönig-Kirche im Grenzbereich von Hardhöhe und Schwand und ihre Filiale St. Marien in Burgfarrnbach genannt.
Flüchtlingswesen
- Flüchtlingsamt
- Flüchtlingskommissar für den Stadt- und Landkreis Fürth: Fritz Rupprecht[1]
- Flüchtlingsbetreuungsstelle, Leiter: Josef Fuchs (Oberstudienrat)
- Flüchtlingsvertrauensleute
- Flüchtlingslager
- Flüchtlingslagerarzt: Dr. Johann Heinrich
- Lagerausschüsse
- Flüchtlingsheimstätte
- Flüchtlingsküche
- Flüchtlingskindergarten
- Flüchtlingsaltersheim
Unterbringung
Flüchtlingsunterkünfte
- Burgfarrnbach
- Schloss Burgfarrnbach
- Zwangsarbeiterlager Dynamit-Nobel
- Zwangsarbeiterlager Unterfürberg
- Kronacher Bunker
- Ronwaldbunker
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Wohnungsbau
Persönlichkeiten
Ostpreußen
- Rotraut Grashey (Stadträtin)
- Horst Jeromin (Stadtrat)
- Bernd Kannenberg (Olympiasieger)
- Walter Kreitschmann (Pastor)
Schlesien
- Prof. Dr. Wolfgang Beinert (Dogmatiker)
- Gerhard Freund (Schuldirektor)
- Hildegard Fritsch (Stadträtin)
- Klaus Hildebrandt (Schuldirektor)
- Dr. Johannes John (Arzt)
- Dieter Matuschowitz (Stadtbaurat)
- Hugo Nothmann (Lehrer)
- Werner Riedel (Stadtrat)
- Käthe Rohleder (erste Pfarrerin in Bayern)
- Horst Sondershaus (Polizeibeamter)
- Pater Godehard Wegner (Geistlicher)
- Willi Wilde (Schulamtsdirektor)
Siebenbürgen
- Shlomo Appel (Rabbiner)
Sudetenland
- Norbert Eimer (Politiker)
- Heinrich Stranka (Zweiter Bürgermeister)
- Klaus Schmidt (Künstler und Pädagoge)
- Friedemann Streit (Künstler)
Denkmäler
Straßennamen
- Hardhöhe: Breslauer Straße, Coseler Straße, ...
- Stadeln: Danziger Straße, Pommernstraße, Sudetenstraße, ...
- ...
Literatur
- Alois Rawitzer: Chronik - Sudetendeutsche Landsmannschaft - Ortsgruppe Fürth, Sudetendeutsche Landsmannschaft e. V., Fürth, 1988
- Friedrich Prinz: Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Bayern – Versuch einer Bilanz nach 55 Jahren. Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Band 24, hrsg. vom Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg 2000
Lokalberichterstattung
- Volker Dittmar: Szenen eines Jahres. In: Fürther Nachrichten vom 26. August 2008 - online
- Peter Reiser: 1981: Prachtexemplare zogen ins Schloss. In: Fürther Nachrichten vom 26. November 2011 - online
- Volker Dittmar: Bau für die Ewigkeit. In: Fürther Nachrichten vom 24. Januar 2012 - online