Gustavstraße 13

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Anwesen Gustavstraße 13 im März 2020
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Dreigeschossiger, traufseitiger Fachwerkbau mit Mansarddach, verputztem Erdgeschoss, zweigeschossigen hölzernen Hofgalerien und dreigeschossigem, traufseitigem Rückflügel mit Satteldach, 18. Jahrhundert; Rückgebäude, zweigeschossiger traufseitiger Sandsteinbau mit Satteldach und Giebelzwerchhaus, 19. Jahrhundert; Teil des Ensembles Altstadt Fürth.

Frühere Adressen

Erst ab 1890 setzte sich in Fürth die alternierende Zählung der Hausnummern beiderseits der Straße durch („Pariser System“). Zuvor wurden alle Häuser in der Stadt flächendeckend fortlaufend nummeriert (Konskriptionsnummern).

  • ab 1792: 201
    • 1807: "In der Bauerngaße" Haus-Nr. 201[1]
    • 1819: "In der Bauern-Straße" Haus-Nr. 201[2]
  • ab 1827: II/194
    • 1836: Gustavstraße Nr. 194[3]
  • ab 1860: Gustavstr. 24 (?)[4]
  • seit 1890: Gustavstr. 13

Frühere Eigentümer[5]

  • 1576 Thumpröbstische Amtmann Roch
  • .......
  • 1615 Wolf Schot, Deckweber
  • ....... Mair Jud Koppels Söhne
  • ....... Hirschlein Lemblein
  • 1652 De Fenne
  • 1652 Marx Judt
  • ....... J. Löw, Judenmezgers Sohn
  • ....... Reba Jud Hirsch
  • ....... Sixtus Hornfeckher’s Bierbrauerskinder
  • ....... Georg Seeringer ? Bierbrauer
  • ....... Jacob Amann
  • 1700 Daniel Baur
  • ....... Wolfgang Rupprecht
  • 1723 Joh. Friedrich Wellhöfer, Amtsgerichtsschöpf und Bierbrauer
  • 1749 Joseph Hyginus Lederer von seiner Schwiegermutter
  • 1760 Joseph Bethmesser
  • 1767 Gerichtsschöpf Joseph Lorenz Gerber
  • 1791 dessen Witwe Ursula Gerber
  • 1815 Philipp Jacob Wieland
  • 1851 Maria Barbara, Konditorswitwe
  • ....... Joh. Friedr. Christ. Kohler, Metzger
  • 1867 Konr. Frauenschläger, Spielwarenfabrikant
  • 1872 Georg Frauenschläger
  • 1900 Adolf Böhm, Metzgermeister
  • 1910 Johanna Nanetta Böhm
  • 1920 Johanna Nanetta Arnold, Metallschlägerswitwe
  • 1926 Thomas Schawelka, Bandweber

Wunschelchronik

Bambergisch.
Früher ein Bauernhof.
Entstehungszeit: 1450 oder noch früher.
Die Entstehungszeit dieses Bauernhofes war nicht feststellbar. Auch nicht der Umfang und die Größe dieses ehemaligen Bauernhofes samt Zubehör. Die älteste Nachricht ist in Dr. Scheurl, Nachrichten von Fürth Seite 149 wie folgt zu finden:
Ao 1576 den 23. May beklagten sich die Fürter, es habe der Thumprobstische Amtmann Heinrich Roch (?) einen Bauernhof in der Bauerngaßen erkauffet, welchen er als ein altes Gebäu abgebrochen, ein neues aufgerichtet und bei drey Schuhen daselbst auf die Gemeindt gefahren, daß also er anjezo Gelegenheit dadurch bekommen, auf die Pläz undt anderer Benachbarter Häuser zu sehen.
Ausdrücklich ist von einem alten Gebäu die Rede, das abgebrochen wurde. Also muß damit gerechnet werden, daß dieses Gebäu schon mindestens 100 Jahre gestanden hat, sonst würde es der Amtmann nicht abgebrochen haben. Infolgedessen ist damit zu rechnen, daß die erstmalige Bebauung schon mindestens im Jahre 1450 erfolgte.
Die zweitmalige Bebauung erfolgte demnach 1576 und die dritte Bebauung etwa 1653.
Folgende dokumentarische Unterlagen sind vorhanden:
     a)	Ein Paßgütlein, In der Bauerngassen zwischen des Kandelgiessers Hof, dann Hanna und Victors der Juden gebrüder Behaußung gelegen mit Wolf Schot 1615 als Besitzer. Salbuch 1615 S. 59.
     b)	Am Freitag den 30. I. 1652 verkauften umb 150 fl Lemblein Hirschlein und Joseph, Bayder Juden Gebrüder von Schnaittach an Hieronymus Devenne die Jenige, von ihrem verstorbenenVattern ererbte Brandtstatt zu Fürth in der Bauerngaßen so ein Paßguth gelegen. Akt 1028 S.283.
     c)	Am Dienstag den 26. 2. 1652 verkaufte Hieronymo De Vene an Marx Juden seine unlängst (vgl. b) von Lemblein und Joseph Hirschlein erhandelte Brandstatt oder Paßgut in der Bauerngaß umb 200 fl. Akt 1028 Seite 306.
Inzwischen ist diese Brandstatt zum drittenmale bebaut worden, wie beweist:
     d) 	Ein Köblersguth mit 7 Grundstücken Veldt und Wiesen, welches zuvor ein Paßguth geweßen und das Eine Viertel zu des Thoma Webers im Besiz habendes Viertelsguth gezogen worden, worauff eine große zweygäthige Neuerbauthe Behausung stehet, sambt ein Breuhauß, Bronnen und Stallung, auch ein klein Höflein sambt einen Aus- und Eingang mit ein versperrten Thürlein in der Schindelgasse gelegen. Salbuch 1700 Seite 113.
     e)	Im Jahre 1707 erhielt Daniel Bauer, dompröbstlicher Bierprauer zu Fürth concedirt, ein neues Hauß auf einem öden Plaz zu erbauen und eine Preustatt darein richten zu dörffen Akt 930 vom Repertorium 137.
     f) 	Ein Köblersguth mit 7 Grundstücken Veldt und Wiesen, welches zuvor ein Paßguth geweßen und das Eine Viertel zu des Thoma Webers in Besiz habendes Viertelsguth gezogen worden, worauff eine zweygädige Neuerbauthe Behaußung nach dem erlittenen Brand und zimblich großes Preuhauß, Pferde- und Schweinestall, dann Bronnen wiederumb erbauet, Hofrath, sambt ein- und Außgang mit einer versperrten Thierling in die Schindelgaß zwischen Schreyer und Püttner, die Einfuhr unter dem Hauß mit einem Thor beschloßen und Joh. Fr. Wellhöffer als Besitzer. Salbuch 1723 Seite 124.
     g)	Zweygädiges Wohnhaus an der Straße von Fürth nach Nürnberg gegenüber dem langen Haus, mit Hinterhaus und Bräuhäus’chen, Pferde- und Schweinestall. Grundakt 201.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Adressbuch von 1807
  2. Adressbuch von 1819
  3. Adressbuch von 1836
  4. Anm: In der abgetippten Kopie, die mir vorliegt, steht zwar Nr. 24, das ist aber vermutlich ein Tippfehler, denn Wunschel gibt auch bei der Gustavstraße 8 die Nr. 24 an.
  5. laut Wunschelchronik

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