Heinrich Dubois (geb. 9. Juni 1883 in Fürth[1]; gest. 7. April 1930 in Nürnberg[2]) war ein Fürther Maler und Aquarellist. Seine Hauptarbeitsgebiete waren die Landschaftsmalerei und die christliche Kunst.

Leben

Heinrich Dubois kam als fünftes Kind des aus Südtirol stammenden Schreinermeisters ‘Franz’ Nikolaus Dubois (1846–1891) und seiner Ehefrau Katharina, geborene Rettner (1847–1891) in der Sommerstraße 12 (ab 1890 Sommerstraße 10) zur Welt. Taufpate war der Nürnberger Rentamtsoberschreiber Heinrich Blüm. Er wurde gehörlos geboren und damals als „taubstumm“ bezeichnet.

Er hatte zehn Geschwister, von denen aber vier das Kleinkindalter nicht überlebten. Als er acht Jahre alt war, starben seine Eltern. Als sein Vormund fungierte der Privatier Johann Philipp ‘August’ Neuschütz aus der Königswarterstraße 42. Anfangs lebte Heinrich Dubois bei der Ausgeherwitwe Elisabeta Rettner, seit Anfang August 1895 war er im Waisenhaus untergebracht. Mitte November 1900 zog er in das neue Lehrlingsheim in der Marienstraße 4.[3]

Dubois absolvierte eine Lehre als Glasmaler in der Fürther Glasmalerei von August Franz Weißig. Dann wurde er Schüler der Nürnberger Kunstgewerbeschule. Ab Oktober 1906 war er beim Fürther Dekorationsmaler Friedrich Wilhelm Steingruber in Arbeit, zeitweise war er auch in Zirndorf tätig. Im Sommer 1908 unternahm Dubois eine Reise nach Luzern. Ab Oktober 1909 besuchte er die Königliche Akademie der Bildenden Künste in München, wo er ein Schüler von Prof. Karl Raupp und Prof. Martin Feuerstein war.[4] Sein Münchener Studium beendete Dubois Ende Juli 1912, er kehrte nach Fürth zurück und arbeitete fortan als selbstständiger akademischer Kunstmaler.[3]

Heinrich Dubois heiratete am 16. Oktober 1917 ‘Babetta’ Christina Jakobina Wüstendörfer (geb. 12. September 1887 in Roth), Tochter des verstorbenen städtischen Oberrevisors von Bayreuth Georg Wüstendörfer und seiner nunmehr in Fürth wohnhaften Witwe Anna Margareta, geborene Schäfer. In dieser Ehe kam ein Kind zur Welt, der Sohn Karl Georg Dubois wurde am 28. Januar 1919 geboren. Die junge Familie wohnte in der Winklerstraße 33. Die Ehe wurde jedoch bald mit Urteil des Landgerichts Fürth vom 14. Februar 1921 wegen Schuld beider Teile geschieden.[3]

Nach der Scheidung verließ Dubois Fürth. Anfangs lebte er im beschaulichen Berching in der Oberpfalz, dann ging er nach Nürnberg. Dort heiratete er am 24. Dezember 1924 eine aus dem Ruhrgebiet stammende Bergmannstochter, die Schneiderin Anna Wilhelmine Pape (geb. 28. August 1888 in Eickel).[5] Das Ehepaar lebte im Stadteil St. Sebald in Nr. 8 der Sieben Zeilen und zuletzt am benachbarten Webersplatz in Nr. 6.

Heinrich Dubois starb im Alter von 46 Jahren im städtischen Krankenhaus Nürnberg.[2] Seine Witwe lebte weiter in Nürnberg bis zu ihrem Tod am 9. August 1968.[6]

Literatur

  • Dubois, Heinrich. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 99
  • Grieb, Manfred H. (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon, München 2007, Band 1, S. 292

Einzelnachweise

  1. Kirchenbücher Unsere Liebe Frau, Taufen 1872–1883, S. 274
  2. 2,0 2,1 Sterberegister Nürnberg C 27/II Nr. 1079 Urk.-Nr. 1930/815 lt. Mitteilung Stadtarchiv Nürnberg vom 25.10.2024, Az. 412-47.23.00-16/1157/2
  3. 3,0 3,1 3,2 Familienbogen Dubois, Heinrich; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  4. Matrikelbuch der Akademie der Bildenden Künste München 1884–1920: 03789 Heinrich Dubois - online 1 bzw. online 2
  5. Heiratsregister Nürnberg C 27/III Nr. 774 Urk.-Nr. 1924/1071 lt. Mitteilung Stadtarchiv Nürnberg vom 25.10.2024, Az. 412-47.23.00-16/1157/2
  6. Sterberegister Nürnberg C 27/II Nr. 3375 Urk.-Nr. 1968/3489 lt. Mitteilung Stadtarchiv Nürnberg vom 25.10.2024, Az. 412-47.23.00-16/1157/2

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